Der 52-Jährige hat vor zwei Jahren beschlossen, sein Tennisspiel auf ein anderes Niveau zu bringen.
WM-Teilnahme ist das ZielTennisspieler Helge Wöbke aus Troisdorf will unter die Top Ten

Helge Wöbke aus Troisdorf steht in der deutschen Tennisrangliste bei den Herren 50 auf Platz zwölf.
Copyright: Quentin Bröhl
Auf der frisch veröffentlichten deutschen Rangliste steht Helge Wöbke immerhin schon auf Platz zwölf. Doch das reicht dem Tennisspieler aus Troisdorf-Spich nicht. Die Top Ten in der Altersklasse für Herren über 50 Jahre sind sein Ziel, und die Chancen stehen sehr gut. Zuletzt musste sich der 52-Jährige bei einem Ü-50-Turnier in Ratingen erst im Finale geschlagen geben.
Erster Verein war der TSC Troisdorf
„Ich habe vor zwei Jahren mit Platz 263 in der Deutschen Rangliste für Ü50 begonnen“, verrät der 1,97 Meter große Hüne. Dann fasste er den Plan, das Tennisspiel im Alter noch einmal anders anzugehen. Seitdem geht es für ihn in der vom Deutschen Tennis-Bund vierteljährlich veröffentlichten Ranglisten stetig nach oben. Dank auch einiger internationaler Einsätze steht er in der Ü-50-Weltrangliste auf Position 55.
„Ich habe das mit meiner Frau und der Familie besprochen, die mich toll unterstützen“, sagt der Vater von Mina (13) und Joshua (11). Vom professionellen Tennisspielen sei er aber weit entfernt: „Ich bin Vater, Ehemann, und der Beruf hat auch Vorrang.“ Wöbke ist als Manager in der Automobilzuliefer-Industrie in globaler Verantwortung beschäftigt.
Alles zum Thema Bundeswehr
- Ermittlungen nach ABC-Alarm Unbekannte Flüssigkeit in Brief aufgetaucht – Bonner Soldat in Quarantäne
- Umweltschutz im Fokus Wahner-Heide-Tag bringt Besuchern Natur- und Umweltschutz nahe
- Starfighterpilot Hennefer fliegt in Sankt Augustin noch einmal mit erstem Ausbildungs-Flugzeug
- „Mehr Mimik als in der Kanzlerschaft“ Scholz-Reaktion auf Wahl-Debakel von Merz sorgt für Belustigung
- Abschied beim Großen Zapfenstreich Scholz ruft zu Zusammenhalt unter Demokraten auf
- Regierungswechsel Lindner wegen Vaterpflichten nicht beim Zapfenstreich für Scholz
- „Verantwortungsvolle Aufgabe“ Sebastian Hartmann aus Rhein-Sieg soll Parlamentarischer Staatssekretär werden
Das Tennisspielen habe er bereits im Alter von fünf Jahren begonnen, damals beim TSC Troisdorf. Bei den Herren schaffte er es bis zur 1. Verbandsliga, bevor er sich vier Jahre bei der Bundeswehr verpflichtete und sich voll und ganz auf Basketball konzentrierte. „Ich habe den Sprung in die Sportfördergruppe im Basketball geschafft. Tennis habe ich in der Zeit und danach überhaupt nicht mehr gespielt“, berichtet er.

Reichlich Pokale hat Helge Wöbke schon eingesammelt.
Copyright: Helge Wöbke
Stattdessen schaffte er es als Basketball-Spieler in Sechtem, Bornheim, Rhöndorf und Bonn bis zum Bundesligaspieler und gehörte zur Bundeswehr-Nationalmannschaft. Jahrelang war er Führungsspieler in der Regionalliga in Bergheim im Rhein-Erft-Kreis.
Im Alter von Ende 20 stieg er zunächst beim TC Roisdorf wieder ins Tennisspiel ein. Mit seiner Mannschaft schaffte er einige Aufstiege, bevor er zum TV Tie Break nach Spich wechselte, wo er jahrelang in der Oberliga in der Altersklasse Herren 30 im Einsatz war. Seit sechs Jahren heißt sein Heimatverein HTC SW Troisdorf.
Im Herbst zum WM nach Lissabon
Viele Impulse von außen hätten ihn vor zwei Jahren zu dem Entschluss gebracht, das Tennisspielen etwas ernster zu nehmen. „Spiel doch mal richtige Turniere. Du bist zu gut für Stadt- oder Bezirksmeisterschaften“, habe er oft gehört. „Das habe ich dann gemacht. Ich habe schnell mehrere Turniere in kleineren Kategorien gewonnen.“
Regelmäßig ist er bei Turnieren im Einsatz, im Sommer etwas häufiger. Bis zu drei Trainingseinheiten pro Woche sind normal. Er setze aber auch Prioritäten, und so habe er vor einigen Wochen die Weltmeisterschaften in der Türkei ausgelassen. „Ich hab meiner Frau vor zwei Jahren versprochen, dass ich das Tennisspielen so verträglich gestalte, dass ich nicht über Nacht weg bin“, erklärt Wöbke. Er spiele überwiegend Turniere, die gut mit dem Auto zu erreichen seien.
Neben seiner Familie und Tennis sei das Kochen eine große Leidenschaft. Doch einen Traum will er sich im August doch noch erfüllen. Erstmals bei den Ü50-Weltmeisterschaften in Lissabon zu starten ist ein realistisches Ziel: „Die Qualifikation müsste ich eigentlich schaffen.“