Zurück auf „grünen Oasen“Windecker Campingplatz erwacht aus Corona-Schlaf

Noch sind kaum Menschen auf den Wegen unterwegs. Die Camper werkeln vor allem auf ihren Parzellen auf dem Dattenfelder Platz, denn auch hier gilt das Abstandsgebot.
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- Das Betretungsverbot ist zwar aufgehoben, aber Gastronomie bleibt weiter geschlossen.
- Die Camper freuen sich dennoch, dass sie endlich wieder auf ihre „grünen Oasen“ dürfen.
- Doch auch hier sind sie nicht vor dem Ordungsamt sicher.
Windeck – Seit einer Woche dürfen die Camper in Dattenfeld wieder auf den Platz. Schon am Eingang ist zu hören, dass wohl einiges nicht erledigt werden konnte in den vergangen Wochen der Corona-Sperre. Rasenmäher laufen, Hammerschläge und Sägearbeiten sind zu hören. Betreten dürfen den Platz allerdings nur die Pächter der Parzellen. Besuche sind verboten.
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„Das Ordnungsamt kommt mehrmals am Tag unangemeldet und kontrolliert das“, berichtet Harald Moddermann. Erst als ihm die Bescheinigung gezeigt wird, auf der steht, dass Journalisten eine Ausnahmegenehmigung haben, weil sie zur „kritischen Infrastruktur“ zählen, darf ich auf den Platz. Allerdings nur auf den großen asphaltierten Weg und: „Halten Sie Abstand!“
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Zurück auf „grünen Oasen“
Ein paar Schritte weiter repariert Gaby Brünagel ihren Zaun. Hündin Kira und Rüde Leo passen bellend auf, dass ihr keiner zu nahe kommt. In sicherem Abstand hilft ihr Bernd Seel. „Die Balken sind mehr als zwei Meter lang“, berichtet er. Wenn jeder am Ende anfasst, dann ist der Sicherheitsabstand auf jeden Fall gewahrt. Die Camper freuen sich, dass sie endlich wieder auf ihre „grünen Oasen“ dürfen.
Wolfgang Ott begutachtet einen Baum in seinem Vorgarten. „Die Feige stand bisher auf dem Balkon“, berichtet er. „Hier in der Erde geht es ihr viel besser.“ Freundin Rita sorgt derweil im Wohnwagen für Ordnung. „Hier an der Sieg ist es wunderschön“, so Ott. Er freue sich „wirklich sehr“, dass die Zeit des Betretungsverbots auf dem Platz „endlich vorbei ist“.
Noch 40 Parzellen sind frei
Moddermann hat den Platz mit großem Biker-Lokal vor zehn Jahren übernommen. Zuvor hatte er „ein großes Versicherungsbüro in den Niederlanden“. Die Einnahmen der Gaststätte fallen derzeit corona-bedingt weg. Bei schönem Wetter seien sonst an den Wochenenden Hunderte Motorradfahrer gekommen. „Ich bin aber gegen den Verdienstausfall versichert“, berichtet er.
Die Versicherung sei das eine, es wäre aber trotzdem schöner, wenn das Restaurant wieder geöffnet wäre, findet Moddermann. Er geht davon aus, dass es noch einige Monate Reisebeschränkungen vor allem ins Ausland geben werde. „40 Parzellen sind bei mir noch frei“, berichtet er. Deshalb hat er im Internet eine Anzeige schaltet. „Innerhalb von 24 Stunden wurde sie fast 150 Mal aufgerufen.“ Telefonische Anfragen hatte er auch schon.