Einsatz für LokalgeschichteBergheimerin Astrid Machuj erhält den Rheinlandtaler

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Astrid Machuj hält den Rheinlandtaler, links neben ihr steht Bürgermeister Volker Mießeler, rechts Karin Schmitt-Promny vom LVR.

Astrid Machuj (M.) bekam von Karin Schmitt-Promny (LVR) den Rheinlandtaler verliehen. Bürgermeister Volker Mießeler gehörte zu den ersten Gratulanten.

Seit Jahren engagiert sich die Astrid Machuj für die Geschichte von Bergheim. Dafür ist sie nun vom LVR ausgezeichnet worden.

„Tu das, was du dir vornimmst, mit allem, was du hast oder lass es lieber sein“, so begründet Astrid Machuj ihr Tun und ihre Lebenseinstellung. Die umtriebige Quadrath-Ichendorferin wurde jetzt im Rathaus für ihr außerordentliches Engagement in der Lokal- und Regionalgeschichte vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit dem Rheinlandtaler bin der Kategorie Kultur ausgezeichnet.

Das Museum Bergheimat ist das zweite Zuhause von Astrid Machuj. „Mit ihrer Arbeit im Museum und darüber hinaus überwindet sie Grenzen und baut Barrieren ab“, sagte Bürgermeister Volker Mießeler über das breite ehrenamtliche Arbeitsfeld der 59-jährigen gebürtigen Horremerin und ihre „brennende Leidenschaft“ für die Geschichte und das Theaterspiel. „Das Museum wäre ohne sie nicht das, was es heute ist.“

Machuj organisierte Ausstellungen zu Burgen, Römern und Sport

In ihrer Laudatio hob Karin Schmitt-Promny, stellvertretende Vorsitzende der LVR-Landschaftsversammlung, den „unermüdlichen Einsatz“ der Geehrten hervor. So hat Machuj sich von Kindesbeinen an für Geschichte interessiert und das Fach als Leistungskurs für ihr Abitur am Erftgymnasium gewählt. 2009 ließ sie sich nach einem Aufruf der Stadt zur Stadtführerin ausbilden, wurde zwei Jahre später Mitglied im Museumsverein, der Träger der „Bergheimat“ ist, und ist seit 2015 dessen Vorsitzende.

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Zahlreiche Sonderausstellungen – wie zu Burgen, Schlössern, Sport, Römern und zuletzt „Früher war es anders schön“ – tragen ihre Handschrift. Sie sei, so Schmitt-Promny, „Kommunikatorin, Antriebsriemen, Multiplikatorin, Sprachrohr, Nachtwächterin, Forscherin, Dramaturgin, Autorin, Motivatorin, Schauspielerin, Gästebetreuerin und auch vieles, vieles mehr“.

Sage um Jan von Werth und Griet spielte sich in Quadrath-Ichendorf ab

Zusammen mit einem ihrer beiden Söhne entdeckte sie vor gut zehn Jahren eine Quelle, die beweist, dass sich der sagenumwobene Dialog „Wer et hätt jedonn - wer et hätt jewoss“ zwischen Jan von Werth und Griet, einer Magd auf Schloss Schlenderhan, keineswegs in Köln, sondern in Quadrath-Ichendorf zugetragen hat. Seit 2013 organisiert Astrid Machuj zu der berühmten Geschichte Historienspiele.

Für ihre Nachtwächterführungen durch Bergheim verwandelt sich Machuj gerne in die Magd Marianne und erzählt Erwachsenen ebenso wie Kindergartenkindern und Schulklassen von Bergheimer Legenden, unter anderem vom Zöbbelsdier und der Weißen Jungfrau von Kenten. Über die Legenden aus dem Rhein-Erft-Kreis hat sie auch ein Buch veröffentlicht.

„Im Hauptberuf bin ich Familienmanagerin“, sagte Machuj in ihrer Dankesrede, in die sie zahlreiche Weggefährten einbezog. „Ich bin bei der Bergheimat in die großen Fußstapfen meines Vorgängers Frank-Rainer Hildenbrand getreten“, erinnerte sie launig und zugleich bescheiden. „Warum ich das mache? Ich liebe diese Stadt, die viele schöne Seiten, aber auch Ecken und Kanten hat. Und es ist mir wichtig, die Herzen der Menschen zu gewinnen.“

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