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Kölner HaieAusgerechnet Justin Schütz schnürt den Doppelpack

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Der erste Streich von Justin Schütz (nicht im Bild). Haie-Goalie Tobias Ancicka ist bei Schuss seines Ex-Teamkollegen machtlos.

Der erste Streich von Justin Schütz (nicht im Bild). Haie-Goalie Tobias Ancicka ist bei Schuss seines Ex-Teamkollegen machtlos. 

Die Kölner Haie haben das Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga bei Adler Mannheim verloren.

Maximilian Franzreb und Justin Schütz haben für das Ende der seit vier Spielen andauernden Erfolgsserie der Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Franzreb zeigte als Torwart der Adler Mannheim   bei der 1:5 (0:1, 1:2, 1:2)-Niederlage des KEC vor 13.600 Zuschauern in der ausverkauften SAP-Arena eine überragende Leistung. Und Stürmer Schütz erzielte gleich beim ersten Wiedersehen mit seinem Ex-Club zwei Tore. Nach der viel zu hoch ausgefallenen Niederlage im Topspiel des 13. Spieltags haben die Haie nun neun Punkte Rückstand auf Tabellenführer Mannheim.

Haie-Chefcoach Kari Jalonen sah nach vier Siegen in Serie keinen Anlass, etwas an seinem Lineup zu ändern. Zumal die Kölner bis auf den langzeitverletzten Verteidiger Jan-Luca Sennhenn (Schulter-OP) aktuell keine Ausfälle zu beklagen haben. Noch nicht dabei war der Anfang der Woche nachverpflichtete Torwart Janne Juvonen. Der Finne könnte am Sonntag (16.30 Uhr/MagentaSport) im Heimspiel gegen die Löwen Frankfurt erstmals im Aufgebot stehen.

100. DEL-Tor für Justin Schütz

Mit Tobias Ancicka zwischen den Pfosten gelang es den Haien, schnell den Schwung aus dem Spiel der Adler zu nehmen. Der Tabellenführer kam kaum ins Angriffsdrittel und musste den Kölnern die Zweikampfhoheit überlassen. Der Vizemeister konnte offensiv aber kein Kapital aus seiner Dominanz schlagen. Das erste Powerplay verpuffte (4.) und dann gab es kein Vorbeikommen an Maximilian Franzreb im Mannheimer Tor. Der statistisch gesehen aktuell beste Goalie der DEL verhinderte gegen Patrick Russell und Tanner Kero das 0:1 (9.).

Mannheim hatte nichts zu melden, bis Nate Schnarr für ein unglückliches Beinstellen auf die Strafbank musste (13.). Das gefährlichste Powerplayteam der Liga benötigte nur neun Sekunden, um in Führung zu gehen — und es war ausgerechnet Justin Schütz, der traf. Der vor der Saison vom KEC zu den Adlern gewechselte Torjäger überwand Ancicka beim ersten Wiedersehen mit dem Ex-Club und erzielte sein 100. DEL-Tor (13.).

Patrick Russell trifft nur den Pfosten

Die Haie mussten sich zwei Minuten lang schütteln, bis sie zurück in ihren Modus fanden. Weil Franzreb aber auch gegen Parker Tuomie, Ryan MacInnis, Brady Austin (alle 15.) und Oliwer Kaskis Bauerntrick (19.) zur Stelle war, ging Mannheim mit dem 1:0 in die erste Pause.

In den zweiten 20 Minuten änderte sich am Spielfilm wenig. Köln blieb das bessere Team, die Adler hatten einen starken Torwart. Franzreb verhinderte gegen KEC-Topscorer Gregor MacLeod (24.) erneut das erste Haie-Tor. Es musste ein Verteidiger her, um den Mannheimer Schlussmann zu überwinden. Veli-Matti Vittasmäki hatte Zeit und Raum, um Franzreb auszugucken (29.).

Das 1:1 war hochverdient, hielt aber nicht lange. Die Haie ließen eine Großchance durch Frederik Storm (32.) und auch ihr zweites Powerplay liegen (36.). Direkt im Anschluss kassierten die Gäste das 1:2. Nach einer Parade von Ancicka war Justin Schütz schneller als Kaski an der Scheibe und durfte zum zweiten Mal gegen die Ex-Kollegen jubeln (37.). Den effizienten Adlern blieb das Scheibenglück treu. Alexander Ehl durfte dreimal hintereinander abdrücken und erhöhte im dritten Versuch auf 3:1 (39.).

Maxi Franzreb hat uns vor allem im zweiten Drittel im Spiel gehalten. das war nicht gut von uns.
Justin Schütz, Ex-Hai und Doppelpacker für Mannheim

Die Haie mussten also im Schlussdrittel zwei Tore aufholen, brauchten bei Leon Gawankes Pfostentreffer aber erst einmal Glück (44.). Etwas, das ihnen in der Offensive weiter fehlte. Franzreb blieb ein Teufelskerl und hielt das 3:1 gegen Louis-Marc Aubry (46.), Russell (49.) und Kaski (51.). Als der Adler-Torhüter dann mal geschlagen war, rettete bei Russells Schuss der Pfosten (57.).

Als Jalonen Ancicka zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, gelangen Chris Bennett zwei Treffer ins leere Tor (58./59.). Nate Schnarr betrieb dann mit dem 2:5 in Überzahl noch etwas Ergebniskosmetik (60.). „Ich war gegen mein Ex-Team sicher mehr motiviert und am Ende sind die Dinger reingefallen. Das Spiel hätte aber auch andersherum ausgehen können. Maxi Franzreb hat uns vor allem im zweiten Drittel im Spiel gehalten, das war nicht gut von uns“, sagte Doppelpacker Schütz. Auch Kölns Mittelstürmer Aubry lobte den gegnerischen Goalie: „Franzi hatte ein paar Mega-Saves. Unter dem Strich waren wir wahrscheinlich etwas zu passiv gegen das schnelle Team der Mannheimer“, analysierte der Kanadier.


Statistik:

Kölner Haie: Ancicka; Kaski, Austin; Kemiläinen, Vittasmäki; Götzl, Müller; Russell, MacLeod, Kero; Bokk, Schnarr, MacInnis; Tuomie, Aubry, Kammerer; Niedenz, Tyrväinen, Storm; van Calster. — SR.: Frano/Palkovi. — Zuschauer: 13.600. —Tore: 1:0 Schütz (13:00/PP1), 1:1 Vittasmäki (28:11/Bokk, Schnarr), 2:1 Schütz (36:21), 3:1 Ehl (38:42), 4:1 Bennett (57:42), 5:1 Bennett (58:41), 5:2 Schnarr (59:54/Tuomie, Vittasmäki, PP1). — Strafminuten: Mannheim 8; Köln 4.