Die Gespräche über einen Sozialtarifvertrag angesichts eines geplanten massiven Stellenabbaus bei Ford in Köln ruht auch in der kommenden Woche stunden weise die Arbeit.
Weitere WarnstreiksFord-Mitarbeitende protestieren auch kommende Woche

Insgesamt 10.000 Mitarbeitende protestierten von Dienstag bis Donnerstag gegen geplanten Stellenabbau bei Ford in Köln während einer ersten Warnstreikwelle.
Copyright: Ford-Betriebsrat
Bei den Ford-Werken gibt es in der kommenden Woche weitere Warnstreiks. Darüber wurden die IG Metall-Vertrauensleute am Freitag-Nachmittag informiert. Die Warnstreiks seien wichtig, damit die Verhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag mit Nachdruck geführt werden könnten. Gespräche soll es auch während des kollektiven Urlaubs bei Ford rund um die Ostertage geben.
Mit der ersten Warnstreikwelle in dieser Woche zeigt sich die IG Metall sehr zufrieden. An den Protesten hätten insgesamt 10.000 Mitarbeitende teilgenommen. Erste stundenweise Arbeitsniederlegungen hatte es am Dienstag in der Nachtschicht gegeben. An den Warnstreiks beteiligt hatten sich am Mittwoch und Donnerstag Früh- und Spätschicht in Köln-Niehl, Mitarbeitende im Ersatzteilzentrum und der Ersatzteilproduktion sowie in der Produktentwicklung in Köln-Merkenich. In der kommenden Woche gibt es Warnstreiks in diesen Betriebsteilen am Dienstagmorgen sowie am Mittwoch und am Donnerstag
In Köln sollen 2900 Stellen wegfallen
In den bisherigen Gesprächsrunden hatte das Management nach Angaben der IG Metall die Forderungen mit Nachdruck zurückgewiesen. In Verhandlungen anlässlich des von Ford geplanten Abbau von 2900 Stellen allein in Köln verlangt die IG Metall etwa für Abfindungen für das Ausscheiden aus dem Unternehmen einen Sockel von 200.000 Euro.
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Weitere Komponenten können die Summe vervielfachen. Da sind etwa ein Drittel des Bruttojahresentgelts für jedes Beschäftigungsjahr, 10.000 Euro für jedes Kind oder Zahlungen entsprechend dem Grad der Behinderung. Abfindungen soll es auch für die geben, die wechseln, weil ihre Tätigkeit aus den Ford-Werken ausgelagert wird. Und die, die bleiben, sollen einen Anspruch auf das Gesamtpaket bekommen – und zwar bis 2033.
Betriebsrat und IG Metall geht es um ein Sicherheitsnetz für alle Mitarbeitenden. Sie sind durch eine Betriebsvereinbarung bis Ende 2032 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Dieser Schutz würde aber im Falle einer Insolvenz entfallen, so die Arbeitnehmervertreter.
Angesichts der geplanten Restrukturierungen und der Kündigung der Patronatserklärung durch die Ford Motor Company – eine Bürgschaft, die die deutsche Tochtergesellschaft vor einer Insolvenz schützt - fordern der Betriebsrat und die IG Metall eine Zukunftsstrategie sowie ein insolvenzgeschütztes Sicherheitsnetz für alle 11.500 Beschäftigten in Köln.