RheinenergieRegionalversorger kooperiert mit Eon-Tochter Westenergie

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Vom Parkgürtel in Köln steuert die Rheinenergie ihre Geschäfte

Vom Parkgürtel in Köln steuert die Rheinenergie ihre Geschäfte

Eine umfangreiche Prüfung durch das Bundeskartellamt hatte die geplante Kooperation der Kölner Rheinenergie mit der Eon-Tochter Westenergie verzögert. Jetzt geht sie an den Start. 

Die sogenannte Rheinlandkooperation der Rheinenergie und der Westenergie geht zum 1. April operativ an den Start. Das Bundeskartellamt hatte Mitte Februar seine Zustimmung erteilt, nachdem die Unternehmen Auflagen der Wettbewerbsbehörde erfüllt hatten. Die Rheinenergie musste 6000 Lieferverträge für Heizstrom an einen anderen Versorger veräußern.

Die Rheinlandkooperation sieht zum einen vor, dass Westenergie und Rheinenergie in Abstimmung mit ihren kommunalen Partnern und Mitgesellschaftern Stadtwerke-Beteiligungen im Rheinland in die Rhenag einbringen. An der Rhenag wird die Rheinenergie künftig mit 54,4 Prozent, die Westenergie mit 45,6 Prozent beteiligt sein. Zum anderen überträgt die Westenergie ihre Anteile an den Stadtwerken Duisburg auf die Rheinenergie und erhält im Gegenzug eine erhöhte Beteiligung an der RheinEnergie von 24,2 statt heute 20 Prozent.

Kartellamt hat umfangreich geprüft 

„Mit der Rheinlandkooperation schlagen wir ein neues Kapitel in unserer Zusammenarbeit auf“, sagte Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie. Diese Zusammenarbeit solle für eine sichere Energieversorgung im Rheinland und in Nordrhein-Westfalen sorgen und die Energiewende befördern. Auch soll die Partnerschaft im ländlichen und urbanen Raum gestärkt werden. „Wir werden zusammen mit unseren kommunalen Partnern die Energie- und Verkehrswende, moderne Stadtentwicklung und Digitalisierung in der Region voranbringen“, verspricht Andreas Feicht, der Vorstandsvorsitzende der Rheinenergie.

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Eigentlich sollte die Kooperation bereits Anfang 2022 starten. Das Kartellamt hatte allerdings umfangreicher geprüft als erwartet. Vorangetrieben hatte die Kooperation der damalige Chef der Rheinenergie, Dieter Steinkamp. Er hatte zur Begründung gesagt, dass die Energiebranche unter „mächtigem Veränderungsdruck“ stehe. Wer am Markt bestehen wolle, müsse eine aktive Rolle spielen. „Nichts zu tun hieße, auf Dauer an Bedeutung zu verlieren“, so Steinkamp damals. Profitieren wollen auch die Unternehmen - etwa durch eine Ausweitung der Geschäfte. Im Juni 2021 - damals hatte der Kölner Stadtrat den Plänen zugestimmt - hatte die Rheinenergie fünf Jahre nach Start der Zusammenarbeit einen Mehrertrag von rund 15 Millionen Euro vor Steuern im Jahr erwartet.


Rheinenergie setzt Energiepreisbremse um 

Die Rheinenergie informiert die Kunden derzeit über die Umsetzung der Energiepreisbremse. Bis Montag sollten alle Kunden angeschrieben sein, so das Unternehmen. Der Versorger teilt in Mails und Schreiben die Höhe der Abschlagzahlung für den Monat März mit. Der liegt oft deutlich niedriger, weil auch berücksichtigt wird, wie stark die Energiepreisbremsen in den beiden Vormonaten die Kosten gedämpft haben.

Die staatlich festgezurrten Preisgrenzen gelten für 80 Prozent des Energieverbrauchs des Vorjahres. Für Strom liegt die Bremse bei 40 Cent pro Kilowattstunde inklusive Steuern und Abgaben, für Gas bei zwölf Cent und für Fernwärme bei 9,5 Cent. Mieter profitieren erst, wenn der Vermieter die Betriebskostenabrechnung erstellt hat. 

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