Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Erzrivale zu GastBaskets mit Achtung vor Berlins jungen Wilden

3 min
Bonns Alijah Comithier (rechts) will auch gegen ALBA Berlin im Eins-gegen-Eins überzeugen.

Bonns Alijah Comithier (rechts) will auch gegen ALBA Berlin im Eins-gegen-Eins überzeugen.

Gegen ALBA wollen die Bonner Basketballer ihren zweiten Heimsieg einfahren – Gäste mussten vor der Saison Einschnitte verkraften

Diese Tabelle lieben die Fans der Telekom Baskets Bonn, denn ihre Mannschaft steht in der Basketball-Bundesliga vor ALBA Berlin. Damit das auch noch am Sonntagabend der Fall ist, wollen die Baskets gegen die Bundeshauptstädter gewinnen. Sprungball auf dem Hardtberg ist um 18 Uhr.

Der Start mit zwei Niederlagen misslang den Bonnern, die sich dank dreier Siege rehabilitierten und derzeit Sechster sind. Damit wären sie sogar direkt für die Playoffs qualifiziert und könnten sich dem Umweg über die Play-Ins, der Qualifikation zu den Playoffs, ersparen. Bis dahin fließt zwar noch viel Wasser den Rhein hinunter, doch die Truppe von Trainer Marko Stankovic ist auf einem guten Weg, ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.

Als Paradebeispiel für die positive Entwicklung in den vergangenen Wochen gilt die Defense. Insbesondere im dritten Viertel beim 76:70-Sieg in Vechta zuletzt drückten die Rheinländer der Partie mit ihrer Verteidigung den Stempel auf. Die Rotationen in der Manndeckung gehen deutlich schneller vonstatten und wirken nicht mehr zufällig.

Gerade einmal neun Zähler gestatteten die Baskets dem Gegner. Da sie selbst 15 Punkte auflegten, lenkten sie die Begegnung in ihre Richtung. Nun gilt es, entsprechend nachzulegen. Der dritte Auftritt vor heimischem Publikum soll den zweiten Heimerfolg bringen.

ALBA hat vor der Saison den Etat senken müssen und sich aus der Euroleague, dem angesehensten internationalen Wettbewerb, verabschiedet. Nun spielen die Berliner in der Champions League, die Bonn bekanntlich 2023 gewann. Marco Baldi, Geschäftsführer des elffachen Deutschen Meisters und elffachen Pokalsiegers, musste mit Trainer Pedro Calles eine fast eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen. Zwölf Abgängen stehen ebenso viele Neuzugänge gegenüber.

Einer von ihnen ist Sam Griesel, der vergangene Saison noch für die Magentafarbenen aktiv war. Während er für die Baskets 9,8 Punkte, 3,8 Rebounds und 1,6 Assists auflegte, sind es in Berlin 4,0 Punkte, 3,3 Rebounds und eine Vorlage pro Partie.

Bei der Begegnung der Baskets gegen ALBA werden sich viele an den 7. April 2000 erinnern, als die Bonner ihr Heimspiel nach Köln in die Arena verlegten. Vor 18.506 Zuschauern, die einen bis heute gültigen Europarekord für ein Ligaspiel bedeuten, verloren die Baskets mit 64:72. Die Bestmarke soll fallen, wenn die Baskets am 21. Dezember um 18 Uhr gegen den FC Bayern München in Köln antreten werden.

Die Gastgeber wollen ein Auge auf Point Guard Rejean Ellis werfen, der mit 13,3 Zählern Topscorer seines Teams ist. Ebenfalls zweistellig punktet Martin Hermannsson (12,8). Ein Husarenstück gelang ALBA am vergangenen Spieltag mit einem harterkämpften 67:61-Erfolg gegen den Meister Bayern München. Nicht nur die Berliner Defense war ein Garant für den Sieg, viel mehr war die Unbekümmertheit, mit denen die vielen ALBA-Talente auftraten.

Ein Beispiel: Nevio Bennefeld wirkte mit seinen 18 Jahren schon wie ein Routinier und beschäftigte mit seinen 2,11 Metern die bajuwarische Centerriege ausgiebig. Er kam auf neun Punkte und vier Rebounds, drei Abpraller angelte sich der Youngster in der Offensive. Die Baskets sind also gewarnt und werden jeden Spieler ernstnehmen.