BBL-PokalBaskets triumphieren in letzter Sekunde

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Jubel bei den Baskets über den Einzug ins Pokal-Viertelfinale:  Die Spieler Applaudieren erfreut in Richtung des Publikums.

Jubel bei den Baskets über den Einzug ins Pokal-Viertelfinale: Die Spieler bedanken sich bei ihren Fans für die Unterstützung.

Die Bonner Basketballer ziehen durch einen 80:79-Erfolg, nach einem Rückstand von 16 Punkten, in Ludwigsburg ins Pokal-Viertelfinale ein.

Wenn das Schlagwort „Pokalkrimi“ jemals eine Berechtigung hatte, dann für dieses BBL-Achtelfinale am Samstagabend zwischen den Riesen Ludwigsburg und den Telekom Baskets Bonn. Da lagen die Bonner nach 27 Minuten mit 44:60 zurück, ein 16-Punkte-Rückstand, bei dem jegliche Ambitionen auf ein Erreichen des Viertelfinales hoffnungslos schienen.

Aber die Baskets verkürzten mit einem spektakulären 16:2-Lauf auf 60:62 (32.), eroberten drei Minuten später die Führung (69:68), ließen sich auch von einem dreifachen Rückschlag (69:71, 72:73 und 78:79) nicht mehr beirren und triumphierten durch einen Tipp-in von Savion Flagg mit 80:79 (13:22, 21:24, 21:16, 25:17). Gastgeber Ludwigsburg hatte zwar bei verbleibenden 0,9 Sekunden Spielzeit noch einen Wurf, der Dreierversuch von Jaren Lewis verfehlte den Bonner Korb aber deutlich.

Telekom Baskets Bonn werfen in der ersten Spielhälfte schlecht

In der ersten Hälfte haben die Baskets miserable Wurfquoten Größer konnte der Kontrast danach nicht sein: Hier die Baskets, die ihre unbändige Freude mit geballten Fäusten herausschrieen und sich von ihren mitgereisten Fans feiern ließen, dort die Ludwigsburger, die wie vom Donner gerührt in Schockstarre fielen und noch nicht begriffen, warum sie trotz fast durchgehender Führung am Ende mit leeren Händen dastanden.

„Es muss nicht immer schön sein, heute war es sehr physisch. Wir sind sehr froh, dass wir das Ding drehen konnten“, erklärte Bonns Nationalspieler Christian Sengfelder zu dem Coup in letzter Sekunde. Zufrieden äußerte sich auch Cheftrainer Roel Moors: „Ich denke, dass das ein Charaktersieg für uns ist. Wir hatten über circa 25 Minuten keine oder nur wenig Spielkontrolle, haben trotzdem einen Weg gefunden, um das Spiel zu holen. Unsere defensiven Anpassungen haben gepasst, wir haben die Rebounds geholt.“

Glynn Watson war für den Sieg der Baskets maßgeblich 

Tatsächlich ließ die Überlegenheit im Kampf um die Abpraller das Spiel nach der Pause noch kippen, als die Baskets nach der mit 34:46 verlorenen ersten Halbzeit das Punkteverhältnis mit 46:33 praktisch umdrehen konnten. Dabei gaben die Trefferquoten in der ersten Hälfte wenig Anlass zu Optimismus: Während die Schwaben 54 Prozent ihrer Würfe nutzten, waren es bei Bonn nur 39 Prozent. Noch krasser bei den Fernschüssen: Ludwigsburg traf 45 Prozent (5 von 11) seiner Dreier, die Bonner mit zwei Treffern bei 15 Schüssen nur miserable 13 Prozent.

Aber mit der Bonner Aufholjagd glichen sich fast alle Statistiken bis zum Ende an. Schlüsselspieler der Baskets war Glynn Watson mit 21 Punkten und acht Assists. Fast wäre er zum tragischen Helden geworden, als ihm elf Sekunden vor Schluss ein Ballverlust unterlief, den Ludwigsburgs Topscorer Jayvon Graves (19 P.) zur letzten Führung (79:78) nutzte. Aber Flagg konnte das eben zehn Sekunden später mit seinem Tipp-in ausbügeln.

Jetzt haben beide Teams reichlich Eindrücke zu verarbeiten und zu analysieren, bevor am kommenden Samstag an derselben Stelle der zweite Akt dieses Dramas steigt: Dann empfängt Ludwigsburg erneut die Baskets diesmal am vierten Spieltag der Bundesliga.

Baskets (Punkte/3er): Flagg (11), Griesel (4), Udanoh (15), Watson (21/3), Frey (8/2), Fobbs (4), Pape (2), Kirkwood (5/1), Sengfelder (10/1), Turudic; Rebounds: 41 (Flagg 8, Udanoh 7); Assists: 12 (Frey 8); Trefferquote Feld: 43 % (29/67); Dreierquote: 23 % (7/31); Freiwurfquote: 88 % (15/17).

Ludwigsburg (Punkte/3er): Hammond (13/1), Bähre (2), Patrick, Jac. (10/2), Graves (19/1), Buie (12/2), Lewis (6/2), Childs (4), Melson (2), Bartolo (4), Egidin (7); Rebounds: 33 (Bartolo 7); Assists: 17 (Graves 4, Buie 4); Trefferquote Feld: 44 % (29/66); Dreierquote: 31 % (8/26); Freiwurfquote: 81 % (13/16).

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