Die Kölner Haie haben auch das zweite NRW-Hauptrundenduell mit den Iserlohn Roosters mit 3:1 gewonnen und Platz drei in der Deutschen Eishockey Liga gefestigt.
Kölner HaieJanne Juvonen hält den Sieg fest

Bully am Seilersee: Iserlohns Dominic Kontny Linesmen (l.) und Kölns Nate Schnarr kämpfen um die Scheibe.
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Die Entscheidung von Kari Jalonen, die Kölner Haie am Saisonende zu verlassen, wirkt weiter als Doping. Das hart erkämpfte 3:1 (0:0, 2:1, 1:0) am Dienstagabend bei den Iserlohn Roosters war der dritte Sieg im dritten Spiel, seit der finnische Chefcoach seinen Abschied angekündigt hat. Der Vizemeister festigte mit dem Sieg Rang drei in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und durfte sich am Ende bei Topscorer Gregor MacLeod (zwei Tore/ein Assist) und dem neuen Torwart Janne Juvonen bedanken, der 24 Schüsse abwehrte und eine Fangquote von 97 Prozent aufwies.
Haie-Coach Kari Jalonen entschied sich dafür, Juvonen nach seiner DEL-Shutout-Premiere beim 5:0 gegen Frankfurt im Tor zu lassen. Das hieß für Tanner Kero, dass er als überzähliger Importspieler wie schon am Sonntag in Köln nicht mit von der Partie war. Für den Kanadier rückte Parker Tuomie in die erste Sturmreihe zu Gregor MacLeod und Patrick Russell. Verteidiger Sten Fischer ersetzte den erkrankten Stürmer Kevin Niedenz.
Topscorer Gregor MacLeod liefert ein Drei-Punkte-Spiel
Es brauchte nicht lange, bis sich die Verhältnisse in der Eissporthalle am Seilersee sortiert hatten. Juvonen musste nur einmal ernsthaft eingreifen, als Kyle Wood frei zum Schuss kam (7.). Insgesamt zählten die Statistiker ganze fünf Iserlohner Torschüsse im ersten Drittel. Die Haie generierte das Dreifache. Louis-Marc Aubry, Maxi Kammerer (beide 6.) und Parker Tuomie (8.) hatten guten Chancen. Nate Schnarr traf nur die Latte (13.). Das 0:0 nach 20 Minuten schmeichelte den Roosters, bei denen Torhüter Andreas Jenike zeigte, warum die bislang nur drei Saisonsiege des Tabellenvorletzten allesamt auf sein Konto gingen.
Der erste Abschnitt hatte die Richtung vorgegeben, die sich im Mitteldrittel fortsetzte. Es dauerte 1:35 Minuten, bis Gregor MacLeod den Bann brach. Der DEL-Topscorer veredelte einen Scheibengewinn seines Sturmpartners Patrick Russell mit seinem neunten Saisontor zum 1:0 (22.). Iserlohn versuchte zu antworten, ließ aber das erste Powerplay der Partie ungenutzt (23.). Die beste Chance vergab Christian Thomas (27.), der am aufmerksamen Juvonen scheiterte.
Die Haie schlugen im Gegensatz zu den Gastgebern aus ihrer ersten Überzahl Kapital. MacLeod und Aubry kombinierten Russell frei, der gegen das schwächste Unterzahlteam der Liga sein siebtes Saisontor erzielte (31.). Iserlohn wehrte sich aber gegen die sechste Niederlage hintereinander. Julian Napravnik prüfte Juvonen (32.), dann flog eine abgefälschte Scheibe an die Unterkante der Latte (35.). Iserlohn nahm den Abpraller auf und Napravnik überwand Juvonen mit der Rückhand zum 1:2 (35.). Für den neuen finnischen Goalie des KEC war es nach 94:19 Minuten sein erster Gegentreffer in der DEL. Für Spannung im Schlussdrittel war gesorgt.
Ich habe ihn vor Jahren schon bei Ambri-Piotta gesehen und dachte nur, was für ein Wahnsinnstorwart.
Sie hielt auch. Die Haie konzentrierten sich auf die Defensive und hielten Iserlohn meistens auch fern von ihrem Tor. Und wenn die Roosters einmal durchkamen, war Juvonen zur Stelle. Zunächst wieder gegen Thomas (50.) und zwei Minuten später mit einer spektakulären Vierfach-Parade. Die Hausherren waren kurz davor, das 2:2 zu erzielen. Kari Jalonen sah sich gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Die Haie mussten noch eine Strafe gegen Oliwer Kaski überstehen (56.) und entschieden das West-Duell 31 Sekunden vor Schluss durch MacLeods Empty-Net-Treffer zum 3:1(60.).
„Wir sind gut und mit viel Energie gestartet. Ab dem zweiten Drittel war Iserlohn da und wir haben unsere Nummer 30 im Tor gebraucht“, analysierte Parker Tuomie und lobte Janne Juvonen: „Er ist brutal. Ich habe ihn schon vor Jahren bei Ambri-Piotta gesehen und dachte nur, was für ein Wahnsinnstorwart. Toll, dass er jetzt bei uns ist.“
Statistik:
Kölner Haie: Juvonen; Kemiläinen, Vittasmäki; Kaski, Austin, Müller, Glötzl; Fischer; Tuomie, Mac Leod, Russell; Bokk, Schnarr, MacInnis; Kammerer, Aubry, van Calster; Storm, Tyrväinen, Uher. — SR.: Schadewald/Ansons. — Zuschauer: 4633. —Tore: 0:1 MacLeod (21:35/Russell), 0:2 (30:54/Aubry, MacLeod, PP1), 1:2 Napravnik (34:41), 1:3 MacLeod (59:29/Russell, Müller). — Strafminuten: Iserlohn 2; Köln 6.
