Baskets vs Alba BerlinSpitzenspiel wirkt bis in die Play-offs

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Collin Malcolm (Bonn), Sebastian Herrera (Bonn), Headcoach Tuomas Iisalo (Bonn).

ALBA wir kommen! Kampfansage von Tuomas Iisalo, Sebastian Herrera und Collin Malcolm.

Ein Baskets-Sieg am Sonntag gegen den Meister könnte späte Früchte tragen.

Bonn gegen Berlin, Telekom Baskets gegen ALBA – das wird auf absehbare Zeit eine brisante Begegnung bleiben. Vor allem für die Baskets, denn für sie ist diese Paarung untrennbar verbunden mit Gedanken an eine lange Kette von Niederlagen und verpassten Chancen. Immer wieder scheiterten sie an den Hauptstädtern, besonders schmerzlich in vier Finalserien um die deutsche Meisterschaft. Als sie den ungeliebten Konkurrenten 2009 endlich mal im Halbfinale aus dem Rennen werfen konnten, folgte das Desaster im fünften Finale in  Oldenburg.

So ist der Ehrgeiz gegen den „ewigen“ Rivalen immer besonders hoch. Das gilt auch jetzt unter Trainer Tuomas Iisalo. Zu gerne würde der Finne mit seiner zuletzt begeisternd aufspielenden Truppe am Sonntag (15 Uhr, Live auf Magenta-Sport und Sport 1) auch ALBA  in die Knie zwingen – und damit einem kurzfristigen und einem mittelfristigen Ziel  näherkommen.

Baskets beeindrucken die komplette Liga

Kurzfristig würden die Baskets die Tabellenspitze  verteidigen, mittelfristig ihre Chancen erhöhen, auch im Mai von Platz eins in die Play-offs zu starten. Genau dies könnte den Bonnern erstmals seit 2009 auch  wieder den Weg in die Finals ebnen. Denn als Hauptrunden-Primus würden sie dem Zweiten und Dritten im Halbfinale aus dem Weg gehen – und damit drohenden Duellen mit Berlin und Bayern München. Aktuell dominieren Baskets und Berlin die Liga, sie führen die Tabelle mit nur einer Niederlage  an: Bonn hat 13 von 14 Spielen gewonnen (Niederlage  in Ludwigsburg  mit  80:84),  ALBA hat 12 Siege aus 13 Spielen, verlor nur in Göttingen 95:96. Schon im Oktober trafen beide im BBL-Pokal in Berlin aufeinander – was erneut in einer bitteren 95:98-Pleite für die Baskets endete: Sie gewannen zwar drei der vier Viertel, standen nach einem mit 20:30 verlorenen dritten Abschnitt aber erneut mit leeren Händen da.

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Am Sonntag sollten die Bonner (weiter ohne den verletzten Jeremy Morgan) sogar das besser vorbereitete Team sein: „Seit einem Monat hatten wir mal wieder eine ganze Trainingswoche mit einer fast kompletten Mannschaft“, freute sich Iisalo  nach dem Sieg über Rostock. Berlins Coach Israel  Gonzales hatte dagegen mit ALBA am Dienstag gegen Mailand (83:63) und am Donnerstag gegen Real Madrid (77:84) zwei Euroleague-Spiele.

Telekom Baskets: Zwei Gegner in der Champions League noch gesucht

Beide können mit breiter Brust antreten: Die Baskets sind in der Champions League mit 5:1-Siegen in die zweite Runde gezogen, Berlin blickt in der Euroleague auf eine wechselvolle Bilanz: Drei Auftaktsiegen folgten zwölf Niederlagen am Stück – dann erneut drei Siege, bevor Spitzenreiter Madrid die Serie jetzt wieder beendete.

Wie die Baskets im Moment auftreten, beeindruckt die komplette Liga. So stand der 26-Punkte-Erfolg (99:71) gegen einen Play-off-Kandidaten wie Rostock gefühlt schon zur Pause fest. „Unsere Leistung war lange Zeit sehr fokussiert“, lobte Iisalo. Die Berliner werden sich ein Defensivkonzept überlegen müssen, wie sie der Vielzahl an offensiven Optionen der Baskets begegnen können. Größtes Problem für Gonzales ist Bonns Kleinster: TJ Shorts, der im Pokal 36 Punkte erzielte.

Gonzales greift schon mal zu außergewöhnlichen Mitteln: Im Euroleague-Spiel vor kurzem in Monaco verordnete er seinem Team über 40 Minuten eine „Box-and-one“-Defense, bei der vier Spieler eine Zonen-Verteidigung aufziehen und der fünfte davor den gegnerischen Topscorer in Manndeckung nimmt – ein probates Mittel auch gegen Shorts und Bonn? Auf zwei Gegner in der zweiten Runde der Champions League müssen die Bonner weiter warten. Denn in den „Play-Ins“ steht es sowohl zwischen Vilnius/Litauen und PAOK Saloniki (85:62, 78:82) als auch zwischen Bahcesehir Istanbul und Oostende (72:76, 77:64) jeweils 1:1. Die Entscheidung, wer neben den Baskets und Manresa/Spanien die Gruppe bildet, fällt am Dienstag in den dritten Spielen.

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