Tückisches AuswärtsspielTelekom Baskets müssen am Sonntag gegen Schlusslicht Heidelberg ran

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Ingo Freyer, der „Feuerwehrmann“ unter den Trainern, wartet in Heidelberg noch auf die Wende.

Ingo Freyer, der „Feuerwehrmann“ unter den Trainern, wartet in Heidelberg noch auf die Wende.

Die Telekom Baskets sind am Sonntag in Heidelberg zu Gast. Die Academics waren bislang zu Hause sieglos. Ingo Freyer war  im Januar als Retter geholt worden.

In der Champions League deutet sich an, dass sich in der Zwischenrunde Gruppe J mit den Telekom Baskets und Ludwigsburg die beiden Bundesligisten fürs Viertelfinale qualifizieren. Das ergibt sich nach der 85:98-Niederlage der Bonner bei Galatasaray Istanbul durch den 71:59-Erfolg von Ludwigsburg einen Tag später gegen Dijon. Damit haben Bonn und Ludwigsburg 3:1-Siege, die beiden anderen 1:3-Siege.

Da die Baskets und die Schwaben am letzten Spieltag noch aufeinandertreffen, wird es der Gewinner mit dem vierten Sieg auf jeden Fall schaffen. Dijon und Galatasaray (beide 1:3) haben nur mit Schützenhilfe noch die Chance auf Rang zwei. Die Bonner können sich den fehlenden Sieg auch schon am Dienstag im Heimspiel gegen Dijon holen.

Spiel gegen Ligaschlusslicht

Zuvor stehen sie am Sonntag (15.30 Uhr) in der Bundesliga vor einem tückischen Auswärtsspiel bei den Academics in Heidelberg. Von der Papierform eine Pflichtaufgabe, denn die Academics als Ligaschlusslicht sind klarer Außenseiter. Als sie am Jahresende 2023 im Tabellenkeller feststeckten, griff der Verein zum vermeintlichen Allheilmittel: einem Trainertausch.

Der Finne Joonas Isalo, der Bruder von Tuomas Isalo, der mit den Baskets die Champions League und die Vizemeisterschaft gewonnen hatte, wurde am 7. Januar nach einer bösen 76:113-Pleite gegen Vechta gefeuert. Für ihn kam mit Ingo Freyer ein Spezialist für hoffnungslose Fälle.

Nach zehn Jahren bei Phoenix Hagen (2007 – 2016) und drei Jahren in Gießen (2017 – 2020) hatte Freyer schon zwei Clubs in akuter Abstiegsgefahr gerettet: 2022 Oldenburg und 2023 den Mitteldeutschen BC, mit dem er im ersten Spiel gegen Hamburg mit 123:80 gleich einen Vereinsrekord erzielte. Beide Clubs führte er zum Klassenerhalt, es macht die Tragik seiner Karriere aus, dass beide Vereine sich danach direkt wieder von Freyer trennten.

Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen

Der Zauber des Retters will sich in Heidelberg auch nicht so recht entfalten, obwohl Freyer gleich im ersten Spiel ein 84:83-Erfolg in Braunschweig gelang. Aber das blieb ein Strohfeuer und sein bislang einziger Sieg. Die sportliche Bilanz ist deprimierend: Die Academics haben nur drei ihrer 22 Spiele gewonnen, in elf Heimspielen gelang noch kein Sieg – auch Freyer sammelte nach dem Auftaktsieg sechs Pleiten am Stück.

Für den Gegner ist es in solchen Situationen wichtig, das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Dass die Baskets gerade in Istanbul eine Niederlage kassierten, könnte für Headcoach Roel Moors die Vorbereitung sogar erleichtern – eine Mannschaft mag dann für mahnende Worte des Trainers empfänglicher sein als nach einer Siegesserie. „Wir müssen aus der Niederlage lernen und vor allem eine bessere Defense spielen“, zeigte sich Bonns Topscorer Glynn Watson schon in Istanbul einsichtig.

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