Die Stimmung zwischen der Kreisverwaltung und den Machern der „Jahnshöfe“ könnte kaum schlechter sein.
Streit um Straßenbau in ErftstadtBauträger wirft Landrat „miesen Stil und Unfähigkeit vor“

Für Radfahrer und Fußgänger ist die K 44 seit der vorigen Woche gesperrt.
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Der Streit um die Baustelle der „Jahnshöfe“ und den nicht erfolgten Straßenausbau diesem Bereich von in Erftstadt-Konradsheim spitzt sich zu. Stefan Hammerich, Geschäftsführer von Seniorenquartiere Rheinland, wirft Landrat Frank Rock (CDU) „miesen Stil, Unfähigkeit und populistische Profilierungssucht“ vor.
In einer E-Mail, die dieser Redaktion vorliegt, schreibt er, es sei ein Zeichen von Unwilligkeit der öffentlichen Verwaltung, wenn sie seit drei Jahren nicht in der Lage ist, die K 44 nebst geplantem Rad- und Fußweg entsprechend herzurichten.
Landrat Rock will sich erst am Mittwoch zu den Vorwürfen äußern
Er fordert Rock auf, die Anschuldigungen gegen sein Unternehmen bis Mittwoch zurückzunehmen – andernfalls werde er anwaltlich gegen den Landrat vorgehen. Die Seniorenquartiere Rheinland ist eine Gesellschaft für Immobiliendienstleitungen mit Sitz in Essen und Bauträger des Projekts „Jahnshöfe“.
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Am Geld könne es laut Hammerich nicht liegen, dass die Kreisstraße im Bereich des ambitionierten Bauvorhabens „Konradshöfe“ noch nicht saniert und zwei Kreisel gebaut worden sind. Bereits vor zwei Jahren habe sein Unternehmen 200.000 Euro für den Straßenbau zur Verfügung gestellt, zudem lägen Fördermittel des Landes und des Bundes vor. Ein Sprecher von Landrat Rock hat für Mittwoch eine Stellungnahme angekündigt.
Vorwurf: verschmutzte Fahrbahn, Gefahr durch Baufahrzeuge
Der Kreis hatte Ende vergangener Woche auf Veranlassung von Rock die Kreisstraße im Bereich der Baustelle für Radfahrer und Fußgänger gesperrt. Sie würden durch den Baustellenbetrieb gefährdet: durch an- und abfahrende Baufahrzeuge, zudem sei die Fahrbahn verschmutzt.
Mehrere Gespräche mit dem Bauträger seien ergebnislos verlaufen, um die Verkehrssituation nachhaltig zu verbessern, sagte Rock: „Das Verhalten des Bauträgers lässt uns leider keine andere Wahl.“
Durch das „Quartier Jahnshöfe“ in Erftstadt-Konradsheim entsteht auf rund 300.000 Quadratmetern quasi ein neuer Stadtteil. Mehr als 250 Menschen sollen dort leben – bisher hat ganz Konradsheim knapp 370 Einwohner. 163 Wohnungen entstehen, die günstigste Wohnung kostet etwa 1800 Euro im Monat, die teuerste mehr als 5000 Euro.