FC-YoungsterWarum Ismail Jakobs für den Senegal spielen möchte

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Ismail Jakobs gegen Leverkusen

Kölns Ismail Jakobs (l) und Leverkusens Moussa Diaby kämpfen um den Ball. (Archivbild)

  • Ismail Jakobs gehört beim 1. FC Köln zu den Aufsteigern dieser Saison.
  • Kein Wunder, dass nun die Diskussionen über einen ersten Auftritt im Nationaltrikot beginnen.
  • Der 20-Jährige kann sich sehr gut vorstellen für den Senegal, das Heimatland seines Vaters, zu spielen.

Köln – Der Ausfall des rheinischen Derbys zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln ist zwei Spielern äußerst gelegen gekommen. Gladbachs Christoph Kramer hätte wegen einer Gehirnerschütterung nicht spielen können, wird am Samstag beim Gastspiel in Düsseldorf wieder zur Verfügung stehen. Ähnlich erging es Ismail Jakobs auf Kölner Seite, nachdem er wegen einer Mandelentzündung kurzfristig ausgefallen war. „Er steigt am Mittwoch wieder ins Training ein“, gab Markus Gisdol bereits Entwarnung.

Damit stünde auch einem Einsatz von Ismail Jakobs am Sonntag gegen den FC Bayern nichts im Weg. Der 20-Jährige gehört beim 1. FC Köln zu den Aufsteigern dieser Saison. Nachdem er am elften Spieltag gegen Hoffenheim sein Bundesligadebüt gegeben hatte, kam er danach in neun von zehn Spielen zum Einsatz – stets von Beginn an.

1. FC Köln: Ismail Jakobs will für Senegal spielen

Senegalesische und französische Medien berichten nun, dass der Sohn von Oumar Seck, einem seit 25 Jahren in Deutschland lebenden Senegalesen, und einer deutschen Mutter, deren Namen er trägt, im Blickpunkt von Senegals Nationaltrainer Aliou Cissé steht. Ismail Jakobs würde gerne für Senegal spielen, da die Chancen dafür aus seiner Sicht weitaus größer seien als ein Einsatz in der deutschen Nationalmannschaft.

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„Der Ball befindet sich nun auf Seiten des Trainers. Der könnte einen vielseitigen, jungen Spieler gebrauchen“, spielte das Internetportal „Foot221“ darauf an, dass der aus Paris stammende Aliou Cissé eine Entscheidung treffen wird.

Achim Beierlorzer holte Jakobs zu den Profis

Den steilen Aufstieg vom U21-Spieler des FC in der Regionalliga-Mannschaft zum Bundesligaprofi hat der 20-Jährige zunächst Achim Beierlorzer zu verdanken. Denn im Sommer hatte Ismail Jakobs den FC verlassen wollen, weil er in der Vorsaison in der 2. Liga keine Einsatzchance erhalten hatte. Dabei gestand er nach siebenjähriger Vereinszugehörigkeit: „Ich bin in Köln geboren, und mein Herz hängt am FC.“

Dass der in Bliesheim bei Erftstadt aufgewachsene junge Mann beim 1. FC Köln bleiben konnte und eine Perspektive als Profi aufgezeigt bekam, ermöglichte ihm Achim Beierlorzer. Der im Juli zum FC gewechselte Trainer überzeugt ihn davon, dass er beim FC eine Zukunft haben werde. So schlug der 20-Jährige ein Angebot des Mitaufsteigers SC Paderborn aus und hielt seinem Club die Treue.

Markus Gisdol setzt ebenso auf Jakobs

Aufgrund eines im Trainingslager in Kitzbühel erlittenen Muskelbündelrisses fehlte der beidfüßige Linksverteidiger dann aber zum Saisonbeginn. Im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim gab ihm Achim Beierlorzer schließlich die Chance, allerdings als Linksaußen. Was für den Spieler das Bundesligadebüt bedeutete, wurde für den Trainer zum letzten Auftritt beim FC. Nach dem 1:2 folgte die Entlassung.

Nachfolger Markus Gisdol hielt an Ismail Jakobs fest, setzte ihn ebenfalls – bis auf eine Vertretung für den verletzten Linksverteidiger Noah Katterbach – als Linksaußen ein. In dieser Rolle fühlt er sich mittlerweile wohl. Und er krönte seine Leistungen bereits mit zwei Treffern. Sowohl beim 4:2 in Frankfurt als auch beim 4:0 gegen Freiburg sorgte er jeweils in der Nachspielzeit für den Schlusspunkt.

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Wegen seiner starken Auftritte war Ismail Jakobs von den Nutzern von bundesliga.com, dem Internetportal der Deutschen Fußball Liga (DFL), zum Bundesliga-Aufsteiger des Monats Dezember gewählt worden. Auf den Plätzen dahinter folgten übrigens seine Kölner Kollegen Sebastiaan Bornauw und Noah Katterbach. In der Laudation hieß es, dass der Linksaußen durch „starke Zweikampfwerte, viele Sprints und taktisch wichtige Defensivarbeit“ auf sich aufmerksam gemacht habe.

Das alles ist Aliou Cissé nicht verborgen geblieben. Seit bald fünf Jahren ist der 43-Jährige, der unter anderem für Paris SG, Birmingham City und den FC Portsmouth spielte, Trainer der Senegalesen. Zu den Stars des letztjährigen Afrika-Finalisten gehören Sadio Mané vom FC Liverpool und Kalidou Koulibaly vom SSC Neapel. Die Linksaußenposition nimmt mit Krepin Diatta ein ebenfalls erst 20-Jähriger ein, der für den FC Brügge spielt. Womöglich wird nicht nur er, sondern auch Ismail Jakobs zum nächsten Treffen der senegalesischen Nationalmannschaft eingeladen.

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