Die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ brachte die Hinweise für die Verhaftung und Anklage der beiden Männer.
Aus „Aktenzeichen XY“Brutaler Überfall auf Siegburger Uhrenhändler – Angeklagte geben Vorwürfe nicht zu

Das Eingangsportal des Bonner Landgerichts.
Copyright: Oliver Berg/dpa/Archivbild
Zweieinhalb Jahre nach einem brutalen Überfall auf einen Siegburger Internet-Uhrenhändler haben zwei Beschuldigte beim Prozessauftakt am Landgericht Bonn die Vorwürfe nicht zugegeben. Der 43 Jahre alte Angeklagte verweigerte am Dienstag jede Aussage. Sein 36 Jahre alter mutmaßlicher Mittäter ließ über seinen Anwalt erklären, er weise die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurück.
Er sei am Tag des Raubüberfalls gar nicht vor Ort gewesen und habe sich in einem anderen Land in Europa aufgehalten. Zeugen für diese Behauptung will der Verteidiger noch präsentieren.
Überfall in Siegburg: Uhrhändler gefesselt und mit Waffen bedroht
Am 6. Oktober 2020 war ein 45-jähriger Familienvater überfallen worden, der in Siegburg ein Kfz-Sachverständigenbüro führt und im Nebengewerbe einen Onlinehandel für exklusive Sammleruhren betreibt. Er wurde niedergeschlagen und mit Kabelbindern gefesselt. Die Täter – einer mit Maschinenpistole, einer mit schallgedämpfter Pistole – schleiften den Gefesselten in einen Tresorraum und zwangen ihn, zwei Tresore zu öffnen.
Alles zum Thema Amts- und Landgericht Bonn
- Hang hinabgestürzt Verletzte 61-Jährige verlangt 40.000 Euro Schadensersatz von ihrer Freundin
- Gescheiterter Kleinanzeigen-Deal Siegburger wird nachts in seinem Bett mit Messer attackiert
- Lebenslange Haft 35-Jähriger wurde wegen Mordes an Ehefrau in Zülpich-Füssenich verurteilt
- Durchsuchung Springmesser wurde einem Drogendealer aus Mechernich zum Verhängnis
- Zivilverfahren Streit vor dem Bonner Landgericht nach Autopanne in Euskirchen
- Premiere in Cum Ex-Gebäude Angeklagte sollen Luxusautos an Dritte vermietet haben
- Arbeitgeber über Jahre beklaut Edelmetall-Diebe aus dem Siebengebirge erhalten Bewährungsstrafe
Sie raubten unter anderem Uhren und Schmuck, insgesamt wird die Beute auf 535.000 Euro beziffert. Der augenscheinlich professionell durchgeführte Raubüberfall, an dem insgesamt sieben Täter beteiligt gewesen sein sollen, dauerte kaum zehn Minuten. Kameras zeichneten das Geschehen auf.
Der 36 Jahre alte mutmaßliche Täter soll bei dem Überfall unmaskiert gewesen sein und die Maschinenpistole getragen haben. Er war nach einer öffentlichen Fahndung in der Fernsehsendung „Aktenzeichen xy... ungelöst“ festgenommen worden. Ein Zuschauer will ihn mit großer Sicherheit wiedererkannt haben.
Der 43-Jährige soll mit zwei weiteren Komplizen in seinem Auto Wache gehalten und später die Beute abtransportiert haben. Die Staatsanwaltschat ist sich sicher, ihn durch seine Handydaten überführt zu haben. (dpa)