Freies Lernen in der „Bao“Leuscheider Sekundarschule will zur Bildungsalternative werden

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Es ist das Gebäude der neuen Sekundarschule zu sehen.

Im ehemaligen Christlichen Erholungsheim Leuscheid ist eine freie Sekundarschule eingezogen, die von der Bezirksregierung als Ersatzschule anerkannt wurde.

Die neue Sekundarschule unterrichtet bisher 17 Kinder in zwei Jahrgangsstufen. Dabei arbeiten sie mit einem offenen Konzept.

Sie heißt kurz „Bao“, ist im vergangenen Jahr mit 13 Kindern in Leuscheid gestartet. Aktuell werden an der neuen Sekundarschule im ehemaligen Christlichen Erholungsheim 17 Kinder in den Jahrgangsstufen fünf und sechs gemeinsam von einem Team mit sieben Lehrern und Erziehern unterrichtet.

Schulleiterin Jennifer Kemper und Elvira Eck vom Trägerverein stellten die Schule im Ausschuss für Jugend, Schule, Sport, Senioren und Soziales der Gemeinde vor. Hinter dem Kurznamen Bao stecke „Bildungs-Alternative Oberberg – Sekundarschule in freier Trägerschaft“, berichtete Kemper.

Schule arbeitet mit offenem Konzept

Hervorgegangen aus der freien Grundschule im benachbarten Nümbrecht-Berkenroth, verfolge die Initiative bereits seit fünf Jahren das Ziel, eine weiterführende Schule zu gründen. In Leuscheid habe sie im vergangenen Jahr nach langem Suchen ein Gebäude gefunden. Das hat inzwischen die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Gemeinde Windeck gekauft und an den Trägerverein vermietet.

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Die Schule arbeite mit einem offenen Konzept, bei dem die Kinder weitgehend selbst entscheiden, was sie wann tun. Im Mentorensystem kämen auf jeden Pädagogen vier bis fünf Kinder. „Wir schauen genau hin, wer was macht oder nicht macht,“ sagte Kemper. Begleiten im Lernprozess und Dokumentation seien wesentliche Elemente.

Offene Konzept solle auch im Alltag gelebt werden

Das Konzept sei bei der Kölner Bezirksregierung eingereicht und die Schule als Ersatzschule anerkannt. Als solche werde sie zu 87 Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen, zu 13 Prozent vom Trägerverein finanziert. Der Verein schaue bei der Anmeldung der Kinder sehr genau hin, erläuterte Eck.

Dabei gehe es auch darum, dass das offene Konzept der Schule auch im Alltag gelebt werde und kein Riss entstehe. „Wir schauen schon sehr genau hin“, versicherte sie. In den kommenden Jahren will die Schule um jeweils zwei Jahrgänge wachsen. Als Ziel sind 100 Schülerinnen und Schüler in kleinen Klassen mit maximal 16 Kindern anvisiert.

Kinder kommen aus weitem Gebiet

Die bisherigen Kinder kommen größtenteils aus den oberbergischen Kommunen Nümbrecht, Reichshof und Waldbröl. Aber auch aus Hennef, Ruppichteroth, Windeck und den rheinland-pfälzischen Gemeinden Flammersfeld und Wissen.

Schon vor der Gründung der Schule habe es eine lange Warteliste für die kommenden zehn Jahre gegeben. Einzelne Eltern seien sogar bereit, als Folge der Schulwahl nach Windeck zu ziehen. Für die übrigen würden von den Eltern zum Teil Fahrgemeinschaften organisiert. „Wir wollen keine Schüler klauen“, versicherte Kemper im Windecker Ausschuss.

Sie bot den anderen Windecker Schulen einen regen Austausch an. Kooperationen seien möglich. Der Trägerverein könne anderen Fördervereinen Tipps bei der Suche nach Fördergeldern geben. Für einen Tag der offenen Tür am 22. September will sich das Team der Schule noch mit den Leuscheider Vereinen absprechen.


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