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Entlang der A 44nNeue Solaranlage in Bedburg soll Strom für fast 28.000 Haushalte liefern

Lesezeit 3 Minuten
Rechts im Bild sieht man bereits die aufgebauten Solarpanels, links lediglich das Gestell, das sie halten wird.

Zwischen Bedburg und Jüchen entstehen an der Autobahn 44n Photovoltaikanlagen von RWE.

RWE errichtet 141.000 Solarpanels auf rekultivierten Flächen des Tagebaus Garzweiler. Die Inbetriebnahme ist gegen Ende des Jahres geplant.

RWE errichtet entlang der Bundesautobahn 44 neue Photovoltaikanlagen. Die Solaranlagen entstehen auf rekultivierten Flächen des Tagebaus Garzweiler, westlich und östlich der Autobahn zwischen Bedburg und Jüchen.

Die Fläche, auf denen die Solarpanels stehen werden, beträgt 70 Hektar. Das seien etwa 100 Fußballfelder, wie Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia, die schwer zu greifende Größe übersetzt. Die Solaranlage soll laut Unternehmen eine Gesamtleistung von 86,5 Megawatt-Peak (MWp) erbringen und damit genug Strom erzeugen, um rechnerisch 27.700 Haushalte versorgen zu können.

Es steckt so viel Energie hier in der Region, die wir weiter umsetzen werden
Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia

Das Projekt reihe sich in vergleichbare Projekte von RWE ein. Das Unternehmen betreibe sieben Onshore-Anlagen, also Wind-an-Land-Projekte, und sieben Photovoltaikanlagen im Rheinischen Revier, vier davon mit integriertem Batteriespeicher. Es seien weitere Projekte in der Bauphase. „Wir können jetzt schon versprechen: Hier ist noch sehr viel mehr zu tun. Es steckt so viel Energie hier in der Region, die wir weiter umsetzen werden.“

Bedburg: Photovoltaikanlage soll schon Ende 2025 in Betrieb gehen

Zum offiziellen Baustart am Dienstagmittag konnte Wünschel auf dem Gelände des Tagebaus Garzweiler auch Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach begrüßen, dazu Frank Rock, Landrat des Rhein-Erft-Kreises, Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreises Neuss, Harald Zillikens, Bürgermeister von Jüchen, und Dr. Lars Kulik, ein für die Braunkohle zuständiges Vorstandsmitglied der RWE Power.

Die Anwesenden tragen gelbe Warnwesten und weiße Helme. Wünschel steht neben einer Karte, die das Gelände zeigt.

Katja Wünschel (r.), CEO RWE Renewables Europe & Australia, stellte den Anwesenden das Projekt vor.

Diese konnten auf der Anlage bereits einige wenige exemplarische Solarpanels sehen. Weitaus zahlreicher sind dagegen die bereits reihenweise aufgebauten Gestelle, die die Panels tragen werden. Rund 141.000 Solarmodule sollen entlang der Autobahn aufgebaut werden. Schon gegen Ende des Jahres soll die Photovoltaikanlage in Betrieb genommen werden. „Das Besondere an diesem Projekt ist die Schnelligkeit in der Genehmigung, die uns natürlich auch beim Bau hilft“, sagt Katja Wünschel von RWE. „Wir haben hier die Genehmigung in vier bis fünf Monaten bekommen.“ Grund dafür sei, dass es sich beim Gebiet entlang der Autobahn um eine privilegierte Fläche handele. Zudem sei die Zusammenarbeit mit den Kommunen dafür entscheidend gewesen.

Die gute Zusammenarbeit bestätigte auch Sascha Solbach, Bürgermeister von Bedburg, und lobte auch die Erfahrung seiner Verwaltung. „Ich habe das große Glück, dass wir in unserer Verwaltung genau wissen, wo es knifflig werden kann.“ Das seien die Themen, die sie sich als Erstes anschauen würden, etwa Artenschutzprüfungen. „Wenn man das im Prozess ein-, zwei-, dreimal gelernt hat, entwickelt man eine gute Routine, und dann schrecken einen die Kulissen, die juristisch aufgebaut worden sind, gar nicht ab.“ Auch die hohe Konstanz in einem Team, das schon lange an Bord sei, zahle sich dabei aus. Die Fläche entlang der Autobahn sei hervorragend für die PV-Anlage geeignet, so Solbach. „Wir haben hier rekultiviertes Land. Die Böden haben auch nicht diese hohe Wertigkeit; das heißt auch, dass die Klagewahrscheinlichkeiten sinken.“

Bürgermeister Sascha Solbach sieht Bedburg auf einem guten Weg

Die Dauer zwischen dem Herantreten eines Unternehmens an die Stadt und der Genehmigung sei dabei je nach Anlage unterschiedlich. „Im Windbereich schaffen wir es in einem Jahr bis anderthalb Jahren. Der Durchschnitt in Deutschland liegt bei über sechs Jahren für eine Genehmigung eines Windrads.“ Hier im PV-Bereich rede man über fünf Monate, gerade weil es sich um privilegierte Flächen handele.

Insgesamt äußerte sich Solbach zufrieden mit der bisherigen Entwicklung seiner Kommune, was das Thema Erneuerbare Energien angeht. „Wir treiben ja seit elf Jahren die Energiewende wirklich massiv voran. Ich glaube, dass das mehr als erforderlich ist, man darf da auch nicht nachlassen.“ Man sehe das etwa in der Ansiedlung von Zukunftsbranchen, bei denen die regionale Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien eine sehr hohe Relevanz habe, zumal es sich um sehr energieintensive Unternehmen handle. Deshalb unterstütze die Stadt auch solche Projekte ebenso wie den Ausbau des eigenen Windparks. „Wir müssen jetzt im Bereich Batteriespeichertechnologie nachziehen. Die Pläne dafür gibt es.“