Ein Mädchen musste reanimiert werden, zwei weitere Kinder erlitten schwere Verletzungen. Auch ein Betreuer wurde schwerverletzt.
Mädchen in LebensgefahrMann fährt in Hürth mit Auto in Klasse mit Grundschulkindern

Drei Kinder und ein Betreuer sind bei dem Unfall in Hürth schwer verletzt worden.
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Bei einem schweren Verkehrsunfall am Mittwoch (4. Juni) sind mehrere Grundschulkinder verletzt worden, ein Mädchen schwebt in Lebensgefahr. Polizei und Rettungskräfte waren im Großeinsatz. Ein 20-jähriger Autofahrer war gegen 12.15 Uhr mit seinem silberfarbenen BMW in eine Gruppe von Viertklässlern und Betreuern von der Carl-Orff-Grundschule gefahren, die gerade an der Ampel die Frechener Straße an der Einmündung der Theresienhöhe überqueren wollten. Sieben Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer, darunter eine Schülerin, die vor Ort reanimiert werden musste.
Das Mädchen und ein Betreuer wurden mit Rettungshubschraubern in Kliniken geflogen. Für das Kind bestehe Lebensgefahr; es werde in der Uni-Klinik in Köln behandelt, hieß es an der Unfallstelle. Zwei weitere Kinder wurden mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Mädchen musste an der Unfallstelle reanimiert werden
Mehrere Rettungs- und Notarztwagen sowie weitere Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Polizei standen mit Blaulicht rund um die Unfallstelle. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst kümmerte sich um die Verletzten und die teils unter Schock stehenden Augenzeugen. Polizisten sicherten Spuren und befragten Zeugen. Der Fahrer des BMW mit BM-Kennzeichen wurde zur Vernehmung aufs Kommissariat gebracht, so ein Polizeisprecher. Die Polizei geht von einem Unfall aus.
Die Kinder aus zwei vierten Klassen waren mit ihren Lehrern und Betreuern zu Fuß auf dem Weg von der Schule im Stadtteil Alstädten/Burbach zum Sportunterricht im Stadion in Alt-Hürth. Eine Gruppe soll die Frechener Straße bereits an der Fußgängerfurt überquert haben. Die zweite Gruppe musste zunächst warten, weil die Ampel zwischenzeitlich auf Rotlicht gesprungen war, hieß es an der Einsatzstelle.

Mehrere Rettungswagen sind an der Einsatzstelle.
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Als das Signal umschlug, sollen die Kinder und Betreuer dann losgegangen sein. Zeitgleich näherte sich der Autofahrer, der in einem BMW auf der Frechener Straße in Richtung Alt-Hürth unterwegs war. Augenblicke später kam es zu dem folgenschweren Unfall.
Bei der Kreisleitleitstelle der Feuerwehr wurde Großalarm ausgelöst. Zwei Rettungshubschrauber, vier Rettungswagen, vier Notärzte und zahlreiche Feuerwehrkräfte waren an der Einsatzstelle, um sich um die Verletzten und die unter Schock stehenden Kinder zu kümmern. Vor Ort kümmerten sich Psychologen und Notfallseelsorger um die Kinder und die Betreuer.
Unfall in Hürth: Mädchen mit Rettungshubschrauber in Klinik gebracht
Ein PSU-Team (Psychosoziales Unterstützungsteam) und ein Kriseninterventionsteam wurden angefordert. Beide bestehen aus geschulten Mitgliedern der Feuerwehr, Polizei oder anderer Hilfsorganisationen, die Opfer und Einsatzkräfte bei der Verarbeitung belastender Ereignisse unterstützen. Die Bezirksregierung in Köln forderte den schulpsychologischen Dienst an.
Parallel wurden die Eltern der Kinder informiert. Auf einer angrenzenden Wiese und später in Räumen der Schule wurden Eltern und Kinder psychologisch betreut. Die Stadt richtete ein Bürgertelefon für die Eltern der betroffenen Schulklassen ein.
Hürths Bürgermeister: „Ein tragischer Fall“
Hürths Bürgermeister Dirk Breuer eilte kurz nach dem Unfall aus dem nahe gelegenen Rathaus zur Unfallstelle. „Das ist ein schrecklicher und tragischer Fall“, sagte er vor Ort. „Wir beten für die Schwerverletzten und sind in Gedanken bei ihnen und den Angehörigen.“

Bürgermeister Dirk Breuer zeigte sich an der Einsatzstelle betroffen.
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Landrat Frank Rock verschaffte sich ein erstes Lagebild in der Leitstelle der Polizei in Bergheim, bevor er nach Hürth fuhr. „Die Nachricht vom Verkehrsunfall in Hürth trifft mich sehr. Meine Gedanken sind bei den Verletzten, ihren Familien und allen, die diesen schrecklichen Moment miterleben mussten“, sagte Rock, der selbst in Hürth lebt. „Mein großer Dank gilt den Ersthelfern, den Rettungskräften und der Polizei vor Ort, die schnell und professionell geholfen haben. In solchen Momenten zeigt sich der besondere Wert unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Lasst uns nun besonders für die Kinder da sein und ihnen beistehen.“