DFB-Pokal„Wir sind nicht die Mülleimer der Nation“– Aytekin nach roter Karte mit deutlichen Worten

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Trainer Bo Svensson vom FSV Mainz bekommt im DFB-Pokal-Achtelfinale die rote Karte von Deniz Aytekin gezeigt.

Trainer Bo Svensson vom FSV Mainz bekommt im DFB-Pokal-Achtelfinale die rote Karte von Deniz Aytekin gezeigt.

Eine Beleidigung vom Mainzer Trainer Bo Svensson wollte sich Schiedsrichter Deniz Aytekin im DFB-Pokal nicht gefallen lassen.

Wegen einer Beleidigung in Richtung der Schiedsrichter hat Bo Svensson im Achtelfinale des DFB-Pokals die Rote Karte gesehen. Für den Unparteiischen Deniz Aytekin, bei Trainern und Spielern äußerst beliebt, war das Maß in der 81. Minute voll. 

„Nach einem Freistoßpfiff für Mainz hat er lautstark gefragt, ob wir blind sind – und das geht nicht“, befand Aytekin im Anschluss an die Achtelfinalniederlage seines Teams gegen den FC Bayern München (0:4) in der ARD. „Wir halten viel aus und es ist auch in Ordnung, dass Emotionen dazu gehören. Bei Beleidigungen ist die Grenze aber erreicht, da muss man damit rechnen, dass man rausfliegt“, erklärte der erfahrene Referee, der seit 2008 in der höchsten deutschen Spielklasse pfeift.

Deniz Aytekin zieht rot – Bo Svensson gibt Fehlverhalten zu

Bei Sky gab sich Aytekin im Interview ähnlich rigoros: „Die Grenze ist dann erreicht, wenn wir beleidigt werden. Das ist keine Sprache, die ich auf dem Platz hören möchte.“ Die Schiedsrichter seien „nicht die Mülleimer der Nation“.

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Svensson gab sein Fehlverhalten indes zu: „Ich habe ‚seid ihr blind?‘ in Richtung der Schiedsrichter gesagt“. Dies hörte der Vierte Offizielle Martin Petersen, der daraufhin Aytekin ein Zeichen gab. Beim Stand von 0:3 sah Svensson in der 81. Minute Rot.

Bo Svensson nicht einverstanden mit Schiedsrichter-Entscheidungen von Deniz Aytekin

Der Däne zeigte sich teilweise einsichtig, hielt den Platzverweis aber dennoch für etwas übertrieben. „Es ist nicht nötig von meiner Seite, so etwas zu sagen“, meinte der Däne, gleichwohl habe er sich an mehreren Entscheidungen der Schiedsrichter gestört.

Wer sich im Ton vergreife, erhalte die „Konsequenz“, so Aytekin, der sich als „sehr kommunikativ“ bezeichnete: „Ich beleidige niemanden auf dem Platz“. Dennoch sei er nicht nachtragend und „weder sauer noch beleidigt“.

Bo Svensson entschuldigt sich nach Beleidigung bei Deniz Aytekin

Svensson sagte, er sei nach dem Spiel bei Aytekin in der Kabine gewesen und habe sich entschuldigt, das Thema sei damit beendet. Unabhängig von seinem Platzverweis zollte Svensson den Münchnern Respekt - und kritisierte den Auftritt seines Teams.

„Die Bayern waren sehr, sehr wach und sehr, sehr gut. Wir waren genau das Gegenteil. Wir haben uns nicht getraut, hatten zu viel Respekt, waren zu langsam. Dann hat man keine Chance gegen Bayern“, sagte er. „Die zweite Halbzeit war deutlich besser, da hat man gesehen, dass wir sie vor Probleme stellen können.“

Nachtragend gegenüber Svensson sei er indes überhaupt nicht, so der Oberasbacher. „Es ist Sport, das sind Emotionen, er hat das in dem Moment überzogen, gerade war er aber in der Kabine und wir haben uns abgeklatscht. Jetzt ist alles wieder gut“, so Aytekin. (pst mit sid)

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