1500 ArtikelUnverpacktladen mit Bistro-Konzept zieht in die Troisdorfer Fußgängerzone

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Regina Hopp-Konrad an der Abfpllstation in ihrem Unverpackt-Laden in der Troisdorfer Innenstadt.

Regina Hopp-Konrad an der Abfüllstation in ihrem Unverpackt-Laden in der Troisdorfer Innenstadt.

Der Umzug von Spich in die Innenstadt hat sich gelohnt. Das Bistro-Konzept im Unverpacktladen wird gut angenommen. 

Die Welt des Unverpackten besteht nicht nur Körnern. Das fällt sofort ins Auge, wenn man auf den Laden von Regina Hopp-Konrad in der Troisdorfer Fußgängerzone zugeht. Eine bunte Auswahl von Gemüse aus der Region ist vor dem Ladenlokal platziert, im Inneren kann man neben Nahrungsmitteln auch unverpackte Seifen und andere Drogerieartikel entdecken. "Rund 1500 Artikel habe ich im Laden", berichtet sie.

Neben den Klassikern in den Abfüllstationen finden sich auch Öle, Mehl und Zucker. „Wenn möglich aus der Region“, so Hopp-Konrad. Dazu gehört zum Beispiel auch der Rübenzucker für 3,90 Euro das Kilo. „Viele preiswertere Angebote in Supermärkten kommen aus China“, berichtet sie über die langen und umweltbelastenden Wege.     

Der Unverpackt-Laden in der Troisdorfer Innenstadt findet sich mitten in der Fußgängerzone an der Ecke Alte Poststraße und Kölner Straße. Unverpackt ist auch Obst, das dort gekauft werden kann.

Der Unverpackt-Laden in der Troisdorfer Innenstadt findet sich mitten in der Fußgängerzone an der Ecke Alte Poststraße und Kölner Straße. Unverpackt ist auch Obst, das dort gekauft werden kann.

Hopp-Konrad kommt aus der Branche. „20 Jahre habe ich bei Rewe gearbeitet. Zuletzt in einem Markt in Braunsfeld“, berichtet sie. Doch der Wunsch, „selber was zu machen“ wurde immer stärker. So eröffnete sie im Jahr 2020 als Start-Up  einen Unverpackt-Laden in Troisdorf-Spich. Sogar Bürgermeister Alexander Biber sei extra zur Eröffnung gekommen. Doch an dem Standort konnte sie ihr Konzept nicht sofort umsetzen: einen Laden mit Bistro. Dazu seien zu viele Umbauten nötig gewesen. Auch Laufkundschaft hätte in dem eher ruhigeren Ortsteil Spich gefehlt. Sie machte sich auf die Suche nach einem neuen Ladenlokal.

Tausende Menschen gehen täglich durch die Fußgängerzone von Troisdorf

Trowista, die Wirtschaftsförderung der Stadt, half ihr dabei. „Ich bekam mehrere Angebote und als ich das Ladenlokal in der Fußgängerzone sah, war ich sofort in den Standort verliebt.“ Das Bistro-Verkaufskonzept konnte dort problemlos umgesetzt werden. Und sie profitierte auch vom  Förderprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren. Zwei Jahre lang übernimmt die Öffentliche Hand 80 Prozent ihrer Miete. 

Tausende Menschen gehen täglich durch die Troisdorfer Fußgängerzone. „Über hundert davon kommen mindestens jeden Tag davon bei mir ins Geschäft“, berichtet die 44-Jährige. Sie ist sehr zufrieden mit dem neuen Standort. Auch das Bistro-Konzept gefiel den Troisdorfern.

Regina Hopp-Konrad (r.) reicht einer Kundin einen Teller Minestrone, die sie selber gekocht hat.

Regina Hopp-Konrad (r.) reicht einer Kundin einen Teller Minestrone, die sie selber gekocht hat.

Während des Gespräches reicht sie einer Kundin einen Teller selbst gekochte Minestrone mit frisch geriebenem Parmesan, dazu gibt es ein Stück Biobrot. 4,50 Euro kostet das. „Nächste Woche gibt es von Montag bis Mittwoch Gemüsesuppe, von Donnerstag bis Samstag Graupensuppe. “ Alternativ gibt es immer ein weiteres Gericht mit Nudeln, Kartoffeln oder Reis. Wie das halt im Bistro so ist.   

Mütter mit ihren Kindern kommen zum Frühstück in das Geschäft in der Troisdorfer Fußgängerzone

Vormittags kommen viele Mütter ins Geschäft auf eine Tasse Kaffee oder Kuchen, für den Nachwuchs steht eine Spielecke bereit, „die jedoch noch verbessert wird.“ Ein kleines Frühstück kostet 5,90 Euro, ein großes 7,90 Euro. Die Tasse Kaffee dazu 2,50 Euro. Kuchen und Brot kann aber auch an der Ladentheke mitgenommen werden. Fast schön legendär sind ihre Stullen für 3,50 Euro mit eigenem Belag. Den veganen Käse stellt sie selber nach einem Geheimrezept her.   

Lnks die Abfüllstation im Unverpackt-Laden in Troisdorf. Rechts die Waage auf einem Regal. Ein Fach ist für Gefäße reserviert, die Kunden spenden können.

Lnks die Abfüllstation im Unverpackt-Laden in Troisdorf. Rechts die Waage auf einem Regal. Ein Fach dort ist für Gefäße reserviert, die Kunden spenden können.

Um 7.30 Uhr beginnt für Hopp-Konrad morgens der Tag. Um 9 Uhr wird der Laden geöffnet, um 19 Uhr ist Feierabend, Samstag um 16 Uhr. Unterstützung bekommt sie von Claudia Sevindik, die im Verkauf die Kundschaft berät. Sie bestätigt auch, dass täglich neben den Stammkunden immer neue Menschen kommen.

Dazu gehört auch Cordula Zehm. Sie hat einen Teigschaber und Backpinsel für ihre Nichte gekauft. „Die ist zurzeit in Kanada und dort gibt es viel zu wenig umweltfreundlich hergestellte Produkte“, berichtet sie. Die Küchenutensilien gibt es als Geschenk zu Weihnachten. Zehm freut sich, dass es in der City diesen neuen Laden gibt.„ Ich bin schon oft dran vorbeigegangen. Heute wollte ich einfach mal reinschauen.“    

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