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FC-Trainer vor Spiel gegen Union„Das Machen ist leider das Schwierige“

Lesezeit 3 Minuten
FC-Trainer Steffen Baumgart

FC-Trainer Steffen Baumgart

Der 1. FC Köln dürfte bei Union Berlin wieder auf eine Doppelsechs setzen. Vor dem Spiel hat sich FC-Trainer Steffen Baumgart den Fragen der Presse gestellt.

Steffen Baumgart hat eigentlich immer etwas zu sagen, wenn er sich im Frage-Antwort-Spiel mit den Journalisten erst einmal warm gelaufen hat. So war es auch vor der Reise in den südöstlichsten Zipfel Berlins zum Bundesliga-Spiel des 1. FC Köln beim 1. FC Union. Irgendwann aber kam der Kölner Cheftrainer an den Punkt, an dem ihm klar wurde, dass es am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in der Alten Försterei auf etwas anderes als Worte ankommen wird. „Weniger reden, mehr machen. Das Machen ist aber leider das Schwierige“, erklärte der 51-Jährige vor dem Duell beim Tabellendritten.

Die Schwere der Aufgabe bei den heim- und abwehrstarken Berlinern ist unbestritten und der Plan der Kölner, die Aufgabe zu lösen, natürlich kein Ding der Öffentlichkeit. Flügelspieler Linton Maina hatte immerhin verraten, dass es einen Plan gibt und dieser auch funktionstüchtig ist: „Wir wissen, wie wir sie knacken können.“

Womöglich so ähnlich, wie es der FC Schalke 04 vor zwei Wochen probiert hat und als Tabellenletzter beim 0:0 einen Punkt aus Köpenick entführte: stabile Defensive, Zentrum verdichten und permanentes Anlaufen der Kette. „Wir müssen gut verteidigen“, forderte Baumgart. Also wie in München oder gegen Leipzig und Frankfurt. Gegen die drei Champions League-Achtelfinalisten kassierte der FC nämlich nur ein Gegentor.

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Rückkehr zur klassischen Doppelsechs

Es ist also davon auszugehen, dass die Kölner am Samstag wieder zur klassischen Doppelsechs zurückkehren und dabei auf taktische Veränderungen wie mit Ellyes Skhiri in Stuttgart verzichten. Die Doppelsechs würde auch bedeuten, dass Steffen Baumgart nicht in Gefahr gerät, von Eric Martel im „Bayerischen Wald verbuddelt“ zu werden. Der 20-Jährige war überhaupt nicht davon angetan, am vergangenen Samstag beim 0:2 gegen Wolfsburg nur auf der Bank sitzen zu dürfen.

Martel, Skhiri&Co. müssen sich auf einen Gegner einstellen, der wieder all seine Tugenden abrufen will. Nach dem 3:1-Heimsieg-Coup über Ajax Amsterdam in der Europa League-Zwischenrunde hatten die Eisernen im Topspiel beim punktgleichen FC Bayern enttäuscht und 0:3 verloren. Was Trainer Urs Fischer nicht etwa wegen des Ergebnisses sondern vor allem wegen der Haltung seiner Mannschaft ärgerte: „Wir haben in München unser Gesicht vermissen lassen, waren nicht aktiv genug und haben die Bayern nicht genügend gestresst, sondern versucht, immer die Räume nur zuzustellen. Wenn wir unsere Möglichkeiten nicht abrufen wird es gegen jedes Team in dieser Liga schwer“, kitzelte der Schweizer seine Mannschaft. Zumal Fischer größten Respekt vor den Kölnern hat, die am Freitag mit dem Flugzeug anreisten und nach dem Spiel mit dem Mannschaftsbus nach Köln zurückfahren. „Der FC ist eine sehr aktive, laufstarke Mannschaft, die mutig anläuft und den Gegner auch gut locken kann.“ Also eher macht als redet.

Voraussichtliche Aufstellungen: Union Berlin: Rönnow; Leite, Doekhi, Knoche, Juranovic, Gießelmann; Khedira, Laidouni, Haberer; Becker, Behrens. – 1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz, Hübers, Chabot, Hector; Martel, Skhiri; Maina, Ljubicic, Kainz; Tigges. – SR.: Stieler (Hamburg).

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