Am Samstag gastieren die Rheinländer bei Rasta Vechta – für Ex-Vechta-Spieler Joel Aminu ein besonderes Wiedersehen mit seinem früheren Verein.
Nach Pokal-DebakelBaskets müssen in Vechta Defensiv-Baustellen beheben

Bonns Neuzugang Joel Aminu soll Vechtas Aufbauspieler Alonzo Verge Jr. stoppen.
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Eine beliebte Floskel, die nach dem Ausscheiden aus dem Pokal zu hören ist, lautet: „Jetzt können wir uns voll auf die Meisterschaft konzentrieren." Was die Verantwortlichen dann oft zähneknirschend sagen, trifft nun auf die Telekom Baskets Bonn zu. Nach dem klaren 90:107 bei den Gladiators Trier bleibt ihnen „nur" noch die 1. Basketball-Bundesliga. Dort gilt ihr Interesse weiterhin einem Playoff-Platz oder wenigstens der Qualifikation, also den Play-Ins.
Nun müssen die Baskets auswärts ran, am Samstag sind sie um 18.30 Uhr bei Rasta Vechta zu Gast, das bislang erst dreimal antreten musste und zwei Siege einfuhr. Im Pokal triumphierten die Niedersachsen nach 18 Punkten Rückstand noch mit 89:86 gegen die Niners Chemnitz, im Viertelfinale warten nun die Baskets Oldenburg.
Stankovic kritisiert Defensivleistung scharf
“Die Rheinländer wollen sich nicht nur für das Aus in Trier rehabilitieren, sondern in der Bundesliga den dritten Sieg in Serie einfahren. Dazu ist vor allem eine Steigerung in der Verteidigung vonnöten. Bereits zur Pause hatten die Baskets bei den Gladiatoren 58 Punkte kassiert – ein Wert, der auch Trainer Marko Stankovic Anlass zur Kritik gab: „Das war individuell die mit Abstand schlechteste Defensivleistung seit Saisonbeginn. Seine Mannschaft will über eine harte Defense zum Erfolg kommen, der Coach spricht dann von der „Identität der Baskets“.
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Im Anschluss an Ballgewinne wollen die Baskets mit Schnellangriffen zu einfachen Punkten kommen. Das funktionierte bislang zu selten. Das gilt auch für die Quoten von der Freiwurflinie (46,1 Prozent) und der Dreierlinie (23,4 Prozent), beide sind ausbaufähig und entsprechen nicht gerade den Werten eines Playoff-Kandidaten.
Vechta mit starkem Guard-Trio
Bei Vechta kümmert sich Tommy Kuhse nicht nur um den Spielaufbau, der US-Amerikaner ist mit 20,3 Punkten im Schnitt Topscorer des Teams. Er erhält Unterstützung von Alonzo Verge Jr. (17,7) und TJ Bamba (14,3). Bei dem Trio handelt es sich um Aufbauspieler, die die Auftritte der Kreisstädter prägen.
Am Mittwoch gewann Rasta im FIBA Europe Cup mit 98:82 gegen Sporting CP Lissabon und behauptete die Tabellenführung in seiner Gruppe. Kuhse kam auf 27 Punkten, Malcolm Dandridge auf ein Double-Double mit elf Punkten und zwölf Rebounds. „Kuhse und Verge führen die Mannschaft an und nehmen die meisten Würfe. Alles beginnt damit, dass sie für sich oder für ihre Mitspieler gute Würfe erspielen. Oft agiert Vechta mit zwei Point Guards gleichzeitig, was typisch ist. Zudem haben die Gastgeber athletische Flügelspieler, gute Werfer auf der Position vier und körperlich starke Big Men, die entweder in der Transition oder aus dem Pick-And-Roll für Gefahr und ständigen Druck auf den Korb sorgen“, so Stankovic.
Wiedersehen für Ex-Vechta-Spieler Aminu
Für Joel Aminu und Mike Kessens wird es eine besondere Partie, trugen doch beide schon das gegnerische Trikot. Aminu wechselte nach vier Jahren in Vechta erst im Sommer nach Bonn und will seinen Ex-Kameraden einen einschenken. Gefragt sind nicht unbedingt seine offensiven Fähigkeiten, sondern eher seine Verteidigung gegen Verge Jr. Wenn der Neu-Bonner dort eine gute Leistung zeigen wird, könnte sich auch seine magere Wurfquote von der Dreierlinie verbessern, Sie liegt bei mageren 10,5 Prozent. Der Knoten soll nun bei seiner Wiederkehr platzen. Fraglich ist der Einsatz von Jonathan Bähre (Knieprobleme).
