Mannschaftsgeist macht FC starkAuch Schalke hat den Kölnern nichts entgegenzusetzen

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Kölns Jhon Cordoba (2.v.r) jubelt nach dem 2:0 gegen Schalke.

  • Der FC feiert den siebten Sieg innerhalb der letzten neun Spiele.
  • „Erfolge sind das Ergebnis harter Arbeit“, fasst Horst Heldt den Aufschwung zusammen.
  • Timo Horn tröstet seinen Schalker Kollegen.

Köln – Weiter auf der Erfolgswelle – abgesehen von den Wellentälern beim 1:5 in Dortmund und dem 1:4 gegen den FC Bayern – bewegt sich die FC-Mannschaft in Richtung vorzeitigem Klassenerhalt. Das souveräne 3:0 gegen ersatzgeschwächte (Serdar und Mascarell verletzten sich im Abschlusstraining, Kabak im Spiel) und erschreckend harmlos agierende Schalker war der siebte Erfolg innerhalb der letzten neun Begegnungen.

Abstand nach unten größer

Nach dem überraschenden 3:3 nach 3:0-Führung der Düsseldorfer am Vorabend habe man sich vorgenommen, durch einen Sieg ein Acht-Punkte-Polster zwischen sich und der Fortuna auf dem Relegationsplatz zu legen, berichtete Timo Horn. „Das ist uns gelungen, das war enorm wichtig und eine riesen Schritt in Richtung Klassenerhalt“, meinte der Torhüter. Ob die 29 Punkte eine Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt bedeuten, verneinte Kapitän Jonas Hector: „Aber wenn wir weiter unsere Punkte einfahren, steht dem Ganzen nichts mehr im Weg.“

Gründe für den Aufschwung

Bei der Suche nach Gründen nannte Timo Horn vor allem „den Einsatz jedes Einzelnen“. Ergänzend fügte Florian Kainz hinzu: „Wir verteidigen jetzt als Mannschaft. Das ist die Basis für die guten Leistungen. Der Schlüssel zum Erfolg ist, dass wir unsere Kontersituationen gut ausspielen.“

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Allgemeiner fasste es Horst Heldt zusammen: „Die Ergebnisse sind kein Zufall, sondern die harte Arbeit jedes Einzelnen. Man merkt, dass es der Mannschaft Spaß macht.“ Das Wir-Gefühl stellte auch Markus Gisdol in den Mittelpunkt seiner Erklärung des Erfolgs: „Als Basis wollten wir ein Team formen, das eng zueinander steht. Darauf aufzubauen wurde uns Trainern von den Spielern leicht gemacht. Denn sie waren bereit, unsere Spielidee zu ihrer zu machen.“

Cordoba trifft und ist gesperrt

Dazu gehört das schnelle Umschaltspiel. Solch ein Konter führte zum 2:0 (39.). Jhon Cordoba erhielt den Ball am Anstoßpunkt, behauptete ihn gegen drei Schalker, passte zu Elvis Rexhbecaj und erhielt ihn perfekt in den Lauf zurück, um dann sein zehntes Saisontor zu erzielen. Da er kurz zuvor die fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, ist der Torjäger am Freitag beim Spiel in Paderborn gesperrt. Als er nach 78 Minuten für Anthony Modeste, der ihn wohl vertreten wird, ausgewechselt wurde, erhoben sich die Zuschauer und spendeten anhaltenden Applaus.

Einstudiertes Freistoßtor

Jubel hatte es auf FC-Seite bereits in der siebten Minute gegeben. Allerdings verfrüht. Denn beim Treffer von Jonas Hector hatte Florian Kainz ins Abseits laufend Torwart Alexander Nübel irritiert. Der Treffer wurde nicht anerkannt. „Tut mir leid“, entschuldigte sich der Österreicher, machte es aber zwei Minuten später gut. „Ich wollte den Freistoß scharf aufs Tor schießen, sah dann den langen Gregoritsch und hatte Zweifel.

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Dann habe ich daran gedacht, dass wir am Tag vorher im Training etwas einstudiert hatten“, berichtete Florian Kainz. „Das stimmt“, bestätigte Sebastiaan Bornauw, „Kainzi sollte den Ball hoch auf mich spielen. Schön, dass er daran gedacht hat.“ So kam der Innenverteidiger zu seinem fünften Saisontreffer. Es war Kölns elftes Kopfballtor, Liga-Bestwert.

Trost für Nübel

Bei Kölns drittem Treffen (75.) leistete Florian Kainz erneut die Vorarbeit. Erst ließ er drei Gegner stehen, schoss dann – und hatte das Glück auf seiner Seite. Denn Alexander Nübel ließ den Ball durch die Hände auf den Boden gleiten, wo er mit viel Drall durch seine Beine ins Tor rotierte. Daraufhin wurde er für die Schalker Fans zum Buh-Mann. Den Tränen nahe verließ er das Spielfeld, nachdem ihm Timo Horn Trost zugesprochen hatte: „Kopf hoch, habe ich zu ihm gesagt. Wenn man sich aus so einer Situation herauskämpft, wird man stärkt. Das wünsche ich ihm, denn er ist ein super Torwart.“

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