Der 1. FC Köln hat seinen nächsten Transfer getätigt. Jacob Christensen (21) vom dänischen Vizemeister FC Nordsjaelland beerbt Ellyes Skhiri im defensiven Mittelfeld.
Skhiri-Nachfolger1. FC Köln holt dänischen Youngster

Der Däne Jacob Steen Christensen wechselt zum 1. FC Köln.
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Erst Nationalspieler Luca Waldschmidt und nun mit dem dänischen U21-Nationalspieler Jacob Steen Christensen ein neuer Sechser: Das Tempo, das der 1. FC Köln bei der Zusammenstellung seines Kaders für die Saison 2023/24 in der Fußball-Bundesliga vorlegt, lässt nur einen Schluss zu. Die sportliche Führung der Geißböcke mit Geschäftsführer Christian Keller, Cheftrainer Steffen Baumgart an der Spitze hat sich von der drohenden Transfersperre nicht beirren lassen und seine Hausaufgaben erledigt.
Ablösefrei aus Nordsjaelland
Die Verpflichtung von Christensen sieht auf den ersten Blick überraschend aus, ist auf den zweiten aber eine prickelnde Personalie. Überraschend, weil FC-Sportchef Christian Keller unlängst ein Profil für den Nachfolger von Ellyes Skhiri auf der Sechser-Position schärfte, das den Schluss zuließ, dass die Kölner eher einen gestandenen Spieler suchen: „Wir wollen einen Spieler holen, der im Idealfall direkt auf Bundesliga-Niveau spielen kann. Für ein stabiles Kollektiv brauchen wir in der zentralen Achse Spieler, die wenig Leistungsausschläge haben.“ Christensen, der in Köln einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026 unterschrieben hat, wird am 25. Juni aber erst 22 Jahre alt und hat bislang nur in seiner Heimat gespielt. Seit seinem zwölften Lebensjahr trägt er das Trikot des aktuellen dänischen Vizemeisters FC Nordsjaelland.
Ein Blick in die Leistungsdaten des Dänen zeigt, dass auch ein noch junger Spieler über reichlich Erfahrung im harten Männerfußball verfügen kann. Christensen debütierte als 17-Jähriger in der dänischen Superligaen und avancierte bereits in seiner zweiten Saison als Profi zur Stammkraft. In seiner Vita stehen inzwischen 158 Pflichtspiele (2 Tore/13 Vorlagen) für Nordsjaelland. Dazu kommen fünf Partien in der Europa League-Qualifikation.
Wir trauen Jacob auch aufgrund seiner technischen Versiertheit und seiner Fähigkeit ein Spiel im Aufbau zu lenken den Sprung in die Bundesliga zu.
Zuletzt war er Kapitän eines Teams mit einem Durchschnittsalter von unter 22 Jahren. Es sieht danach aus, als ob die FC-Verantwortlichen bei der Verpflichtung des Dänen eine sportliche Mischkalkulation zugrunde gelegt haben. Christensen besitzt die nötige Profi-Erfahrung, um auf Anhieb Bundesliga spielen zu können, hat mit seinen 21 Jahren aber auch noch Entwicklungspotenzial. „Der 1. FC Köln ist mein erster Club außerhalb Dänemarks. Ich bin überzeugt, dass ich mich hier sehr gut weiterentwickeln kann“, erklärte Christensen nach seiner Vertragsunterschrift. Wer sich im Internet Videos von Christensen anschaut, bekommt schnell eine Ahnung davon, was der zentrale Mittelfeldspieler neben gesunder Härte (zehn Gelbe Karten in der vergangenen Saison) an Spielintelligenz und Spielübersicht mitbringt. „Jacob Christensen ist einerseits ein noch ein junger Spieler, bringt andererseits aber viel Profi-Erfahrung mit. Aber nicht nur deshalb, sondern auch wegen seiner technischen Versiertheit und seiner Fähigkeit ein Spiel im Aufbau zu lenken, trauen wir ihm den Sprung in die Bundesliga zu“, sagte Christian Keller zu dem Transfer.
Die Kölner müssen zudem bei ihrer Kaderplanung immer die eigenen Finanzen im Blick haben. So haben die Geißböcke Nationalspieler Luca Waldschmidt erst einmal nur vom VfL Wolfsburg ausgeliehen, besitzen aber nach einer Saison eine Kaufoption, die laut Bildzeitung bei vier Millionen Euro liegen soll. Weil sein Vertrag bei dem Club aus Farum im Nordwesten Kopenhagens zum 30. Juni ausläuft, kommt der Deutsch sprechende Christensen sogar ablösefrei nach Köln. Und das Gehaltsgefüge wird er als dänischer U21-Nationalspieler auch nicht gleich sprengen.
Der Nachfolger von Laufwunder Skhiri absolvierte am Donnerstag in Köln zunächst den obligatorischen Medizincheck und tauchte am frühen Nachmittag am Geißbockheim auf – wahrscheinlich um seine offizielle Vorstellung vorzubereiten. Im Zeitalter der Sozialen Medien gehören entsprechende Videoclips und Foto-Serien ja zur Bekanntmachung einer Neuverpflichtung. Am frühen Abend gab der FC den Transfer dann bekannt.