Für manch einen Ford-Besitzer gab es beim Tüv ein böses Erwachen. Das Dieselfahrzeug bestand die Abgasprüfung nicht. Ford muss jetzt nachbessern.
Ford in KölnRückruf wegen defekter Dieselfilter weitet sich aus

Ford-Logo auf dem Kühlergrill eines Pkw des Kölner Herstellers.
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Offenbar sind mehr Ford-Fahrzeuge von einem Defekt des Partikelfilters betroffen als zunächst angenommen. Mitte Dezember hatte das Kraftfahrtbundesamt 164.168 Diesel-Fahrzeuge des Herstellers in Deutschland zurückgerufen. Weltweit gab es demnach bei 768.927 Diesel-Fahrzeugen, bei denen es laut dem KBA zu einer „konstruktionsbedingten Erhöhung der Partikelanzahlen über die Lebensdauer kommt“.
Halter von Ford-Dieselmodellen melden sich allerdings jetzt bei der Fachzeitschrift „auto motor und sport“, deren Fahrzeuge ebenfalls die Partikelwerte des Euro-6-Limits weit überschritten, jedoch nicht unter den Rückruf fallen, teilte die Autozeitung mit. Betroffen seien beispielsweise der Focus 1.5 TDCi und der Transit Custom 2.0 EcoBlue. Der Focus einer Leserin, so die Autozeitung, habe bereits neun Mal die Abgasuntersuchung nicht bestanden. Zum Rückruf eingeladen worden sei das Auto nicht.
Anfängliche Liste wird überarbeitet
Ein Ford-Sprecher teilte auf Anfrage mit, die anfängliche Liste werde überarbeitet und vervollständigt. Es gebe wohl einzelne Fälle, bei denen die Fahrzeuge nicht Bestandteil der ursprünglichen Liste seien. Das KBA hatte Dieselmodelle der Baureihen B-Max, C-Max, Eco Sport, Fiesta, Focus, Galaxy, Grand C-Max, Kuga, Mondeo, Ranger, S-Max, Tourneo Connect, Transit Connect und Transit Courier der Baujahre 2014 bis 2020 zurückgerufen. Das ist fast die komplette Modellpalette. Abhilfe schaffen soll eine Rekalibrierung der Dieselpartikelfilter-Regeneration.
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Seit Ende des abgelaufenen Jahres informiert Ford die Halter der betroffenen Fahrzeuge. Sie erhalten zunächst ein Informationsschreiben. Die Modelle werden dann nacheinander in die Werkstätten beordert. Los geht es mit dem Kuga mit 2,0 L-Dieselmotor. Die Halter werden gebeten, einen Termin bei ihrem Ford-Händler zu vereinbaren und die Software aktualisieren zu lassen. „Die Aktion beinhaltet eine Prüfung des Partikelfilters und einen möglichen Austausch, falls Schäden festgestellt werden“, so der Sprecher. Rückrufe für die anderen betroffenen Fahrzeuge würden zeitnah folgen.
Ford will sich kulant zeigen
Wie viele Fahrzeuge bereits in den Werkstätten waren, konnte der Sprecher nicht sagen. Einzelne Halter hätten aber ihre Fahrzeuge auch auf eigene Kosten bereits reparieren lassen. Hier werde sich Ford kulant zeigen, so der Sprecher: „Wir wollen die Kunden nicht im Regen stehenlassen.“ Ford habe auch für entsprechende Original-Bauteile eine Garantieverlängerung auf 10 Jahre beziehungsweise 160.000 km für den Austausch von defekten Partikelfiltern für alle betroffenen Fahrzeuge eingeführt. Zusätzlich hätten die Service-Austauschteile eine Teile-Garantie von drei Jahren.