Glückwunsch für die Innovationsschmiede: Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar überreicht den Preis an das Unternehmen.
AuszeichnungWürdigung der Innovationskraft des Anlagenbauers WMV aus Windeck

Die Geschäftsführer Martin und Brabro Müller präsentieren das neue Logo der Firma WMV aus Windeck-Mauel.
Copyright: Quentin Bröhl
Die größte Anlage steht in einer Halle in Mailand und ist mit 4000 Quadratmetern fast halb so groß wie ein Fußballfeld. Sie wird von nur vier Personen betrieben.
Es ist zwar schon einige Jahre her, dass die Firma WMV aus Windeck das größte Projekt der Unternehmensgeschichte zum Abschluss bringen konnte, doch Geschäftsführer Martin Müller blickt mit stolz auf die Visualisierung an der Wand in einem Besprechungsraum.
Global Player mit Firmensitzen in USA und Asien
Der Anlagenbauer aus dem Gewerbegebiet Mauel hat unlängst zum 55-jährigen Bestehen der Firma das Logo modernisiert. Neben dem Gemeinschaftsgefühl zählen Müller und seine ebenfalls in der Geschäftsleitung tätige Frau Barbro Müller Innovation zu den Kernkompetenzen von WMV. Das wurde jetzt durch eine Auszeichnung in einem Wettbewerb bestätigt.
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Der weltweit agierende Maschinenhersteller, der Anlagen zur Reinigung, Beschichtung und Oberflächenbehandlung baut, hat das Top-100-Siegel für besondere Innovationskraft und überdurchschnittliche Innovationserfolge erhalten. Es wird seit 1993 von der Compamedia GmbH an mittelständische Unternehmen vergeben.

Die größte Anlage, die die Firma je gebaut hat, steht in Mailand und ist 1800 Quadratmeter groß, also so groß wie ein Fußballplatz.
Copyright: Quentin Bröhl
Beim Deutschen Mittelstands-Summit in Mainz gratulierte vor einigen Wochen mit Ranga Yogeshwar. Der bekannte Wissenschaftsjournalist, der wie das Ehepaar Müller in Hennef wohnt, begleitete den zum 32. Mal ausgetragenen Top-100-Wettbewerb als Mentor. In einem wissenschaftlich begleiteten Auswahlverfahren beeindruckte WMV mit seinen 125 Mitarbeitern in der Größenklasse B (51 bis 200 Mitarbeiter in Deutschland) besonders in der Kategorie Innovationsklima sowie innovative Prozesse und Organisation.
Die Firmengeschichte begann 1970. Eine greifbare Zentrifugentrommel war die Produktidee, die zur Gründung führte. Aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen der drei Gründungsväter Lothar Weininger, Alois Müller und Bernhard Viek setzt sich der Firmenname zusammen. Schon bald leitete Alois Müller, der Vater von Martin Müller, allein den Betrieb.

Die Vertreter der Firma wurden bei der Preisverleihung in Mainz mit Ranga Yogeshwar (Dritter von rechts) auch von Bürgermeisterin Alexandra Gauß begleitet (rechts). .
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Für die großen Themen haben Martin und Barbro Müller vor drei Jahren ein Geschäftsleitungsteam etabliert. Die sechs Mitglieder beobachten den Markt, scannen Trends und Veränderungen und denken in Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten über neue Technologien und Produkte nach.
In Gruppen entwickeln Spezialisten dann Innovationsideen weiter. Daneben versucht man, mit vielen kleinen Optimierungen für eine kontinuierliche Verbesserung zu sorgen. „Wir arbeiten nach der Lean-Philosophie und sind nicht hierarchisch, sondern vernetzt organisiert“, erklärt Barbro Müller, die 2017 ins Unternehmen eingestiegen ist. Zuvor hatte die Betriebswirtin bei der Firma Reifenhäuser in Troisdorf gearbeitet.
Fehler sind kein Drama. Wir scheitern zum Erfolg.
„Vorschläge von Mitarbeitern nehmen wir auf und diskutieren, was wir davon realisieren können, das sind gut etablierte Prozesse“, erläutert Martin Müller. Dabei wisse jeder im Unternehmen: „Fehler sind kein Drama. We fail to success – wir scheitern uns zum Erfolg. Wer innovativ sein will, darf keine Angst haben, vielleicht übers Ziel hinauszuschießen. Dieser Kulturwandel hat uns wirklich nach vorn gebracht.“
Unkonventionell ist auch das Mitarbeiterbeteiligungsmodell: Geht es dem Unternehmen gut, bekommen alle eine Sonderzahlung. Und die ist dann für alle gleich hoch.

Die Auszeichnung hängt in der Empfangshalle des Unternehmens.
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Nicht ohne Grund spricht Martin Müller vom Windeck Valley und erläutert ein Beispiel aus dem Unternehmensalltag: „Mittlerweile arbeiten wir alle ohne Papier. Das war ein immenser Schritt, aber es ist uns gelungen, mehr als 100 Kollegen mit ins Boot zu holen.“ Man habe Mitarbeiter in Schlüsselposition überzeugen können, und es habe sich eine spürbar positive Dynamik entwickelt.
Jüngste Neuerung bei WMV ist eine erst seit einer Woche bestehende Kooperation in Detroit mit 15 Angestellten. Vertreten ist das Unternehmen zudem in Asien. Zurzeit hat WMV 15 Auszubildende in verschiedenen Berufszweigen, so werden Produktdesigner, Programmierer und Industriemechaniker ausgebildet.
Die Firmengeschichte
Der erste Firmensitz der WMV GmbH war ein umgebauter Schafstall in Siegburg-Seligenthal. Bereits 1971 ging es nach Windeck-Schladern. Von dort aus wurde auch die erste Entöl- und Trocknungsanlage nach Italien geliefert.

Der B7-Campus ist Denk- und Entwicklungsraum.
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Das Unternehmen wuchs, und im Sommer 1980 wurde ein Neubau im Maueler Feld in Windeck bezogen. 1992 trat mit Martin Müller die zweite Generation in das Unternehmen ein. Sein Steckenpferd ist die strategische Ausrichtung auf den weltweiten Märkten. Niederlassungen in den USA und Asien folgten.
Neben einem modernen Technikum gibt es den B7-Campus als „Denk- und Entwicklungs-Raum“. Seit November 2019 ist die WMV Teil des Innovation Hubs Bergisches RheinLand.