Bislang ist Köln kaum als Volleyball-Stadt in Erscheinung getreten. Das soll sich nun ändern.
In der Lanxess-ArenaVolleyball-Pokalfinale ab 2027 in Köln - „Riesiges Potenzial“

Die Berlin Volleys sind bei den Männern der amtierende Pokalsieger.
Copyright: picture alliance/dpa
Dass Köln und speziell die Lanxess-Arena Sportgroßveranstaltungen beherrscht, ist hinlänglich bekannt. Bestes Beispiel sind die Final-Four-Turniere im Handball. Sowohl in der EHF Champions League als auch im DHB-Pokal sind die Finalwochenenden mit ihrem festen Platz in Köln Stimmungsgaranten und Publikumsmagneten. Nun haben die Verantwortlichen der Lanxess-Arena die nächste Großveranstaltung nach Köln geholt. Ab dem 27. Februar 2027 soll das Pokalfinalfinale des Deutschen Volleyball-Verbands (DVV) jährlich in Köln stattfinden. Geplant sind Finalspiele der Frauen und Männer.
Bislang fand die Veranstaltung in Mannheim statt. Während bei der Premiere 2016 noch 12.000 Zuschauende in die SAP-Arena strömten, wurde dieser Wert danach nicht mehr erreicht. 2027 folgt nach elf Jahren der Umzug nach Köln. „Es ist Zeit für den nächsten Schritt“, sagt die Geschäftsführerin der Volleyball-Bundesliga, Kim Oszvald-Renkema. „Wir wollen wachsen. Und dafür ist die Arena in Köln natürlich perfekt.“ Davon ist auch Arena-Chef Stefan Löcher überzeugt. So wie die Arena die Handball-Veranstaltungen in Köln etabliert habe, soll sich die Entwicklung auch beim Volleyball gestalten. „Bei solchen Sportveranstaltungen geht es um die Atmosphäre und die Energie zwischen den Besuchern. Und die ist hier hervorragend.“

René Beck (DVV) und Kim Oszvald-Renkema (Volleyball-Bundesliga) freuen sich auf den nächsten Schritt für ihre Sportart in Köln.
Copyright: Meike Böschemeyer
Für die Spielerinnen und Spieler auf dem Feld sei eine solch große Bühne, wie sie in Köln geboten wird, eine große Motivation. „Die Vorstellung, hier zu spielen, ist aufregend. Mehr Motivation geht fast gar nicht“, sagt Elena Kömmling, Außenangreiferin des USC Münster. „Wir wollen die große Bühne, und wir wollen unsere Leidenschaft teilen.“
Alles zum Thema Fußball-Bundesliga
- 1. FC Köln Marius Bülter bangt um sein Wiedersehen
- Fußball-Bundesliga Gladbachs Geschäftsführer Virkus tritt nach Kritik zurück
- 1. FC Köln Kwasniok benennt die fußballerische Herausforderung
- Einzelkritik 1. FC Köln Schwäbes verhängnisvolles Dribbling - Krauß patzt nach starkem Beginn
- Mitgliederversammlung 1. FC Köln präsentiert trotz des Abstiegs starke Zahlen
- Einwurf Europameisterin aus Erftstadt hofft auf einen 3:1 Sieg des 1. FC Köln
- 1. FC Köln FC-Profis kommen nicht zur Mitgliederversammlung
20.000 Menschen haben in der Arena Platz. Die Ränge komplett zu füllen, sei zwar kein Selbstläufer, René Beck aus dem Vorstand des Deutschen Volleyball-Verbands ist aber optimistisch. „Volleyball ist ein schlafender Riese. Das Potenzial ist riesig. Um die Reichweite zu erhöhen, müssen wir Volleyball wieder erlebbar machen.“ Dass das möglich ist, zeige sich auch bei Spielen der Nationalmannschaft. 7000 Menschen kamen im Mai etwa zum Länderspiel der Männer gegen Italien in München.
Neues Radstadion soll Kölner Volleyball Schub verleihen
Großes Potenzial ist ein gutes Stichwort in der Frage, wie es aktuell mit dem Stellenwert des Volleyball-Sports in Köln aussieht. Denn als Volleyball-Stadt ist Köln bislang kaum überregional in Erscheinung getreten. Das erfolgreichste Männer-Team ist der SC Junkersdorf in der Dritten Liga, die Frauen der DSHS SnowTrex Köln spielen immerhin zweitklassig. Sportlich wäre 2017 und 2018 als Zweitliga-Meister sogar der Aufstieg in die 1. Bundesliga möglich gewesen. Das Vorhaben scheiterte aber, weil in Köln bislang keine Halle zur Verfügung steht, die die Anforderungen für erstklassigen Volleyball erfüllt.
An dieser Stelle kommt neben der Pokalveranstaltung in der Lanxess-Arena der zweite Faktor ins Spiel, der dem Volleyball-Standort Köln künftig einen Schub verpassen soll. Das neue Radstadion, das derzeit in Müngersdorf entsteht, wird die Anforderungen erfüllen, die einen Spielbetrieb in der 1. Volleyball-Bundesliga ermöglichen würde. Die Großveranstaltung in der Arena und der Kölner Vereins-Volleyball würden stark voneinander profitieren, glaubt Sportamtsleiter Gregor Timmer. Das DVV-Pokalfinale solle zu einem festen Bestandteil der Kölner Sportwelt werden. „Das Potenzial für den Volleyball in Köln ist groß.“