Bayer LeverkusenEin neues Gefühl für Trainer Xabi Alonso

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03.02.2023, Bayern, Augsburg: Fußball: Bundesliga, FC Augsburg - Bayer Leverkusen, 19. Spieltag, WWK-Arena. Trainer Xabi Alonso von Bayer Leverkusen geht vor Spielbeginn am Spielfeldrand entlang. Foto: Matthias Balk/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++

Enttäuscht und unzufrieden: Leverkusens Trainer Xabi Alonso beim Spiel in Augsburg.

Bayer Leverkusen hat zum ersten Mal unter Trainer Xabi Alonso zwei Spiele hintereinander verloren und ist auf Platz zehn der Fußball-Bundesliga zurückgefallen.

Mit einem neuen Gefühl ging Xabi Alonso aus dem Wochenende und in die neue Trainingswoche bei Bayer Leverkusen. Der 41-jährige Spanier hat nunmehr elf Bundesliga-Spiele gecoacht und mit der Werkself seit Anfang Oktober stolze 19 Punkte geholt. Zwei Niederlagen in Folge reihten sich dabei noch nie aneinander.

Der ehemalige Weltklasse-Spieler, der als Coach immer noch Neuling ist, hat nach dem 0:2 gegen Borussia Dortmund nun die 0:1-Schlappe beim FC Augsburg zu verarbeiten. „Wir wussten, dass es schwer wird, jetzt wissen wir es vielleicht ein bisschen mehr“, beschrieb Alonso die Gesamtsituation des Tabellen-Zehnten nach dem misslungenen Rückrundenstart.

Viele Fehler vor dem entscheidenden Gegentor

Dabei musste der Baske erkennen, dass sein Team auch nach den jahresübergreifenden fünf Siegen zuvor, nicht genügend Fokus und Vertrauen in die eigene Stärke hatte, um einen Abstiegskandidaten auswärts zu bespielen. „Das Spiel war eng und wir wussten, dass die kleinen Details wichtig sein werden“, sah er über 60 Prozent Ballbesitz seiner Elf genauso hinweg, wie über 13 Torschüsse und eine Passquote von 83 Prozent. Die Werkself war in den gefährlichen Räumen und entscheidenden Situationen nicht da.

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„Das war unser Fehler“, ärgerte sich Alonso über unkonzentriertes Abwehrverhalten vor dem 0:1. Erst hatte Piero Hincapie Dion Beljo in Schussposition gebracht (54.). Nach Torwart Hradeckys Ecken-Abwehr konnte Mergim Berisha dann von Odilon Kossounou und Edmond Tapsoba unbedrängt zum Siegtor einköpfen (55.). „Wir haben nicht gut verteidigt in dieser Situation“, erkannte der Coach.

Wir müssen unsere Sinne schärfen, abgezockter sein und Lust haben, wirklich jedes Spiel gewinnen zu wollen.
Lukas Hradecky, Torwart und Kapitän, Bayer Leverkusen

Neben der defensiven Instabilität, die mit einem erneuten Systemwechsel vom 4:3:3 gegen Dortmund, zum 3:4:3 ohne Innenverteidiger Jonathan Tah, aber mit Mitchel Bakker auf der linken Schiene einhergegangen war, fiel auch die offensive Harmlosigkeit auf. Florian Wirtz war aus Gründen der Belastungssteuerung erst für die letzte halbe Stunde ins Spiel gekommen. Auch der Jungstar fand zusammen mit sieben anderen Offensivspielern, die Alonso durch die Einwechslungen von Kerem Demirbay, Callum Hudson-Odoi und Karim Bellarabi auf den Platz gebracht hatte, keine gewinnbringende Lösung mehr.

Krisengipfel gegen Hoffenheim steht als Nächstes an

Bis auf Moussa Diaby, der mit einem Pfostenschuss das einzige Ausrufezeichen gesetzt hatte (30.), blieben die Leverkusener trotz der Umstellung auf Viererkette uninspiriert. Die fehlende Durchschlagskraft ließ auch die Rufe nach Patrik Schick wieder lauter werden. Der Goalgetter braucht nach seiner Adduktorenverletzung aber noch Zeit, um „vollkommen fit zu werden“. Ohne DFB-Pokal-Achtelfinale können Schick und Co. die Woche nun nutzen, um sich auf Hoffenheim am Samstag vorzubereiten: „Wir müssen unsere Sinne schärfen, abgezockter sein und Lust haben, jedes Spiel wirklich gewinnen zu wollen“, forderte Lukas Hradecky. Und Bayers Kapitän ergänzte: „Ich weiß, dass wir das können. Deswegen wollen und müssen wir eine Reaktion zeigen.“

Bleibt diese auch bei den auf Rang 14 abgestürzten Sinsheimern aus, droht Xabi Alonso ein weiteres, unbekanntes Gefühl: das graue Bundesliga-Mittelmaß bis zum Saisonende.

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