Bonn läuft frühem Rückstand bis zum Abpfiff hinterher – 70:84-Niederlage gegen ALBA Berlin schmerzt vor allem die Fans
HeimpleiteTelekom Baskets verschlafen das Auftaktviertel

Tylan Birts (rechts) bleibt mit neun Punkten hinter den Erwartungen zurück.
Copyright: Jürgen Schwarz
Ein verschlafenes erstes Viertel bescherte den Telekom Baskets Bonn die nächste Heimschlappe. In der „Mutter aller Spiele“, wie die Fans dieses Duell nennen, verloren sie gegen ALBA Berlin mit 70:84 (9:25, 23:10, 21:23, 17:26). Der Lichtblick bei den Gastgebern war im mit 6000 Zuschauern ausverkauften Telekom Dome Alijah Comithier mit 27 Punkten und drei Dreiern.
Frühe Ballverluste kosten Baskets wertvolle Punkte
Zehn Ballverluste leisteten sich die Baskets im ersten Viertel und wurden dafür von den Bundeshauptstädtern bestraft. Es war eine Lehrstunde in Sachen Verteidigung, die ALBA dem Rivalen erteilte. Bonn fand offensiv bis zum 0:9 (4.) nicht statt, Trainer Marko Stankovic nahm eine Auszeit und kritisierte das Tempo nach eigenem Defensivrebound.
Jeff Garrett besorgte zwar per Dreier die ersten Punkte, doch die Gäste behaupteten ihre Führung (3:13, 6.). ALBA attackierte immer wieder erfolgreich den Baskets-Korb und konnte sich Distanzwürfe sparen. Der Vorsprung der Gäste wuchs auf 25:9 (10.) an.
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Baskets kämpfen sich im zweiten Viertel zurück
Im zweiten Viertel erwachten die Hausherren aus ihrem Dornröschenschlaf. Nachdem sie genügend Anschauungsunterricht genommen hatten, begannen nun die Baskets, aggressiv zu verteidigen. Grayson Murphy fand nach bescheidenem Start besser in die Partie und erhöhte die Schlagzahl der Bonner, die endlich schneller umschalteten und Berlin beim 17:25 (14.) zur ersten Auszeit zwangen.
Die Halle kochte, als die Rheinländer den Rückstand weiter verkürzten und kurz vor der Pause wieder in Reichweite gelangt waren (30:33, 19.). Nach dem 23:10-Sturmlauf in den zweiten zehn Minuten mit Comithier an vorderster Front hatte sich die Stankovic-Truppe ins Spiel zurückgekämpft.
Fehler verhindern Führungswechsel im dritten Viertel
Im dritten Abschnitt konnte kein Team die Kontrolle ergreifen, beide Seiten leisteten sich viele Fehler. Nach dem 32:33 (22.) mussten die Baskets abreißen lassen (38:44, 25.), feierten aber ein schnelles Comeback (45:46, 27.). Es gelang ihnen jedoch nicht, einen Führungswechsel zu erzwingen. Der wäre aber extrem wichtig gewesen, um den Gegner zusätzlich unter Druck zu setzen. Mit einem Dreier aus zehn Metern sorgte Murphy für das 53:58 nach 30 Minuten.
Vergebliches Aufbäumen gegen ALBAs starke Defense
Die Baskets rannten dem Rückstand, der wieder auf zehn Zähler anwuchs (55:65, 33.) weiter hinterher. Auch nach einer Auszeit fehlten in der Offensive sichere Abschlüsse, Berlin ließ die Gastgeber hart für jeden Punkt arbeiten. Da ALBA auch zweimal die 24-Sekunden-Uhr schlug, bogen die Bonner mit einem 65:72 (37.) auf die Zielgerade ein.
Nun versuchten die Baskets, ihr Glück mit Distanzwürfen zu erzwingen, doch die Ausbeute war wie in der gesamten Saison schon mit 24 Prozent dürftig – zu dürftig, um den zehnfachen Deutschen Meister noch einmal in Gefahr zu bringen: „Wir sind nach der Pause an der starken Defense der Berliner gescheitert“, lautete Murphys Kurzanalyse.
Trainer Stankovic analysiert die Niederlage
Trainer Stankovic schloss sich an: „Berlin war offensichtlich besser als wir, was auch die Punktedifferenz aussagt. Wir sind insbesondere offensiv schlecht gestartet und konnten die aggressive Berliner Defense zu selten schlagen. Die Offensive war unser größtes Problem. Im zweiten Viertel konnten wir uns besser auf die Verteidigung einstellen und hatten viel mehr Rhythmus im Angriff, wodurch wir bis zur Pause auf drei Punkte herangekommen sind. Die gute Defense konnten wir in der zweiten Halbzeit nicht aufrechthalten, was dann zu offenen Berliner Würfen und Korblegern geführt hat.“
Ausblick: Nächstes Heimspiel gegen ratiopharm Ulm
Am Samstag erwarten die Baskets dann um 20 Uhr ratiopharm Ulm auf dem Hardtberg.
Bonn (Punkte/Dreier): Comithier (27/3), Birts (9), Murphy (8/1), Garrett (7/1), Jongkuch (5), Cooks (4), Aminu (4), Jostmann (3/1), Kessens (3); Rebounds: 40 (Kessens 8); Assists: 14 (Murphy 7); Ballverluste: 17; Trefferquote Feld: 41,7 % (25/60); Dreierquote: 24 % (6/25).
Berlin (Punkte/Dreier): Griesel (14/2), Delow (13/1), Agbakoko (11), Roberts (10), Wood (9), Kayil (9/1), Hermannsson (9/1), Bean (6/1), Mattisseck (3/1), Hundt, Niefer; Rebounds: 26 (Delow 7); Assists: 20; Ballverluste: 7; Trefferquote Feld: 51,6 % (32/82); Dreierquote: 31,8 % (7/22).
