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Kölner HaieKammerer und McIntyre bescheren KEC 5:3-Sieg zu Weihnachten

Lesezeit 4 Minuten
26.12.2022, xgox, Eishockey - Penny DEL, Grizzlys Wolfsburg - Koelner Haie emspor, v.l. Jubel nach dem 3:3 durch Davon McIntyre Koeln, 26 Wolfsburg

Jubel nach dem 3:3 durch David McIntyre (l.), der wie Maximilian Kammerer zweimal für sein Team traf.

Die Kölner Haie haben mit einem 5:3 bei den Wolfsburg Grizzlys drei wichtige Punkte eingefahren. Der KEC drehte dabei durch Doppelpacks von Maxi Kammerer und David McIntyre einen 1:3-Rückstand.

Für Eishockey-Profis ist es nichts Außergewöhnliches, auch an Weihnachten ihrer Arbeit nachzugehen. Uwe Krupp kennt das schon seit Jahrzehnten – erst als Spieler, dann als Trainer. Am zweiten Weihnachtsfeiertag führte der Spielplan der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den Chefcoach der Kölner Haie und sein Team nach Wolfsburg. Für Krupp eine ideale Ansetzung, denn immerhin konnte er nach dem Spiel mit seinem für die Grizzlys aktiven Sohn Björn Weihnachten feiern. Thema bei dem Familientreffen in Wolfsburg dürfte sicher der 5:3 (1:2, 2:1, 2:0)-Erfolg der Haie gewesen sein. Ein eminent wichtiger Dreier für die Kölner im Kampf um die Playoff-Plätze, der Senior Krupp für die Feier mit seinem Filius in die angenehmere Position brachte.

Die Haie mussten neben ihren Langzeitverletzten Julian Chrobot und Landon Ferraro auch auf ihren angeschlagenen Kapitän Moritz Müller und Zach Sill verzichten. Die DEL belegte den Kanadier nach seiner Matchstrafe beim jüngsten 1:2 gegen Bremerhaven mit einem Spiel Sperre. Die zusätzlichen Ausfälle störten die Haie wenig, sie waren das spielbestimmende Team im ersten Drittel.

Haie verteilen zunächst zwei Geschenke

Nach 20 Minuten lagen aber die Grizzlys in Führung. Was daran lag, dass die Kölner offenbar noch im Bescherungsmodus waren. Das erste Geschenk verteilte Oleg Shilin. Der Kölner Goalie wollte die Scheibe mit seinem Schläger klären, schoss dabei aber Lucas Dumont an. Der Ex-Hai konnte auf das leere Tor zulaufen und schob zum 1:0 ein (7.). Das zweite Präsent ging auf das Konto von David McIntyre. In Vertretung von Moritz Müller als Kapitän auf dem Eis unterwegs, legte der Routinier mit dem Schlittschuh für Luis Schinko auf, der zum 2:1 traf (15.). Dem Ausgleich des KEC ging ein schöner Angriff voraus, an dessen Ende Maximilian Kammerer eine Vorlage von Louis-Marc Aubry zu seinem 16. Saisontreffer verwertete (11.). Wolfsburgs Torwart Dustin Strahlmeier musste dabei nach zwei Shutouts in Folge und insgesamt 71:10 Minuten ohne Gegentor erstmals wieder hinter sich greifen.

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Nach drei Minuten des zweiten Durchgangs stellte sich die Aufgabe für die Haie noch kniffliger dar. Spencer Machacek   hatte einen Wolfsburger Konter vollendet (23.). Das 1:3 zeigte Wirkung bei den Gästen. Erst das glückliche 2:3 brachte die Haie zurück in die Spur. Stanislav Dietz traf mit seinem Schuss den Schlittschuh von McIntyre und vor dort sprang der Puck aus spitzem Winkel ins Tor (30.).

Ich wollte meinen Fehler wiedergutmachen. Mein erstes Tor war glücklich, das zweite hat mir Jason Bast toll aufgelegt.
David McIntyre, Haie-Kapitän

Der KEC überstand dann seine erste Unterzahl (33.) und kam zum Ausgleich. Im dritten Powerplay erzielte McIntyre seinen zweiten Treffer zum 3:3 (39.). „Ich wollte meinen Fehler wiedergutmachen. Mein erstes Tor war glücklich, das zweite hat mir Jason Bast toll aufgelegt“, sagte der Doppelpacker nach seinem 16. Saisontor in der zweiten Pause. Das Remis war verdient, denn in der Torschuss-Statistik lagen die Kölner nach 40 Minuten mit 25:15 vorne.

Im Schlussdrittel bewahrte Shilin seine Farben mit zwei Glanztaten (42./43.) erst einmal vor einem erneuten Rückstand. Als die Haie das zweite Powerplay des   besten Überzahlteams der Liga entschärft hatten, revanchierten sich die Grizzlys in puncto Geschenke. Jordan Murray spielte den Puck in Maxi Kammerers Schläger und der KEC-Stürmer ließ sich die Chance nicht entgehen (46.). Der 26-Jährige ging mit Saisontor Nummer 17 nicht nur wieder im teaminternen Duell mit McIntyre in Führung, er setzte sich auch an die Spitze der DEL-Torjägerliste.

Haie am Mittwoch gegen Straubing

Bis der wichtige Auswärtssieg feststand, mussten die Haie allerdings noch leiden. Zunächst galt es 1:50 in doppelter Unterzahl zu überstehen, was dank Oleg Shilin auch gelang (55.). Als Wolfsburg dann Strahlmeier zugunsten eines sechstes Feldspielers zog (57.), und der KEC unter Druck stand, traf Andreas Thuresson 24 Sekunden vor Schluss zur Entscheidung (60.). „Das war über 60 Minuten ein sehr gutes Spiel von uns und sehr wichtige Punkte, denn die Tabelle ist extrem eng“, resümierte Kammerer den gelungenen Niedersachsen-Ausflug seiner Mannschaft an Weihnachten.

Die Haie müssen in diesem Jahr noch zweimal ran. Zunächst empfängt der KEC am Mittwoch (19.30 Uhr, LanxessArena) die Straubing Tigers, dann geht es am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) zum Kehraus zu den Nürnberg Ice Tigers.


Statistik zum Spiel

Kölner Haie: Shilin; Austin, Sennhenn; Stanton, Bailen; Roach, Dietz; Glötzl; Baptiste, McIntyre, Bast; Thuresson, Aubry, Kammerer; Üffing, Matsumoto, Olver; Oblinger, Proft. – SR.: Gofman/Steingroß. – Zuschauer: 3375. – Tore: 1:0 Dumont (6:39), 1:1 Kammerer (10:56/Aubry, Stanton), 2:1 Schinko (14:51), 3:1 Machacek (22:49), 3:2 McIntyre (29:32/Dietz, Baptiste), 3:3 McIntyre (38:16/Bast, Dietz, PP1), 3:4 Kammerer (45:21), 3:5 Thuresson (59:36/Dietz). – Strafminuten: Wolfsburg 6; Köln 8.

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