Der BUND lehnt die Pläne für ein Spielcasino im Gewerbegebiet Zange II ab. Im Überschwemmungsgebiet sei das Vorhaben nicht genehmigungsfähig.
ÜberschwemmungsgebietBUND hält Casino-Pläne in Siegburg für „hochgradig verantwortungslos“

Eine Spielbank wie diese in Monheim plant die Gauselmann AG in Siegburg.
Copyright: Gauselmann AG
Zu den Plänen, im Gewerbegebiet Zange II eine Spielbank zu errichten, hat sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu Wort gemeldet. Er rate dringend davon ab, erklärte BUND-Kreissprecher Achim Baumgartner am Wochenende. Auch planungsrechtlich werde das Vorhaben scheitern.
Baugebiet liegt in Siegburg im Überschwemmungsgebiet
Das dafür vorgesehene Areal liege im Überschwemmungsgebiet, erklärte der Kreissprecher Achim Baumgartner am Wochenende; eine notwendige Änderung der Bebauungspläne werde scheitern. „Mit großem Befremden“ habe der BUND zur Kenntnis genommen, dass Rat und Verwaltung in Siegburg dennoch „offenbar gegen jede landesplanerische Vorgabe und jede planerische Vernunft“ daran glaubten, im Gebiet Zange II bauen zu können.
Tatsächlich gebe der Landesentwicklungsplan (LEP) als Ziel den Erhalt der Überschwemmungsgebiete vor. Bebauungspläne, die noch nicht umgesetzt worden sind, sollen demnach aufgegeben werden, zitiert Baumgartner aus dem LEP. Der BUND fordere die Aufhebung der betroffenen Bebauungspläne für Zange II aus dem Jahr 1992 und einen dauerhaften Verzicht darauf, dort zu bauen.
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Diese Pläne müssten für den Bau einer Spielbank ohnehin überarbeitet werden und würden spätestens dann an der Hürde fehlender Zulässigkeit scheitern. Der Flächennutzungsplan tauge allein schon wegen des Alters nicht als Planungsgrundlage.
BUND Rhein-Sieg nennt das Vorhaben „hochgradig verantwortungslos“
Das Vorhaben sei unvereinbar mit verschiedenen Schutzprämissen wie FFH-Gebietsschutz und Klimaschutzgesetz. Wer heute noch in Überschwemmungsgebieten und in Biotopverbundachsen plane und ein Bauen zu lasse, handele „hochgradig verantwortungslos“. Spätestens seit dem Ahrhochwasser im Juli 2021 sei eigentlich deutlich geworden, wie wichtig breite Auenkorridore seien.
Wie berichtet, hat die Gauselmann-Gruppe angekündigt, in Siegburg ein Spielcasino mit 250 Spielautomaten, aber auch „klassischem Glücksspiel“ wie Poker, Roulette und Black Jack zu bauen. Das Unternehmen will 35 Millionen Euro investieren und 100 Arbeitsplätze schaffen.