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Neue Anschlussstelle in KönigsdorfGroßprojekt bremst den Verkehr auf der A4 aus

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Die Bahnbrücke soll im Mai über den Gleisen zusammengeklappt werden.

Frechen-Königsdorf – Dieses Projekt gehört sicherlich zu den größten Straßenbau-Vorhaben im Rhein-Erft-Kreis: Der Landesbetrieb Straßen NRW errichtet bei Königsdorf eine neue Anschlussstelle an die A 4. Dies hat auch Folgen für die Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn.

Welche neuen Einschränkungen gibt es auf der A 4, und warum sind sie erforderlich?

Auf Höhe der Baustelle zwischen dem Kreuz Kerpen und der Anschlussstelle Frechen gilt künftig in Fahrtrichtung Köln bei verengten Spuren Tempo 80. Die Regelung gilt voraussichtlich bis Ende 2023. Erforderlich ist diese Verkehrsführung laut Straßen NRW, um archäologische Arbeiten ausführen zu können. Zudem wird dort auch der Bau einer Brücke über die A4 vorbereitet.

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Eine ähnliche Regelung gibt es in der anderen Fahrtrichtung bereits seit einigen Jahren. Dort gilt Tempo 60. Bauarbeiten sind aber nicht zu sehen. Woran liegt das?

Dort befindet sich die Zufahrt zur Baustelle. Die Bauarbeiten finden abseits der Autobahn statt und sind für die Verkehrsteilnehmer derzeit nicht erkennbar. Ändern wird sich dies, wenn demnächst mit dem Bau der Widerlager für die Brücke über die A4 begonnen wird.

Was genau wird dort eigentlich gebaut?

In Königsdorf entsteht ein Teilanschluss an die A4. Wenn er fertig ist, kann man dort künftig nur in Fahrtrichtung Köln auffahren. Abfahren können nur diejenigen, die von Köln aus in Richtung Aachen unterwegs sind. Zudem entsteht eine 1,4 Kilometer langer Zubringerstraße, die L361n, die von einem neuen Kreisverkehr an der Aachener Straße aus zur Anschlussstelle führen wird. Sie verläuft parallel zur Nord-Süd-Kohlebahn und quert auf einer Brücke die Gleise der Bahnstrecke Köln-Aachen. Für die Zufahrtsrampe in Richtung Köln muss eine Brücke über die A4 gebaut werden.

Brücke über die A4 bei Frechen zwischen Königsdorf und Horrem

Wie sieht der weitere Zeitplan aus?

In den vergangenen Monaten sind zwei Hälften der Brücke, die über die Bahnstrecke führt, auf beiden Seiten der Gleise senkrecht in der Höhe gebaut worden. Am Wochenende um den 8. Mai sollen die Brückenhälften „zusammengeklappt“ werden. Die Bahnstrecke muss dafür gesperrt werden. Die Brücke soll aber erst Ende 2023 endgültig fertig sein. Die bereits erwähnten archäologischen Untersuchungen sollen im Frühjahr und Sommer dieses Jahres stattfinden. Die Arbeiten für die Brücke über die A4 beginnen aller Voraussicht nach im Mai oder Juni dieses Jahres. Sie soll Mitte 2023 fertig sein. Danach wird der Kreisverkehr an der Aachener Straße gebaut, und der Zubringer wird fertiggestellt.

Wann ist mit einer Fertigstellung der halben Autobahn-Anschlussstelle und der Straße zu rechnen? Wie teuer wird das Ganze?

Der Landesbetrieb geht davon aus, dass die Arbeiten bis Ende 2024 dauern werden. Die Kosten beziffert er auf rund 23 Millionen Euro.

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In der Vergangenheit ist es zu einigen Verzögerungen an diesem Projekt gekommen. Was waren die Hauptgründe dafür?

Wie der Landesbetrieb mitteilt, hat der Bau der Talbrücke über die Bahngleise länger gedauert als erwartet. Es gab Probleme mit der Standsicherheit in den Böschungen. Es waren weitere Bodengutachten erforderlich, die zu Verzögerungen führten. Ursprünglich hatte die Brücke über die Bahntrasse bereits im Herbst vergangenen Jahres zusammengeklappt werden sollen. Damals wollte die Bahn aber die Strecke nicht sperren, weil wegen der Flutkatastrophe einige andere Bahnstrecken in Mitleidenschaft gezogen waren.

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