BundesligaBayer ist auf der Suche nach den offensiven Stärken

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Leverkusens Trainer Xabi Alonso

Leverkusens Trainer Xabi Alonso

Bayer 04 Leverkusen tut sich auch beim 1:1 in Stuttgart schwer, Torchancen zu kreieren – indessen starten die Vorbereitung auf das Spiel gegen AS Rom.

Nach zwei Wochen ohne Pause und einigen Reisestrapazen nutzte Xabi Alonso den freien Montag, um seinen Kopf freizubekommen. „Um ehrlich zu sein, sehe ich zu viele Spiele“, meinte der Trainer von Bayer 04 Leverkusen nach dem 1:1 beim VfB Stuttgart. Dass er sich noch intensiv mit dem Serie A-Spiel zwischen dem FC Bologna und der AS Rom am Sonntagabend beschäftigen würde, verneinte der Baske auf seine Art. „Natürlich werden wir auch das analysieren“, sprach er nach der Punkteteilung beim Vorletzten der Fußball-Bundesligisten über das torlose Unentschieden des Europa League-Halbfinalgegners.

„Für uns ist die beste Vorbereitung auf Donnerstag aber das erste Spiel in Rom. Wir kennen sie jetzt. Sie verteidigen ein 1:0 und wir wissen klar, was wir tun müssen. Gewinnen“, hielt Alonso fest. Tatsächlich fallen nicht nur dem Coach einige gute Gründe ein, warum die Werkself am Himmelfahrts-Abend (21 Uhr/RTL) in der BayArena das Finale in Budapest klarmachen könnte. „Mit Kopf, mit Energie, mit einem guten Plan“, wolle er seine Fußballer vier Tage nach dem Auftritt im Schwabenland, ins Duell mit der Roma schicken. „Und mit dem großen Wunsch von den Spielern“, packte Alonso die Seinen bei der Ehre, „wenn wir in unserem Stadion diese Verbindung, diese Stimmung erreichen, wird es einfacher.“

Bayer 04 braucht mehr als nur einen Funken

Nach wettbewerbsübergreifend vier sieglosen Spielen wirkt Bayer 04 allerdings so, als bräuchte es mehr als einen Funken, um die eigenen Offensive durchstarten zu lassen. „Daran hakt es, das ist nicht sehr gefährlich momentan“, steckte auch Lukas Hradecky den Finger in die Wunde. Nach zehn Torschüssen und 62 Prozent Ballbesitz im erfolglosen Halbfinal-Hinspiel, feuerte die Werkself im Schwabenland ein Dutzend Schüsse ab (48 Prozent Ballbesitz), waren aber nur durch Exequiel Palacios per Foulelfmeter zum 1:1 erfolgreich. „Das muss am Donnerstag besser werden. Wir brauchen die Tore und müssen auf jeden Fall eins machen“, gab der Kapitän und Torwart zu bedenken.

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Als 24-Tore-Stürmer aus der Vorsaison hat Patrik Schick sein persönliches Saison-Ende wegen Adduktoren-Problemen bereits Anfang Mai bekannt gegeben und möchte in der Sommervorbereitung wieder angreifen. Dass Sardar Azmoun nach biederen 87 Minuten in Stuttgart die Chance von Beginn an bekommen wird, gilt als unwahrscheinlich Der spät für den Iraner eingewechselte Adam Hlozek hatte im April gegen Leipzig das 1:0 zum 2:0-Sieg gemacht und auch im Viertelfinal-Rückspiel beim 4:1 gegen Union St. Gilloise getroffen. Solche Vollstrecker-Qualitäten sind wichtig, um die italienischen Defensiv-Künstler (33 Gegentreffer in 35 Liga-Spielen) ins Wanken zu bringen.

Für uns ist die beste Vorbereitung auf Donnerstag das erste Spiel in Rom.
Xabi Alonso, Bayer-Coach

Noch wichtiger scheint eine Leistungssteigerung von Moussa Diaby und Jeremie Frimpong. Die beiden Tempo-Dribbler, die Bayer nach der Saison wohl verlassen werden, sind prädestiniert, um José Mourinhos Bollwerk zu löchern, fanden beim 0:1 im Hinspiel aber nie das richtige Werkzeug und wurden häufig von Roms Linksverteidiger Leonardo Spinazzola ausgebremst.

Dass Bayer vor dem 33. Bundesliga-Spieltage hinter dem VfL Wolfsburg auf Rang sieben zurückfiel und keinen internationalen Startplatz 2023/24 innehat, klingt dramatisch. Vor dem wichtigsten Spiel der Saison war das aber nur eine Randnotiz. „Natürlich wollen wir den sechsten Platz erreichen“, sprach Alonso über den Conference-League-Rang, dachte aber an den Sieg in der Europa-League und die damit einhergehende Champions-League-Qualifikation: „Wir haben noch ein anderes, großes Ziel zu erreichen und dafür müssen wir kämpfen.“

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