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Torhüter des FC Bayern MünchenWie Jonas Urbig die Rückkehr in seine Heimat erlebt hat

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Sicherer Rückhalt für die Bayern: Torhüter Jonas Urbig, der im Januar vom 1. FC Köln zum Rekordmeister gewechselt ist.

Das Eigengewächs des 1. FC Köln zeigt beim 4:1-Sieg des FC Bayern eine starke Vorstellung. Trainer Vincent Kompany lobt den 22-Jährigen, lässt die Torwartfrage im DFB-Pokal aber offen.

Am Ende seiner emotionalen Rückkehr machte Jonas Urbig einen gelösten Eindruck. Beim Plausch mit den ehemaligen Kollegen huschte dem Torhüter des FC Bayern München in den Katakomben des Kölner Stadions ein ums andere Mal ein Lächeln übers Gesicht. Urbig berichtete von einer „gewissen Bindung“, die er nach Abpfiff verspürt habe. „Es sind noch viele Verantwortliche und Spieler da. Ich habe mich gefreut, sie wiederzusehen“, sagte der 22-Jährige, der im Januar vom 1. FC Köln zum Rekordmeister gewechselt ist.

Mit dem letztlich souveränen 4:1-Sieg gegen seinen Heimatverein durfte Urbig sich über ein gelungenes Wiedersehen freuen. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Alle haben sich gefreut – mit mir und mit allen anderen. Wir haben das als Team super gemacht“, meinte der gebürtige Euskirchener. Urbig bekam in seinem „Wohnzimmer“ vor den Augen seiner Eltern mehr zu tun, als zu erwarten gewesen wäre. Den Schuss von Isak Johannesson lenkte er spektakulär über die Latte (11.), gegen den Kopfball von Ragnar Ache fuhr er blitzschnell die Faust aus (16.). Eric Martels Schuss ins kurze Eck entschärfte er ebenfalls (57.). „Es ist meine Aufgabe, Bälle zu halten“, sagte der Vertreter des im Pokal zum letzten Mal rotgesperrten Manuel Neuer nüchtern.

Als junger Torwart in die Heimat zurückzukommen, birgt eine Gefahr, aber das hat ihn vom Gefühl her stark gemacht – und nicht nervös.
Vincent Kompany, Trainer des FC Bayern, über Jonas Urbig

Dafür sparte sein Trainer nicht mit Lob. „Er war genauso zuverlässig wie im letzten Jahr in der Champions League. Wir haben keine einzige Sekunde darüber nachgedacht, etwas zu verändern. Wir haben Jonas in der letzten Saison vertraut und machen das auch in dieser Saison“, erklärte Vincent Kompany, der die mentale Stärke Urbigs hervorhob: „Als junger Torwart in die Heimat zurückzukommen, birgt eine Gefahr, aber das hat ihn vom Gefühl her stark gemacht – und nicht nervös.“

Kompany hatte im Vorfeld versucht, das Thema so klein wie möglich zu halten. „Ich habe ihm vor dem Spiel nur eine Sache gesagt: Es geht heute nicht um dich, es geht um die Mannschaft. Und als Teil dieser Mannschaft haben wir totales Vertrauen in Jonas. Er wird immer erfahrener, wir genießen seine Leistung“, sagte der Belgier.

Urbig freute sich derweil über die Reaktion der Bayern nach dem Gegentor durch Ache (31.). „Wir sind nach dem Rückstand gut zurückgekommen. Das beweist die Mentalität, die in unserer Truppe steckt“, erklärte die etatmäßige Nummer zwei mit Blick auf den Doppelschlag durch Luis Diaz (36.) und Harry Kane (38.). Doch erst nach den weiteren Toren durch Kane (64.) und Michael Olise (72.) war die Kölner Gegenwehr endgültig gebrochen.

FC Bayern: Weitere Zukunft von Jonas Urbig im DFB-Pokal offen

„Der FC ist super in die Saison gestartet. Deshalb wussten wir, dass es sehr schwierig wird. Es spricht für die Mannschaft, dass sie die Gier hatte, das Spiel zu drehen“, sagte Urbig nach dem 14. Sieg im 14. Spiel. Niemals zuvor ist eine Mannschaft in Europas Topligen erfolgreicher in eine Saison gestartet. „Das sagt einfach aus, dass wir es schaffen, von Spiel zu Spiel ein hohes Maß an Überzeugung und Mentalität auf den Platz zu bringen“, befand Urbig. „Aber es geht darum, weiterzumachen, nicht nachzulassen und das aufrechtzuerhalten.“

Im Bundesliga-Topspiel am Samstag (18.30 Uhr, Sky) gegen Bayer Leverkusen und im Champions-League-Kracher am nächsten Dienstag bei Paris St. Germain wird wieder Manuel Neuer das Münchner Gehäuse hüten. Ob Urbig weitere Auftritte im Pokal erhalten wird, blieb zunächst unklar. Kompany wich der Frage aus, und Urbig antwortete wie zu erwarten zurückhaltend: „Ich bin nicht derjenige, der darüber entscheidet“, sagte der ehemalige U21-Nationaltorwart. „Ich habe mich darüber gefreut, die zwei Spiele machen zu können. Jetzt heißt es, in jedem Training weiter Gas zu geben.“