EishockeyKölner Haie erkämpfen sich einen 4:3 Heimsieg gegen die Löwen Frankfurt

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DEL: Kölner Haie - Löwen Frankfurt

Ein umkämpftes Spiel in der Lanxess-Arena, konnten die Kölner Haie gegen die Löwen Frankfurt für sich entscheiden.

Die Kölner Haie haben am Dienstagnachmittag Comeback-Qualitäten gezeigt und nach drei Toren innerhalb von knapp fünf Minuten die Löwen Frankfurt bezwungen.

Es ist in der Saison 2023/24 der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wirklich nicht leicht, bei Spielen der Kölner Haie eine genauere Vorhersage zu machen. Man weiß aktuell einfach nicht, was man vom Team von Chefcoach Uwe Krupp bekommt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag sah es so aus, als sollte der KEC nach zunächst vier Siegen die dritte Niederlage in Serie folgen lassen. Die Haie drehten durch ein starkes Schlussdrittel vor 16.597 Zuschauern in der LanxessArena aber einen 1:3-Rückstand, besiegten die Löwen Frankfurt noch mit 4:3 (0:0, 1:3, 3:0) und sprangen von Platz sechs der Tabelle auf Rang vier.

Die Haie, bei denen Andreas Thuresson nach dem 1:4 am Samstag in Augsburg ins Line-up zurückkehrte und Nick Aichinger den an der Schulter verletzten Maximilian Glötzl in der Verteidigung ersetzte, waren nach ihren zwei zu emotionslosen Auftritten gegen Wolfsburg (2:3) und in Augsburg vom ersten Bully weg darauf aus, ihrem Spiel genug Intensität zu verleihen. Trotz einiger überhasteter Aktionen und daraus resultierenden Ungenauigkeiten, dominierten die Hausherren die Partie zunächst auch. Maximilian Kammerer verpasste im ersten Powerplay (3.) die Chance zur Führung und Andreas Thuresson traf mit einer satten Direktabnahme nur den linken Pfosten (7.).

Frankfurt erspielt sich eine 3:1 Führung

Auf der anderen Seite musste KEC-Goalie Tobias Ancicka allerdings gegen Frankfurts Topscorer Cody Kunyk (32 Punkte) einen Abspielfehler von Tim Wohlgemuth ausbügeln. Glück hatten die Kölner, dass Cameron Brace (auch schon 30 Punkte) nach einer   Doppelchance von Kammerer und Marc-Louis Aubry (10.) den anschließenden Konter nicht verwerten konnte. Zwei Szenen, die deutlich machten, warum die Löwen den Haien bei ihren beiden Siegen in den ersten Hauptrunden-Duellen insgesamt zwölf Gegentore (6:4 und 6:3) einschenken konnten. Frankfurt kam dann auch besser in die Partie und bestimmte mehr und mehr das Geschehen — allerdings ohne sich große Chancen herauszuspielen.

KEC-Goalie Tobias Ancicka im Einsatz.

KEC-Goalie Tobias Ancicka hatte viel zu tun.

Das 0:0 zwischen den beiden Mannschaften, die zu den offensivstärksten der Liga gehören und die besten Powerplays der DEL stellen, hielt bis zur 27. Minute. Dann brachte ein Kunstschuss von Justin Schütz aus spitzem Winkel ins kurze Eck die Kölner in Führung. Das 1:0 gab aber keine Sicherheit und hielt nicht lange. Eugen Alanov fälschte einen Fernschuss technisch hochwertig und unhaltbar für Ancicka zum Ausgleich ab (31.).Mit dem 1:1 öffnete sich für die in den jüngsten neun Partien nur einmal siegreichen Frankfurter die Ketchup-Flasche. Nathan Burns traf im ersten Powerplay der Löwen zum 2:1 (32.), ehe der am langen Pfosten allein gelassene Alanov mit seinem zweiten Treffer nur 36 Sekunden später sogar auf 3:1 erhöhte (33.).

Comeback der Haie sichert den Heimsieg

Der Rückstand verunsicherte die Kölner. Als es im dritten Überzahlspiel der Partie beim KEC gar nicht laufen wollte (37.), pfiffen die Fans, anstatt ihr Team in diesem schwierigen Moment zu unterstützen. Pfiffe, die auch zur zweiten Drittelpause deutlich zu vernehmen waren.

Die Haie ließen sich aber weder von den Unmutsäußerungen ihrer Anhänger noch von den drei Gegentoren in 2:28 Minuten beeindrucken und schlugen im Schlussabschnitt innerhalb von 4:52 Minuten eindrucksvoll zurück. Justin Schütz und Maxi Kammerer (beide 45.) nutzten zwei Fehler in der Frankfurter Defensive gedankenschnell zum Ausgleich. Dann fand der Bauerntrick-Treffer von Frederik Storm zum 4:3 per Videobweis Anerkennung durch die Schiedsrichter, als Haie-Maskottchen Sharky im letzten Powerbreak schon auf dem Eis tanzte (49.). Als Frankfurts Verteidiger Ville Lajunen 2:28 Minuten vor dem Ende auf die Strafbank musste, war die Partie gelaufen und die Kölner hatten mit einem tollen Comeback ihren Ruf als launische Diva bestätigt.

„Wir haben im zweiten Drittel blöde Gegentore kassiert, wussten aber, dass wir gewinnen, wenn wir unser Spiel spielen. Wir mussten dann im dritten Drittel mal ein frühes Tor schießen und dann waren es gleich zwei“, kommentierte Doppelpacker Justin Schütz den 4:3-Heimsieg.


Statistik zum Spiel:

Kölner Haie: Ancicka; Austin, Müller; Sustr, Dietz; Aichinger, Sennhenn; Thuresson, Aubry, Kammerer; Schütz, MacLeod, Grenier; Storm, McIntyre, Wohlgemuth; Lindner, Van Calster, Hänelt; Proft. –SR.: MacFarlane/Zsombor. – Zuschauer: 16.597. –Tore: 1:0 Schütz (26:07/Grenier), 1:1 Alanov (30:02), 1:2 Burns (31:54/PP1), 1:3 Alanov (32:30), 2:3 Schütz (44:01/MacLeod, Sustr), 3:3 Kammerer (44:47), 4:3 Storm (48:53/McIntyre, Proft). –Strafminuten: Köln 2; Frankfurt 8.

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