Bonns Aufbauspieler zeigt konstant starke Leistungen – Jonathan Bähre fällt länger aus – Sportdirektor Milovic plant Nachverpflichtung
ratiopharm Ulm zu GastGrayson Murphy muss die Baskets schultern

Bonns Power Forward Jonathan Bähre fällt sechs Wochen nach einer Knieoperation aus.
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Es ist das Duell zweier Tabellennachbarn, das die Telekom Baskets Bonn unbedingt für sich entscheiden wollen. Am siebten Spieltag ist am Samstag ratiopharm Ulm um 20 Uhr zu Gast auf dem Hardtberg. Die Hausherren wollen sich als Zehnter gegen den Elften für die 70:84-Heimschlappe gegen ALBA Berlin rehabilitieren.
Gegen die Bundeshauptstädter brodelte der Telekom Dome im ersten Viertel. Ohrenbetäubende Pfiffe jagten durch die Halle. Sie galten aber nicht den Baskets, die sich im ersten Viertel teilweise vorführen ließen, sondern dem Schiedsrichtergespann um Carsten Straube, Moritz Krüper und Aleksandra Pawlik. Das Trio sorgte mit zahlreichen Offensivfouls und knappen Entscheidungen gegen die Bonner für Unmut bei den Fans, die ihrem Ärger lauthals Luft machten.
Angefacht vom Feuer auf den Rängen brannten die Baskets im zweiten Viertel ein Feuerwerk auf dem Parkett ab und kämpften sich in die Begegnung zurück. Nach dem 9:25 im ersten Abschnitt mit unglaublichen zehn Ballverlusten verkürzten die Gastgeber mit einem 23:10-Lauf bis zur Pause auf 32:35.
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Doch nach dem Seitenwechsel legte ALBA in der Defensive noch ein Schippchen drauf, die Baskets fanden zu selten ein Durchkommen. Am Ende stand eine Niederlage, die mit 14 Punkten Differenz das Geschehen über 40 Minuten korrekt widerspiegelte.
Nun ist der deutsche Vizemeister aus Ulm, der sich in der Finalserie 2024 mit 2:3 dem FC Bayern geschlagen geben musste, zu Gast. Im entscheidenden fünften Spiel unterlagen die Baden-Württemberger knapp mit 77:81 und verpassten hauchdünn die Sensation. In diese Saison startete der Deutsche Meister von 2023 eher bescheiden. Zuletzt kassierten die Ulmer eine unerwartete 67:75-Heimniederlage gegen den Abstiegskandidaten Skyliners Frankfurt, bei ALBA Berlin hieß es am Ende sogar 68:90.
Zu den Leistungsträgern der Mannschaft von Trainer Ty Harrelson zählen die Power Forwards Christopher Ledlum, der es auf 20,0 Punkte und 7,3 Rebounds pro Partie bringt, und der 30-jährige Routinier Christian Sengfelder (11,5 Punkte), die Unterstützung von Malik Osborne (11,2) und dem 20 Jahre alten Youngster Tobias Jensen (11,0), der unter den Brettern wühlt, erhalten. Eine Nachverpflichtung tätigten die Ulmer bereits, für den verletzten Isaiah Roby kam der vertragslose Tommy Klepeisz, der auch lange am Knie verletzt war und nun wieder fit ist.
Das Spiel der Baskets steht und fällt mit der Verteidigung. Gegen ALBA war von ihr in den ersten zehn Minuten nicht viel zu sehen, doch im zweiten Viertel war sie der Garant für die Aufholjagd. Im Angriff machte Alijah Comithier mit 27 Punkten auf sich aufmerksam. Er scheint sich mit seiner Rolle als sechster Mann immer besser zurechtzufinden, während Zachery Cooks mit 1,4 Ballverlusten im Schnitt weiter unter seinen Möglichkeiten bleibt. Gerade darum wird erneut viel von Grayson Murphy abhängen, der Point Guard zeigte bislang konstant gute Leistungen und schulterte in entscheidenden Phasen das Team.
Ein Auge werden die Zuschauer auf Joel Aminu werfen, dessen Dreierquote von 7,4 Prozent (2/27) endlich steigen muss. Ansonsten wäre auch denkbar, dass Trainer Marko Stankovic ihm eine Pause gönnt und Comithier startet.
Bonns Jonathan Bähre, der zuletzt mit Knieproblemen ausfiel, musste sich einer Arthroskopie unterziehen und wird mindestens sechs Wochen ausfallen: „„Wir haben früh angefangen, nach einer Nachverpflichtung zu suchen und sind zuversichtlich, bald eine Verstärkung für unsere deutsche Rotation zu finden“, sagt Sportdirektor Savo Milovic.
