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Vor Derby in MönchengladbachGlück für die Abräumer des 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
Eric Martel rutscht Florian Wirtz von hinten in die Beine.

Eric Martel foult Florian Wirtz (r.)

Der 1. FC Köln spielt am Samstag im rheinischen Derby bei Borussia Mönchengladbach. Eric Martel kann mit dabei sein.

Es hat nicht viel gefehlt und Eric Martel wäre am Sonntag der zweite gewesen. Der zweite Spieler des 1. FC Köln, der im Derby gegen Bayer 04 Leverkusen (0:2) die Rote Karte von Schiedsrichter Tobias Stieler hätte sehen können — nach Ansicht der meisten Experten sogar sehen müssen. Der Sechser der Geißböcke hatte in der 30. Minute Nationalspieler Florian Wirtz vor dem Kölner Strafraum von hinten recht rücksichtslos abgeräumt.

„Ich habe mir die Szene auch noch mal angeschaut. Es war schon ein hartes Foul“, räumte der 21-Jährige ein und war im Nachhinein froh, dass Stieler ihm nur die Gelbe Karte gezeigt hatte: „Ich hätte mich nicht beschweren dürfen, wenn ich den roten Karton gesehen hätte.“

Martel hatte Glück und kämpfte bis zum Schlusspfiff weitere verbissen gegen die drohende Niederlage. Und er darf am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Gegensatz zu seinen gesperrten Teamkollegen Jan Thielmann (zwei Spiele Sperre nach Roter Karte gegen Leverkusen) und Dejan Ljubicic (5. Gelbe Karte) beim nächsten Derby gegen Borussia Mönchengladbach dabei sein.

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Uths Rückkehr ist fraglich

Ein wichtiger Umstand für den personell arg gebeuteten FC, der auch auf Justin Diehl, Luca Waldschmidt und Mark Uth verzichten muss. Bei Uth ist es mehr als fraglich, ob er diese Saison überhaupt noch einmal zurückkehren wird. Der Spielmacher der Kölner absolvierte am Mittwoch eine halbstündige Laufeinheit im Stadtwald. An Fußballspielen ist bei ihm im Moment nicht zu denken.

Martel darf dagegen am Samstag ran und mit seinen Teamkollegen versuchen, den Hinspielerfolg gegen den Erzrivalen vom Niederrhein zu wiederholen. Das 3:1 gegen die Gladbacher in Müngersdorf durch zwei Elfmetertore von Kapitän Florian Kainz und einem Treffer von Waldschmidt gehörte zu den ganz wenigen Höhepunkten der Hinrunde. „Ich denke, jeder würde eine Derbyniederlage wiedergutmachen wollen, wenn das Hinspiel verloren ging. So wird Gladbach auch an das Spiel gegen uns herangehen“, sagte der defensive Mittelfeldspieler am Mittwoch nach dem Training am Geißbockheim.

1. FC Köln braucht dringend Punkte

Die Kölner brauchen als Drittletzter der Bundesliga-Tabelle dringend Punkte und das Derby am Samstag bietet die passende Gelegenheit. Allerdings nur, wenn die FC-Profis anders als gegen Leverkusen ihre Emotionen im Griff haben. „Wir freuen uns auf das Derby. Wir werden das Spiel so angehen, wie die Partien in den Wochen zuvor auch. Am besten aber wieder 90 Minuten zu elft“, merkte Martel an und durfte sich dabei auch an die eigene Nase fassen.

Die vielen Ausfälle beunruhigen den gebürtigen Straubinger nicht besonders: „Im Fußball gibt es immer solche Situationen, das müssen wir als Mannschaft kompensieren können“, verwies Martel auf den breiten Kader des Bundesligisten. Überhaupt gehe die Mannschaft mit der schwierigen Situation „gut um“. „Die Stimmung und die Chemie passen, darüber mache ich mir keine Gedanken. Wir stehen nach Trainerwechsel kompakt und lassen wenige Chancen zu. In jedem Spiel hatten wir die Chance zu gewinnen.“

Die Chance allein bringt aber keine Punkte. Bislang ist den Kölnern unter Trainer Timo Schultz mit dem 2:0 gegen Eintracht Frankfurt nur ein Dreier gelungen. Mit Gladbach kommt nun ein Gegner auf Augenhöhe: „In der Bundesliga musst du gegen jeden Gegner performen können“, ist für Eric Martel auch nicht so entscheidend, gegen wen es geht. 

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