Köln/Bonn – Der Streit um die Bodenverkehrsdienste am Flughafen Köln/Bonn wird schärfer. Verdi-Gewerkschaftssekretär Frank Michael Munkler verlangte von der Geschäftsleitung des Airports eine Annahme von Angeboten der Arbeitnehmerseite bis Mittwoch. Ansonsten sollen die Mitarbeiter befragt werden, ob sie zu Lohnzugeständnissen bereit sind und wie hoch die ausfallen dürften.
Auf dem Tisch liegen laut Munkler zwei Angebote von Betriebsrat und Gewerkschaften mit unterschiedlich langer Beschäftigungssicherung sowie Lohnabsenkungen, Flexibilisierungsvereinbarungen und Verzicht auf leistungsbezogene Prämien für alle Mitarbeiter. Er bezifferte das angebotene Einsparvolumen auf etwa 7,3 Millionen Euro pro Jahr.
Seit Monaten wird verhandelt
Die Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter sprechen seit Monaten über eine Sanierung der Bodenverkehrsdienste mit ihren rund 800 Mitarbeitern, die etwa Flugzeuge Be- und Entladen oder Passagiere zum Terminal bringen. Der Bereich weist laut Flughafen einen zweistelligen Millionenverlust pro Jahr aus, der sich bis 2030 ohne Veränderungen auf 30 Millionen pro Jahr erhöhen würde.
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Wenn es zu keinen Verständigung kommt, will Verdi die Vereinbarung zum sogenannten "Kölner Weg" auf den Prüfstand stellen. Die war 2004 geschlossen worden und sah als Gegenleistung für eine Beschäftigungssicherung einen zehnprozentigen Lohnverzicht vor. Dies regelt ein Zusatzvertrag zum Tarifwerk des Öffentlichen Dienstes. Im Falle einer Kündigung würden 120 Mitarbeiter automatisch wieder unter dieses Tarifwerk fallen und der Lohnverzicht wäre beendet.
Köln/Bonn ist der einzige Airport, auf dem die Bodenverkehrsdienste unter dem Dach der Flughafengesellschaft sind. Die erwägt aber die Ausgliederung in eine Tochtergesellschaft. Laut Verdi könnten die Entgelte dort 30 Prozent niedriger sein als im Tarif des Öffentlichen Dienstes.