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Champions LeagueAuf die Telekom Baskets wartet Bahcesehir Istanbul

Lesezeit 3 Minuten
Der US-Amerikaner Langston Hall

Der US-Amerikaner Langston Hall kommt mit Bahcesehir Istanbul am Mittwoch in den Telekom Dome. Vor sieben Jahren trug er für 15 Spiele auch mal das Baskets-Trikot.

Schwerstarbeit für Leon Kratzer und Co.: Bei der Champions League geht es zu Hause gegen Istanbul. Die Gäste warten mit einem dominanten Center auf.

Gerade einmal zwei Wochen lang konnten die Telekom Baskets etwas durchschnaufen und im Training systematischer arbeiten, da schließt sich jetzt direkt wieder eine intensive Saisonphase mit regelmäßig zwei Spielen pro Woche an: Für die Bonner geht es neben der Bundesliga in die zweite Runde der FIBA Champions League mit sechs weiteren Partien. Sie hatten die erste Runde mit 5:1-Siegen als Gruppenerster abgeschlossen und gezeigt, dass sie einer solchen Doppelbelastung gewachsen sind.

Ziel der Baskets ist das Erreichen des Viertelfinales

Ziel ist jetzt, in der Achtelfinal-Zwischenrunde mit Manresa/Spanien, Bahcesehir Istanbul/Türkei und Rytas Vilnius/Litauen Platz eins oder zwei zu erobern und ins Viertelfinale einzuziehen. Der Baskets-Leitwolf TJ Shorts spuckt trotz des starken Auftritts am Samstag mit dem 108:79-Erfolg gegen Oldenburg keine großen Töne, sondern bleibt mit Blick auf die drei Auswärtsfahrten  vorsichtig: „Wir wissen, dass wir einen anstrengenden Terminplan vor uns haben. Es geht gegen wirklich starke Teams. Wir werden versuchen, den Rhythmus wiederzufinden, den wir in der ersten Phase hatten. Es wird hart werden, aber wir versuchen, am Mittwoch bereit zu sein.“

Dann empfangen die Bonner den türkischen Erstligisten Bahcesehir Istanbul (20 Uhr, Telekom Dome), der erst vor sechs Jahren gegründet wurde und Teil einer privaten Hochschule ist. Schon 2018 erhielt die Mannschaft  den Platz eines zurückgezogenen Teams in der Basketbol Süper Ligi, der höchsten nationalen Liga. Nur ein weiteres Jahr später folgte das Debüt im FIBA Europe Cup, den Bahcesehir im vergangenen Sommer gegen  Reggio Emilia gewann. Die Italiener waren in der aktuellen Champions League in der Bonner Gruppe auf dem vierten und damit letzten Platz gelandet.

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Langston Hall in Bonner Chaos-Saison ein Basket

In der türkischen Meisterschaft liegt Bahcesehir aktuell mit 8:8-Siegen auf Rang sieben und musste sich am Samstag dem Tabellenführer und Euroleague-Club Fenerbahce Istanbul nur knapp mit 87:93 geschlagen geben. In den Play-Ins gegen die Belgier aus Oostende hatte Bahcesehir drei Spiele benötigt: Nach einer 72:76-Heimpleite erzwangen die Türken in Oostende mit 77:64 den Ausgleich und setzten sich in Spiel drei erst nach Verlängerung mit 87:81 durch.

Topscorer ist mit Jerry Boutsiele ein 30-jähriger US-Center mit Gardemaß von 2,07 Metern. Er dominierte im dritten Spiel gegen Oostende mit 20 Punkten, 8 Rebounds und 5 Assists – da kommt Schwerstarbeit auf Leon Kratzer und Co. zu. Ein Mann aus dem Kader hat sogar eine – wenn auch kurze – Baskets-Vergangenheit: Langston Hall, ein inzwischen 31-jähriger US-Point Guard, war 2015/16 von den Bonnern im Dezember nachverpflichtet worden und hatte 15 Mal das Baskets-Trikot getragen.

Er erlebte in diesen wenigen Wochen die Auswüchse der vielleicht kritischsten und chaotischsten Baskets-Saison. Die Mannschaft kam nie richtig in Tritt, mit Mathias Fischer, Carsten Pohl und am Ende Silvano Poropat gab es drei verschiedene Trainer, mit zehn ausländischen Spielern wurde das Wechselkontingent ausgeschöpft.

 Langston Hall war mit einem Schnitt von 4,3 Punkten auch nicht der große Retter, immerhin hielten die Baskets auf Rang elf die Klasse – nur sechs Punkte vor den Abstiegsplätzen. In der Türkei kommt Hall im Schnitt auf knapp 23  Minuten Spielzeit, ist mit 4,0 Punkten auch kein großer Scorer, sondern mit 6,3 Assists eher der Dirigent.

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