Das Land NRW hat die in Rösrath lebende Künstlerin Uta K. Becker mit dem Manufactum Staatspreis NRW ausgezeichnet
NRW-StaatspreisBesondere Auszeichnung für Rösrather Künstlerin Uta K. Becker

Mit diesem Werkstück errang Uta K. Becker im Jahr 2011 den Staatspreis NRW
Copyright: Roland U. Neumann
„Das Runde trifft aufs Eckige“ titelte diese Zeitung vor einiger Zeit. Es ging um eine Annäherung an das Werk der in Rösrath-Hoffnungsthal lebenden Künstlerin Uta K. Becker. Formale Grenzen lotete Becker schon damals aus, eckige und schmale Vasen zählten zu ihren bevorzugten Objekten.
Im Jahr 2011 war die Rösratherin ein erstes Mal mit dem Staatspreis NRW ausgezeichnet worden, Würdigung ihrer aus Keramik gefertigten Objekte. Jetzt geht ein weiteres Mal der mittlerweile Manufactum genannte Staatspreis NRW an Uta K. Becker, diesmal in der Kategorie „Wohnen und Außenbereich“.
Festakt im Rathaus Dortmund
Am Samstag erhielt die Kunstschaffende gemeinsam mit den weiteren Preisträgern ihre Auszeichnung im Dortmunder Rathaus. Der Staatspreis NRW gilt als die bedeutendste Auszeichnung für den Bereich Kunst, die das Land NRW seit 1963 alle zwei Jahre nach einem Wettbewerb vergibt. Ein Werk pro Künstler, das ist die Vorgabe.
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Und: Die eingereichte Arbeit muss selbst entworfen und ausgeführt worden sein. Wer den Staatspreis erhalten hat, kann ihn in den darauffolgenden zehn Jahren kein zweites Mal bekommen: Bei Becker liegen 14 Jahre dazwischen. Das Werk „dual“, die Künstlerin belässt das Wort in Kleinschreibung, überzeugte die Juroren. Zwei Gefäße erschuf die Künstlerin, eines glasiert, das anders nicht, eines rau, das andere geglättet.
Netz von feinen Sprüngen
Die Raku-Brenntechnik, die Becker seit vielen Jahren nutzt, erschafft zufällige Brenn- und Farbeffekte. „In der Reduktion von Form und Farbe entsteht eine Komposition von großer Klarheit“, würdigten die Juroren die Arbeit. Bei einem Atelierbesuch berichtete Uta K. Becker über ihr Schaffen, dass sie das künstlerische Ergebnis nur begrenzt beeinflussen könne: „Ich kann den Prozess lenken, muss aber auch annehmen, was dabei herauskommt.“
Der Reiz sei auch das Craquelé, ein Netz von feinen Sprüngen und Rissen auf der Glasur. „Dual“, das preisgekrönte Werk, spiele mit den Gegensätzen und setze die Gefäße in eine Beziehung zueinander, würdigten die Juroren. Den Blick auf Gegensätzliches hat die Künstlerin seit Beginn ihrer kreativen Arbeit vor rund 25 Jahren vervollkommnet.
In Gänze lautet die Becker zugeeignete Auszeichnung: „Staatspreis Manufactum NRW für angewandte Kunst und Design im Handwerk“. Alle zwei Jahre wird er in sechs Kategorien verliehen. Kunstschaffende können für den Staatspreis Werke einreichen, diesmal waren es über 100. Schirmherr des NRW-Kunstwettbewerb ist Ministerpräsident Hendrik Wüst. Das Preisgeld mit insgesamt 60.000 Euro verteilt sich in gleichen Teilen auf alle sechs Preisträger.
Die prämierten Arbeiten sowie alle weiteren 116 eingereichten Exponate sind bis zum 21. September im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) in Dortmund ausgestellt.