Laut dem Freizeitpark haben Experten die Tierwelt auf der potenziellen Erweiterungsfläche untersucht und eine klare Erkenntnis geliefert.
„Vollständiger Ausgleich möglich“Phantasialand in Brühl stellt Bericht zur Ausbaufläche vor

Eine Bebauung des Naturschutzgebietes rund um den sogenannten Ententeich durch das Phantasialand ist umstritten.
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Das Brühler Phantasialand liefert neue Argumente für die angestrebte Erweiterung seiner Fläche. Wie der Freizeitpark in einer Erklärung mitteilte, können die Eingriffe durch eine Erweiterung „vollständig ausgeglichen werden“.
Experten des Kölner Büros für Faunistik hätten über acht Monate eine erneute Bestandsaufnahme der artenschutzrechtlich relevanten Tierarten durchgeführt. Dabei sei der westliche Teil der im Regionalplan Köln für die Erweiterung des Phantasialand seit 2013 ausgewiesenen Flächen, also das Naturschutzgebiet rund um das Gewässer Ententeich, in den Blick genommen worden. „Ziel war es, die bereits vorliegenden Erkenntnisse zu Vorkommen geschützter Arten auf einen aktuellen Stand zu bringen“, so das Phantasialand.
Umweltschützer lehnen den Ausbau aus Sorge um Klima ab
Die Ergebnisse wiesen nun darauf hin, dass die im Rahmen des Regionalplanänderungsverfahren vorgenommenen Einschätzungen zu den zu lösenden natur- und artenschutzrechtlichen Konflikten im Zusammenhang mit der Westerweiterung aufrechterhalten werden könnten, heißt es in der Mitteilung.
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Umweltschützer und auch der Vorsitzende des Naturschutzbeirats Rhein-Erft, Uwe Schölmerich, sehen das anders. Sie lehnen den Ausbau ab. Denn sie befürchten nicht nur den Verlust geschützter Tiere und Pflanzen, sondern auch negative Auswirkungen auf das Mikroklima, wenn die Bäume abgeholzt werden. Zudem treibt sie die Sorge vor Überflutungen von Wohngebieten nach Starkregen-Ereignissen um, wenn wie beabsichtigt anstelle des Waldes und des Teichs versiegelte Flächen entstehen.
Das Phantasialand teilt diese Befürchtungen nicht und verweist auf vorgeschriebene Untersuchungen im Rahmen eines Bauleitverfahrens, die Schaffung umfangreicher Ausgleichsflächen und kündigt rund 800 zusätzliche Jobs an. Die neue Untersuchung soll weitere Argumente für die Erweiterung liefern.
Seit der letzten Überprüfung habe sich der Artenbestand auf der Fläche nur geringfügig verändert. Die besonders streng geschützte Rohrdommel komme am Ententeich nicht mehr vor und auch der ebenfalls streng geschützte Springfrosch suche dort keine Laichgewässer mehr auf. „Für den Springfrosch ist das Ergebnis sogar durch gezielte Bestandsaufnahmen mit ergänzender Probenahme und nachfolgender DNA-Analyse bestätigt worden“, heißt es. Erstmals als Brutvogel erfasst worden sei hingegen der Mittelspecht.
„Die aktuellen Erkenntnisse werden in eine detaillierte Prüfung aller natur- und artenschutzrechtlichen gesetzlichen Vorgaben einfließen und in entsprechenden Fachgutachten dargestellt“, so das Phantasialand.