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Spannung bis zum SchlussAlijah Comithier wirft die Baskets zum Sieg

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„Not in my house“: Bonns Jeff Garrett räumt Ulms Christian Sengfelder (links) spektakulär ab.

„Not in my house“: Bonns Jeff Garrett räumt Ulms Christian Sengfelder (links) spektakulär ab.

US-Flügelspieler trifft 0,3 Sekunden vor Schluss – Bonn besiegt Ulm nach spannendem Spiel mit 81:79 – Kessens scheidet verletzt aus

Herzschlagfinale im Telekom Dome: Beim Stand von 79:79 haben die Telekom Baskets Bonn kurz vor Schluss einen Einwurf. Alijah Comithier sucht einen Mitspieler und entscheidet sich für einen schwierigen Pass auf Tylan Birts. Der kann den Ball nicht kontrollieren, aber Comithier passt auf, schnappt sich das Leder und zieht Richtung Korb. Ulms Mark Smith kann ihn nicht stoppen, und der Bonner versenkt seinen Wurf 0,3 Sekunden vor Schluss im Korb – Sieg für Baskets.

Es war das würdige Ende eines spannenden Spiels, das die Gastgeber gegen ratiopharm Ulm vor 5526 Zuschauern mit 81:79 (19:24, 22:15, 18:21, 22:19) gewannen. Neben Comithier wusste auch Geburtstagskind Tylan Birts als Topscorer der Bonner mit 20 Punkten zu überzeugen, er wurde 29. Grayson Murphy verbuchte ein Double-Double mit 13 Punkten und elf Vorlagen.

Der Start misslang den Rheinländern komplett. Schläfrig in der Defense kassierten sie sieben Zähler in Folge, der Druck der Gäste traf sie fast unvorbereitet. Nach dem 11:19 (8.) nahm Trainer Marko Stankovic eine Auszeit und monierte fehlende Fouls. Sprunghaft verbesserte sich die Verteidigung seines Teams, das zum Viertelende auf 19:24 verkürzte: „Wir haben uns einfach zu viele Fehler erlaubt“, gestand Joel Aminu.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts prallte Mike Kessens mit dem ehemaligen Bonner Christian Sengfelder zusammen und schied mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus (11.). Es war ein Weckruf für seine Mitspieler, die nun enger verteidigten und zum 28:28 (13.) ausglichen. Für Kessens half Melvin Jostmann als Center aus.

Die erste Bonner Führung war Comithier vorbehalten, dem trotz eines Fouls das 39:37 (19.) gelang. Mit schnellerem Umschalten behaupteten die Baskets diesen Vorsprung bis zur Pause (41:39, 20.). Den Beginn des dritten Viertels nutzten die Hausherren, um sich auf 47:39 (22.) abzusetzen, doch Ulm konterte und führte nach 30 Minuten knapp mit 60:59.

Auch im Schlussabschnitt konnte keine Mannschaft entscheidend vorlegen, die Führung wechselte mehrfach. Ein Technisches Foul von Aminu bedeutete das 70:71 (36.). Die Härte nahm auf beiden Seiten zu, beherzt packten die Bonner und Ulmer in der Defensive zu, so dass es sechs Sekunden vor Schluss unentschieden stand. Dann sorgte Comithier mit seinem Gamewinner für einen Jubelsturm in der Halle.

Stankovic lobte seine Spieler für deren unermüdlichen Einsatz: „Das ist ein sehr wichtiger Sieg für uns, nachdem wir bereits zweimal zu Hause verloren hatten. Meine Spieler haben die gesamte Partie über gekämpft, auch wenn wir erneut einen etwas langsamen Start hatten. Im zweiten Viertel haben wir einen Weg gefunden, Rhythmus aufzunehmen. Am Ende konnten wir über unsere Defensive wichtige Stopps erzwingen und Rebounds sammeln.“

Bonn (Punkte/Dreier): Birts (20/2), Murphy (13/1), Comithier (12/1), Jongkuch (11), Aminu (10/2), Cooks (9/1), Garrett (3/1), Kessens (2), Jostmann (1); Rebounds: 41; Assists: 23 (Murphy 11); Ballverluste: 15; Trefferquote Feld: 48,4 % (31/64); Dreierquote: 29,6 % (8/27).

Ulm (Punkte/Dreier): Sengfelder (15/1), Jensen (13/2), Ledlum (10), Schoormann (8), Smith (8/1), Garavaglia (8/2), Weidemann (7/2), Milicic (4), Anigbata (3), Osborne (3), Diakite; Rebounds: 33 (Smith 9); Assists: 21; Ballverluste: 10; Trefferquote Feld: 43,3 % (29/67); Dreierquote: 29,0 % (9/31).