Viktoria Köln im DFB-PokalKorb für Modeste - Vorfreude auf Füllkrug

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Prominenter Besuch: Nationalspieler Niclas Füllkrug gastiert in der ersten DFB-Pokal-Runde mit Werder Bremen im Sportpark Höhenberg,

Prominenter Besuch: Nationalspieler Niclas Füllkrug gastiert in der ersten DFB-Pokal-Runde mit Werder Bremen im Sportpark Höhenberg,

Vor dem Pokal-Hit gegen Werder Bremen hat Drittligist Viktoria Köln ein Mitwirken von Anthony Modeste als Trainingsgast abgelehnt. Stattdessen hält sich der Ex-FC-Torjäger nun beim Rivalen Fortuna fit.

In Höhenberg bleibt man lieber unter sich, gerade in diesen Tagen. Der Rummel rund um den Besuch des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen dürfte spätestens am Samstag (15.30 Uhr, Sky) ein Ausmaß annehmen, das sich für den familiär geprägten FC Viktoria Köln auch bei der siebten Teilnahme am DFB-Pokal in den letzten neun Jahren noch immer ein wenig ungewohnt anfühlt.

Und so ging der Drittligist nach Rundschau-Informationen kürzlich auf eine Anfrage des Managements von Anthony Modeste nicht näher ein, das auf der Suche war nach einer Trainingsmöglichkeit für den derzeit vereinslosen ehemaligen Torjäger des 1. FC Köln. Fündig wurde der französische Mittelstürmer stattdessen auf der anderen Rheinseite beim klassentieferen SC Fortuna Köln, wo Modestes erste Trainingsteilnahme am Mittwoch für ein Medienaufkommen sorgte, das an erfolgreiche Zeiten des früheren Zweitligisten erinnerte.

Viktoria Köln muss erneut auf Mittelstürmer André Becker verzichten

Am Samstag richtet sich der sportliche Fokus in der Domstadt dann auf den Sportpark Höhenberg, der mit 8500 Zuschauern rasch ausverkauft war. Möglich gewesen wären mindestens doppelt so viele verkaufte Tickets. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als der Drittligist für das Traumlos Bayern München (0:5) in das mit 50.000 Besuchern voll besetzte Rhein-Energie-Stadion ausgewichen war, stand ein neuerlicher Umzug nicht zur Debatte. Allein schon aus Kostengründen. Spiele in Müngersdorf gelten erst ab etwa 30.000 Zuschauern als wirtschaftlich rentabel.

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Und dann ist da noch der sportliche Faktor. Bei der Viktoria setzt man darauf, dass die viel zitierten „eigenen Gesetze“ des DFB-Pokals eher dann zum Tragen kommen, wenn in der Heimat gespielt wird. „Höhenberg ist unser Wohnzimmer“, hob Trainer Olaf Janßen auf der Pressekonferenz am Donnerstag hervor. „Wir freuen uns auf die Atmosphäre und den Gegner. Das macht den Reiz des Pokals aus.“ Zumal der Weg dorthin über den Sieg im Mittelrheinpokal „hart erarbeitet“ gewesen sei, wie Sportchef Stephan Küsters betonte. „Jetzt können wir viele Bonuspunkte sammeln und den Tag genießen.“

Niclas Füllkrug ist wahrscheinlich der beste Mittelstürmer, den wir in Deutschland haben. Es macht Spaß, sich mit solchen Kalibern zu messen.
Moritz Fritz, Kapitän Viktoria Köln

Der Glaube an eine dieser Pokal-Überraschungen ist beim Drittligisten jedenfalls vorhanden – trotz des Fehlens von Mittelstürmer André Becker, der bereits den Liga-Auftakt gegen den SC Verl (3:1) verletzt verpasste. „Wir rechnen uns schon etwas aus“, gibt der neue Kapitän Moritz Fritz offen zu. Hoffnung speist der Nachfolger von Marcel Risse (Karriereende) nicht zuletzt aus dem rassigen Pokal-Auftritt vor zwei Jahren gegen die TSG Hoffenheim, als der Bundesligist in die Verlängerung gezwungen wurde.

„Gegen Hoffenheim hat man gesehen, was möglich ist, wenn man eine Topleistung an den Tag legt“, meint Fritz, der selbstbewusst ankündigte: „Wir werden auch dieses Mal einen Top-Plan haben und mutig ins Spiel gehen. Auch wenn wir wissen, dass es schwer wird.“ Worte, die man beim SV Werder, der seit seinem letzten Pokal-Triumph 2009 gleich fünf Mal in der ersten Runde die Segel streichen musste, vernommen haben wird.

In Abwesenheit des Bremer Sensationseinkaufs Naby Keita (Adduktorenverletzung) dürften sich die meisten Blicke am Samstag auf Niclas Füllkrug richten. Zwar steht der Verbleib des Nationalspielers an der Weser weiter in den Sternen. Von einem Mitwirken Füllkrugs in Köln ist jedoch fest auszugehen. „Niclas Füllkrug ist wahrscheinlich der beste Mittelstürmer, den wir in Deutschland haben. Es macht Spaß, sich mit solchen Kalibern zu messen“, freut sich Moritz Fritz. Als Teil der Viktoria-Defensive wird sich der 30-Jährige wohl so manchen Zweikampf mit dem WM-Teilnehmer liefern. Fritz sagt aber auch: „Wir müssen das im Kollektiv verteidigen.“ Eine Herausforderung, auf die man sich in Höhenberg ohne den ganz großen Trubel vorbereiten will.

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