Die Kölner Haie haben zum Saisonauftakt der Deutschen Eishockey Liga gegen Meister Eisbären Berlin verloren.
DEL-SaisonauftaktKölner Haie sind dem Meister nicht gewachsen
Kari Jalonen darf aus seiner Premiere die Erkenntnis mitnehmen, dass noch viel Arbeit vor ihm liegt. Der neue Cheftrainer der Kölner Haie musste zum Saisonauftakt der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Freitag eine deftige 2:6 (0:1, 1:3, 1:2)-Heimniederlage gegen die Eisbären Berlin und die Unterlegenheit seiner Mannschaft notieren. „Berlin war ein wirklich starker Gegner. Wir hatten nach dem Ausgleich das Momentum, dann haben sie aber ihre Chancen genutzt. Wir wollen das Positive aus dem Spiel mitnehmen“, lautete Jalones erste DEL-Analyse.
Schweigeminute für Sergej Berezin und Sean Tallaire
Der Abend begann nachdenklich. Vor dem ersten Bully der neuen Saison gedachten die 18600 Zuschauer in der ausverkauften LanxessArena der verstorbenen Ex-Haie-Spieler Sergej Berezin und Sean Tallaire. Es wurde so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Die Lautstärke nahm im ersten Drittel zwar zu, aber nicht wie erwartet und erhofft. Was vor allem an den Eisbären lag. Der Meister, der nach vier Champions League-Auftritten (drei Siege) schon voll im Saft steht und diese Saison wieder einen sehr tiefen Kader aufbieten kann, ließ keine Zweifel an seinen Ambitionen.
Einzig Tobias Ancicka stand der Gästeführung im Weg. Nach 13 Minuten war aber auch der Ex-Berliner geschlagen. Youngster Edwin Tropmann, der vor dem Spiel erst auf zwei DEL-Einsätze mit 1:37 Minuten Eiszeit verweisen konnte, zahlte als siebter Verteidiger Lehrgeld, verlor die Scheibe in der Rückwärtsbewegung an Gabriel Fontaine. Der Eisbären-Stürmer zog sofort Richtung Kölner Tor und setzte sich allein gegen alle durch. Das 1:0 nach 20 Minuten war bei einem Schussverhältnis von 15:4 für den Titelträger verdient. Es hätte aber auch 1:1 stehen können. Justin Schütz traf nach feiner Vorarbeit von Gregor MacLeod aber nur den Pfosten (19.).
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Umjubelter Ausgleich durch Justin Schütz
Das Duo aus der KEC-Topreihe läutete auch den zweiten Durchgang ein. Diesmal stand Berlins Goalie Jake Hildebrand dem Ausgleich im Weg (22.). Die Haie waren im Spiel angekommen und hatten durch Robin van Calster die nächste Chance auf das 1:1 (24.). Nachdem Ancicka im Eins-gegen-Eins das 0:2 gegen Marcel Noebels verhindert hatte (30.), war es im Gegenzug so weit. MacLeod spielte Alexandre Grenier überragend frei. Der Kanadier scheiterte noch an Hildebrand, Schütz staubte aber ab (31.). Wieder der DEL-Toptorschütze der vergangenen Saison und wieder die Topreihe. Nach dem 1:1 war dann auch zu hören, wie laut die Arena werden kann.
Die Kölner, die auf Neuzugang Juhani Tyrväinen sowie Hakon Hänel verzichten mussten und U20-Spieler Marco Münzenberger erst am Spieltag lizenzierten, hatten nun leichte Vorteile, die Tore erzielte aber der Meister. Ex-Hai Freddy Tiffels traf nach einem Pfostenschuss im zweiten Versuch (36.) und 24 Sekunden später gelang Frank Hördlers 20-jährigem Sohn Eric sein zweiter DEL-Treffer (37.). Der junge Tropmann sah beim 1:3 wieder nicht gut aus. Der Berliner Doppelschlag saß, zumal Brady Austin das 2:3 bei einem Lattenschuss verwehrt blieb (38.). Nach einem unnötigen Foul von Grenier ging es nach Fontaines Powerplaytor (39.) aus Sicht des KEC mit einem 1:4 in die zweite Pause.
Marco Münzenbergers Premierentor
Ein Resultat, das gegen einen solch starken Gegner nach Vorentscheidung roch. Nach dem zweiten torlosen Kölner Powerplay und einer vergebenen Großchance von Tim Wohlgemuth (43.) verfestigte sich der Eindruck. Die Haie machten aus ihren etlichen guten Möglichkeiten zu wenig.
Nach dem 1:5 von Liam Kirk (57.) verließen die ersten Zuschauer die Arena, während der Gästeblock feierte. Nachdem Münzenberger sich noch über sein erstes DEL-Tor freuen durfte (59.), stellte Kirk den Vier-Tore-Abstand wieder her und machte deutlich, dass die Eisbären der Maßstab für das Topniveau im deutschen Eishockey darstellen.
„Das war zu wenig von uns. Wir waren nicht mutig genug und teilweise auch zu langsam“, kritisierte Haie-Stürmer Maxi Kammerer. Kari Jalonen und sein Team können es schon am Sonntag (16.30 Uhr/MagentaSport) besser machen. Dann kommt mit Adler Mannheim das nächste DEL-Topteam in die LanxessArena.
Statistik:
Kölner Haie: Ancicka; Bailen, Austin; Almquist, Vittasmäki; Sennhenn, Müller; Tropmann; Grenier, MacLeod, Schütz; Wohlgemuth, Aubry, Kammerer; Münzenberger, Currie, Tuomie; Storm, van Calster, Lindner. —SR.: Rohatsch/Janssen. – Zuschauer: 18 600. —Tore: 0:1 Fontaine (12:43), 1:1 Schütz (30:03/Grenier, MacLeod), 1:2 Tiffels (35:49), 1:3 Hördler (36:13), 1:4 Fontaine (38:15/PP1), 1:5 Kirk (56:43), 2:5 Münzenberger (58:58/Aubry, Kammerer), 2:6 Kirk (59:40). —Strafminuten: Köln 6; Berlin 4.