Die Telekom Baskets Bonn stehen im Pokalachtelfinale gegen die Gladiators Trier vor einer Herausforderung und müssen ihre Freiwurfschwäche überwinden.
Pokal statt LigaTelekom Baskets müssen ihre Freiwürfe verwandeln

Beim Pokalspiel in Trier wartet Schwerstarbeit auf die Baskets um (v.l.) Tylan Birts, Joel Aminu, Michael Kessens und Grayson Murphy.
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Sie können es doch. Nach den beiden Auftaktniederlagen in der Basketball-Bundesliga verließen die Telekom Baskets Bonn zweimal in Folge das Parkett als Sieger. Sowohl beim 73:71 gegen Oldenburg als auch beim 86:68 in Hamburg mussten sie kämpfen, um sich zu belohnen. Denn eines kann kein Fan der Truppe von Trainer Marko Stankovic absprechen: den Willen. Das will sie auch am Freitag um 20 Uhr bei den Gladiators Trier im Pokalachtelfinale beweisen.
Starke letzte Viertel als Schlüssel zum Erfolg
Der Erfolg bei den Towers an der Elbe klingt nach einem standesgemäßen Erfolg, war aber einer Energieleistung im letzten Viertel zu verdanken, das Bonn mit 27:9 zu seinen Gunsten entschied. Vergessen war nach dem Schlusssignal der kurzzeitige Rückstand (54:57, 29.). Vor den ersten vier Partien in der Meisterschaft stand die erste Runde im Pokal an. Zwar siegten die Baskets beim Zweitligisten BG Göttingen, doch sie konnten erst nach der Pause ihren Ruf als Favorit rechtfertigen. Das 91:84 (20:28, 22:19, 30:17, 19:20) war ein typischer Pflichtspielauftakt mit mächtig Sand im Getriebe.
Grayson Murphys Triple-Double setzt neue Maßstäbe
Doch seit Ende September hat sich auf dem Hardtberg einiges getan, Stankovic, bekannt als akribischer Coach, hat sein Team einen Schritt nach vorn gebracht. Grayson Murphy wächst immer mehr in seine Rolle als Spielmacher hinein, nicht zuletzt wegen des ersten Triple Doubles (10 Punkte, 12 Vorlagen, 10 Rebounds) der Vereinsgeschichte beim Sieg gegen Oldenburg. Tylan Birts übernimmt in wichtigen Phasen Verantwortung und verwandelt auch schwierige Würfe, während Mike Kessens im Alter von 34 Jahren seinen zweiten Frühling durchlebt und präsenter denn je unter den Brettern ist.
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Freiwurfschwäche als potenzielles Hindernis
Doch es gibt auch noch Baustellen, die den Baskets in Rheinland-Pfalz nicht zum Verhängnis werden sollen. Da ist die Freiwurfschwäche. Derzeit verwandeln die Rheinländer nur magere 46,1 Prozent ihrer Versuche, das kann in engen Spielen das Aus bedeuten, denn einen einfacheren Wurf gibt es im Basketball nicht. Regelmäßig entscheiden Freiwürfe über Sieg und Niederlage. Es handelt sich um ein mentales Problem, denn die meisten Bonner haben gezeigt, dass sie fähig sind, einen Freiwurf zu versenken.
Eine Besserung war hingegen bei den Siegen von der Dreierlinie zu sehen. Dennoch erreicht kein Spieler eine Quote von mehr als 40 Prozent. Es drängt sich der Eindruck auf, dass ein Spezialist fehlt. Diese Rolle war eigentlich Joel Aminu zugedacht, der bislang nur 10,5 Prozent (2/19) traf.
Herausforderung durch starke Gladiators Trier
In Trier müssen diese Quoten steigen, denn die Gastgeber sind eines von drei Teams, das bislang vier Siege in vier Spielen holte. Beim 78:73-Heimerfolg gegen Braunschweig übte sich Spielmacher Eli Brooks mit sieben Punkten in Zurückhaltung, dafür sprangen Clayton Guillozet (15) und Urald King (14) in die Bresche. Die Stärke der Gladiators ist ihre Ausgeglichenheit. Darum müssen die Gäste auf allen Positionen aggressiv verteidigen.
Achtelfinale: Freitag 20 Uhr: Gladiators Trier – Telekom Baskets Bonn; Samstag 18.30 Uhr: Baskets Oldenburg – Würzburg Baskets; 20 Uhr: Mitteldeutscher BC – Bamberg Baskets; Sonntag 15 Uhr: Academics Heidelberg – Riesen Ludwigsburg, Rostock Seawolves – Science City Jena 16.30 Uhr: ALBA Berlin – ratiopharm Ulm 18 Uhr: Rasta Vechta – Niners Chemnitz.