Sieg gegen DEGKölner Haie spielen ein Derby ohne Makel

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Kölner Haie - Düsseldorfer EG: Andreas Thuresson von den Kölner Haien erzielt das Tor zum 1:1 gegen Düsseldorf

Kölner Haie - Düsseldorfer EG: Andreas Thuresson von den Kölner Haien erzielt das Tor zum 1:1 gegen Düsseldorf

Die Kölner Haie zeigen beim 5:2-Sieg gegen die DEG ihr ganzes Potenzial – das macht Hoffnung auf Mittwoch, denn da steht bereits das nächste Spiel auf dem Programm.

Mit den guten Vorsätzen für das neue Jahr ist das ja so eine Sache. Der Wille ist da, aber an der Umsetzung hapert es häufig. Die Kölner Haie haben sich für 2023 vorgenommen, ihr Leistungspotenzial in verlässlicherer Regelmäßigkeit abzurufen. Der über jeden Zweifel erhabene Kader des KEC neigte in der jüngeren Vergangenheit zu starken Leistungsschwankungen, die einen dauerhaften Aufenthalt im oberen Tabellendrittel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verhinderten.

Am Montagabend zeigte die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp wieder einmal, was grundsätzlich möglich wäre. Beim 5:2-Prestigeerfolg über die formstarke Düsseldorfer EG, dem ersten Derby-Heimsieg seit mehr als drei Jahren, ließen die Haie ihrem Erzrivalen kaum eine Chance. „Wir waren vorgewarnt und wussten, dass wir ein richtig gutes Spiel brauchen. Das haben wir geschafft. Es war eine sehr fokussierte und reife Mannschaftsleistung“, freute sich Krupp nach dem wunschgemäßen Jahresauftakt.

Kölner Haie im Dauereinsatz

Dabei ließen sich die Kölner auch nicht von einem frühen Gegentor bei eigener Überzahl beirren. Trotz des Shorthanders von Tobias Eder (6.) nahmen die Gastgeber das Heft zügig in die Hand. Andreas Thuresson (11.) und Brady Austin (18.) sorgten für eine 2:1-Führung nach dem ersten Drittel, die Louis-Marc Aubry (22.) und David McIntyre (49.) auf 4:1 ausbauten. „Wir haben die Räume eng gemacht und Düsseldorf in der neutralen Zone nicht viel Platz gelassen“, analysierte Krupp.

Erst nach dem Anschlusstreffer durch Stephen MacAulay (53.) kam die DEG zu mehreren Möglichkeiten, die der bis dato kaum geprüfte Mirko Pantkowski allesamt vereitelte. „Düsseldorf hatte nicht viele Chancen, ist am Ende aber nochmal aufgekommen. Ich habe versucht, stark und sicher zu bleiben. Das hat aus meiner Sicht gut geklappt“, meinte Pantkowski, für den der Derbysieg nach Jason Basts finalem Empty Net Goal (60.) besonders süß schmeckte. „Gegen den Ex-Club ist es immer etwas Besonderes. Wenn es dann auch noch so gut läuft, macht es natürlich Spaß“, freute sich der Haie-Goalie, der seinen Vorderleuten eine „geschlossene Mannschaftsleistung“ bescheinigte. „Wir haben die Zweikämpfe gewonnen, defensiv gut gestanden und vorne die Dinger reingemacht.“ Roger Hanson erkannte den Sieg des ewigen Rivalen neidlos an. „Wir waren das ganze Spiel läuferisch und kämpferisch hinten dran“, resümierte der DEG-Coach. Der zweite Sieg im dritten Derby der Saison tat nicht nur der Kölner Fan-Seele gut. „Das war wichtig, auch für die Tabelle“, unterstrich Mirko Pantkowski, der mit dem KEC wieder näher an die direkten Playoff-Viertelfinalplätze herangerückt ist. Dabei soll es nicht bleiben. „Wir wollen jetzt viele Punkte holen. Das Ziel lautet immer noch, in die Top Sechs zu kommen.“

Gelegenheit dazu haben die Haie allein in dieser Woche noch dreimal. Am Mittwoch gastieren sie bei den Eisbären Berlin, ehe am Freitag (beide 19.30 Uhr) der ERC Ingolstadt in die Lanxess Arena kommt. Am Sonntag (16.30 Uhr, alle Magenta Sport) steht gegen die Augsburger Panther dann das letzte von drei Freiluftspielen im Rhein-Energie-Stadion an. Da Oleg Shilin weiterhin verletzt fehlt, hat Mirko Pantkowski eine  arbeitsreiche Phase vor sich. Der zuletzt angeschlagene Schlussmann fühlt sich bereit: „Ich habe nach einer etwas stärkeren Erkältung ein paar Extratage bekommen, um mich voll zu regenerieren. Jetzt bin ich fit und will wieder angreifen.“

Vor der Weiterreise in die Hauptstadt warnte Uwe Krupp davor, die Eisbären am Tabellenstand zu bemessen. Beim Meister der vergangenen beiden Jahre läuft in dieser Spielzeit nichts zusammen. Als Drittletzter droht der Club erstmals nach mehr als 20 Jahren die Playoffs zu verpassen. Und mehr noch: Es herrscht Abstiegsgefahr.

Krupp will das ausblenden: „Wir wissen, dass das eine Mannschaft mit ganz viel Qualität ist, die uns in der vergangenen Saison in den Playoffs mit einer absolut dominanten Leistung in vier Spielen ausgeschaltet hat“, erklärte der Haie-Coach. Deshalb sei es nötig, eine „ähnliche Leistung wie heute“ hinzulegen. „Wir müssen hellwach, schlau und diszipliniert sein“, forderte Krupp. „Sonst verlierst du gegen Berlin.“ Da ist sie wieder, die Sache mit den guten Vorsätzen.

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