Basketball-BundesligaBonner Baskets trotz Niederlage in den Play-offs

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Cheftrainer Chris O’Shea versucht, dem Team in einer Auszeit neue Impulse zu geben.

Cheftrainer Chris O’Shea versucht, dem Team in einer Auszeit neue Impulse zu geben.

Bonn – Die Zitterpartie ist zu einem guten Ende gebracht: Die Telekom Baskets qualifizierten sich am Freitagabend endgültig für die Play-offs der Basketball-Bundesliga. Das stand schon während des zweiten Viertels der eigenen Partie beim Mitkonkurrenten und direkten Verfolger Würzburg fest, die die Bonner mit 75:80 (20:23, 15:18, 20:22, 20:17) verloren.

Da sich aber die Verfolger Frankfurt (77:95 in Braunschweig) und Ludwigsburg (80:86 in Göttingen) zuvor Niederlagen einhandelten, war sicher, dass beide in der Abschlusstabelle hinter den Bonnern landen werden.

München oder Oldenburg als Gegner im Viertelfinale

Ihnen ist die Teilnahme am Viertelfinale auch dann nicht zu nehmen, wenn sie am Sonntagabend das letzte Hauptrundenspiel gegen Titelfavorit Bayern München verlieren sollten (18 Uhr Telekom Dome). Die Baskets schafften damit in ihrem 23. Bundesligajahr zum 20. Mal die Teilnahme an der Meisterrunde.

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Offen ist der Gegner: Bleiben die Bonner Achte, geht es gegen Hauptrundensieger München, werden sie noch Siebte, wartet der Tabellenzweite Oldenburg.

Schwächephase nach Blitzstart

In Würzburg gelang den Baskets mit 6:0 ein Blitzstart, auf den wie so oft in den vergangenen Spielen aber schnell eine Schwächephase folgte. Die Gastgeber legten nach dem 11:10 einen 11:0-Lauf zum 11:21 (8.) aufs Parkett, als ihnen durch Devin Oliver und den Ex-Bonner Flo Koch (2) drei Dreier in Folge gelangen.

Der Truppe von Bonns Cheftrainer Chris O’Shea gelang in dieser Phase offensiv überhaupt nichts, sie erleichterten Würzburg zudem die Arbeit durch zu viele Ballverluste (9 in der ersten Halbzeit). Immerhin konnten die Baskets den Rückstand bis zum Viertelende auf 20:23 verkürzen. Aber sie fanden in der Offensive keinen guten Rhythmus und liefen auch im gesamten zweiten Viertel hinterher.

Drei Minuten vor Schluss wieder auf Tuchfühlung

Und als jetzt Würzburg mit einem 6:0-Start die zweiten Halbzeit eröffnete, lagen die Bonner erneut zweistellig hinten (35:47), nach 24 Minuten sogar mit 15 Punkten (38:53). Ihnen fehlte bis dahin auch der letzte Biss und die notwendige Leidenschaft, um die durch Verletzungen arg dezimierte Würzburger Truppe zu dominieren. Erst Martin Breunig schien sein Team wieder zurück in die Spur führen zu können, als er sieben Punkte in Folge zum 49:56 (27.) erzielte.

Das sollte sich aber als ein kurzes Aufbäumen erweisen, denn die Unterfranken legten im Schlussabschnitt mit 8:0 erneut einen blitzsauberen Start hin – und lagen beim 71:55 sogar 16 Zähler vorne (32.). Jetzt war es T.J. DiLeo, der im Alleingang dagegenhielt und acht Punkte in Folge markierte. Als dann Yorman Polas Bartolo und Josh Mayo schnelle Dreier trafen, war Bonn beim 70:74 (37.) plötzlich wieder auf Tuchfühlung.

Bis auf 75:77 verkürzten die Baskets, ehe Skyler Bowlin die Partie neun Sekunden vor Schluss per Dreier zum 75:80 für Würzburg entschied – und damit nach dem 86:91 im Hinspiel im direkten Vergleich ausglich.

Ob die Baskets von Platz sieben oder acht in die Play-offs starten, hängt am letzten Spieltag auch von Braunschweig ab. Wenn Bonn (gegen München) und Würzburg (in Bamberg) verlieren, klettert Braunschweig mit einem Sieg (gegen Bayreuth) auf Platz acht, Bonn wäre Siebter und Würzburg Neunter. Verliert auch Braunschweig, fallen sie aus den Play-offs, Würzburg wäre Siebter und Bonn Achter.

Sieg über die Bayern als Ziel für den Sonntag

Es gibt für die Baskets einen zweiten – wenn auch sehr anspruchsvollen – Weg hin zu Rang sieben: Mit einem Sieg über die Bayern am Sonntag: „Alles kann passieren, wir haben Selbstvertrauen, besonders in unserer Halle“, gab DiLeo noch am Freitag genau dieses Ziel für den Hauptrundenabschluss aus.

Baskets (Pkte/3er): Linhart (8/1), Reischel, Hanlan (3/1), Subotic (1), Bircevic (10/2), Jackson (8), DiLeo (11/1), Breunig (12), Bartolo (8/2), Mayo (14/4); Rebounds: 33 (Breunig 7, Jackson 7); Assists: 18 (DiLeo 6); Trefferquote Feld: 48 % (28/58); Dreierquote: 38 % (11/29); Freiwurfquote: 61 % (8/13).

Würzburg (Pkte/3er): Cooks (13), Bowlin (12/3), Albus (3/1), Koch (13/3), Wells (6), Oliver (16/2), Morrison (14), Loesing (3/1), Hoffman; Rebounds: 32 (Oliver 11); Assists: 21 (Bowlin 8); Trefferquote Feld: 49 % (32/65); Dreierquote: 43% (10/23); Freiwurfquote: 49 % (6/10).

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