Telekom Baskets Bonn besiegen Braunschweig mit 85:81 und hoffen weiter auf die Play-Ins
Telekom Baskets siegenRivaldo Soares trifft aus 25 Metern – Hoffnung auf Play-Ins

Keine einfachen Körbe zulassen: Thomas Kennedy (rechts) räumt Braunschweigs TJ Crockett ab.
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Es war ein Wunderdreier, der noch nicht einmal zählte. Aber als Rivaldo Soares den Ball am Ende des dritten Viertels vom eigenen Zonenrand im gegnerischen Korb versenkte, sorgte er für die Initialzündung, dank der die Telekom Baskets Bonn das Heimspiel gegen die Löwen Braunschweig noch gewannen. Im Telekom Dome verfolgten 5705 Zuschauer den 85:81 (23:27, 17:20, 21:14, 24:20)-Sieg am Mittwochabend. Er hielt den Traum von der Play-In-Teilnahme am Leben.
Überraschende Aufstellung zu Beginn
Bei den Hausherren starteten Darius McGhee und Phlandrous Fleming überraschend auf den Aufbaupositionen, für Bodie Hume stand nach dreimonatiger Verletzungspause Angelo Allegri im Kader. Beide Teams begannen temporeich. Mit einer Zonenverteidigung überraschten die Baskets die Gäste. Mal gingen die Bonner nahtlos in eine Manndeckung über, mal blieben sie der Raumdeckung treu. Damit hatten die Löwen Schwierigkeiten, lagen aber aufgrund ihrer Reboundüberlegenheit nach dem Eröffnungsviertel mit 27:23 vorn.
Sam Griesel überzeugt mit Bestleistung
Im zweiten Viertel gelang dem starken Sam Griesel, der mit 21 Punkten eine persönliche Bestleistung in der Bundesliga aufstellte, per Dreier das 30:30 (13.). Es folgte ein 0:5-Lauf, der Trainer Marko Stankovic zu einer Auszeit zwang, in der er sein Team aufforderte, die Fastbreaks der Löwen auch mal mit einem Foul zu unterbinden. Bonn blieb drei Minuten ohne Feldkorb, doch beim Gang in die Kabine war beim 40:47 noch lange nichts verloren.
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Drittes Viertel mit neuem Schwung
Im dritten Abschnitt glichen die Gastgeber die Begegnung erneut aus (59:59, 19.), da ihre Zonenverteidigung auf einmal besser griff. Immer wieder sprang der nächste Verteidiger für seinen geschlagenen Mitspieler in die Bresche. Bevor Soares seinen großen Auftritt hatte, besorgte er noch mit zwei Freiwürfen das 61:59. Dann ließ sein Distanzwurf der Extraklasse den Hardtberg beben. Wenn der Treffer auch keine Anerkennung fand (61:61, 30.), da Soares den Ball Sekundenbruchteile zu spät losließ, ging ein Ruck durch die Mannschaft, die fortan nicht nur bissig verteidigte, sondern im Angriff immer wieder Lösungen fand: „Als der Ball meine Hand verlassen hat, wusste ich, dass er reingehen wird“, strahlte der Schütze.
Rihards Lomazs führt Bonner zur Wende
Die abschließenden zehn Minuten gehörten den Rheinländern. Einen großes Anteil an der Wende hatte Rihards Lomazs. Im ersten Durchgang war der nachverpflichtete Lette blass geblieben, nun drehte er auf und führte sein Team an. Einen guten Moment für seinen ersten Feldkorb wählte Fleming, der sonst einen gebrauchten Tag erwischte. Das wussten auch die Braunschweiger, die ihm einen freien Dreier gönnten. Als der US-Amerikaner ihn zum 81:77 (19.) versenkte, stand die Halle Kopf. Zehn Sekunden vor Schluss passte Lomazs einen Einwurf zu Thomas Kennedy, der per Alley-oop zum 85:81 vollendete. Der Sieg war perfekt, die Hoffnung auf die Post-Season lebt weiter.
Analyse von Trainer Stankovic
Stankovic blieb bei seiner Analyse nüchtern: „Wir haben zwei verschiedene Halbzeiten gespielt. In der Ersten waren wir nicht damit zufrieden, wie wir Defense und Offense gespielt haben. Der Angriff war zwar solide, aber wir hätten eine bessere Transition-Defense spielen müssen. Braunschweig ist in der ersten Hälfte sehr oft in die Zone gekommen. Nach der Pause haben wir offensiv wie defensiv mit mehr Energie gespielt. Das war ein Teamsieg.“
Vertragsverlängerung mit Sportdirektor Milovic
Die Baskets haben sich mit Sportdirektor Savo Milovic auf eine Verlängerung der Zusammenarbeit bis 2027 geeinigt. „Das verschafft uns frühzeitig Planungssicherheit auf zwei wichtigen Positionen, um gemeinsam die sportliche Zukunft gestalten zu können“, sagte Simon Pallmann, Geschäftsführer der BonBas GmbH, der wirtschaftlichen Trägerin der Baskets.
Das sieht auch Milovic so: „Jetzt gilt es, zusammen mit Marko Stankovic und der Clubführung die bevorstehenden Aufgaben anzupacken und gemeinsam an einer erfolgreichen Zukunft zu arbeiten.“
Bonn (Punkte/Dreier): Fleming (4/1), Kennedy (6), McGhee (8/2), Pape (7), Griesel (21/3), Soares (11/1), Bähre (8/2), Lomazs (16), Allegri (3/1), Thiemann (2); Rebounds: 35; Assists: 13 (Lomazs 5); Ballverluste: 13; Trefferquote Feld: 47,5 % (29/61); Dreierquote: 43,5 % (10/23).
Braunschweig (Punkte/Dreier): Mitchell (20/3), Crockett (18/4), Fru (16), Njie (9), Flanigan (8), Velicka (8/1), Souka (2), Schröder; Rebounds: 38 (Souka 12); Assists: 16; Ballverluste: 15; Trefferquote Feld: 45,6 % (31/68); Dreierquote: 25,8 % (8/31).