Lanxess-ArenaMit der Kelly Family am Kaminfeuer

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The Kelly Family

Wieder vereint: Patricia, John, Jimmy, Kathy und Paul Kelly (v.l.) bei ihrem Gastspiel in der Arena.

Vor fünf Jahren hat die Kelly Family spektakulär ihr Comeback gefeiert. Nun gastierte sie in der Lanxess-Arena und ließ die Weihnachtsglöckchen klingeln.

An den Festtagen rückt die Familie enger zusammen. Ganz dicht im viel zu engen Wohnzimmer, und dann stimmen Groß und Klein die Lieder an, die schon die Vorfahren zum Besten gaben. Und wenn dieses schmelzend schöne Bild sich daheim nicht so ganz abbilden lassen sollte, dann ist da zum Glück noch die Kelly Family. Und die Kellys, soviel ist nun klar, hören niemals auf zu singen. In der Lanxess-Arena richtete die populäre Familienbande „Die Mega Christmas Show“ aus.

„One more happy Christmas“ eröffnet schmissig den Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages, dann „Santa Claus“, der in die Stadt kommt, und es darf von einer weißen Weihnacht geträumt werden. Patricia Kelly wirbelt im glitzernden Kleid zum populären Festtagsausklang, während Paul stoisch dem Treiben beiwohnt. Mit Kathy, Jimmy, John und natürlich dem unermüdlichen Joey gehören vier weitere Kellys zur Formation in der Arena.

Die Titel des jüngsten Weihnachtsalbums dominieren. Im Hintergrund leuchten die Laternen zu „These were the days“, kraftvoll vorgetragen von Kathy Kelly, der rote Bus der Familie rollt auf der Leinwand durch eine verschneite Berglandschaft. Die Kelly Family ist ein wandernder Familienzirkus. Früher waren sie daheim auf dem Hausboot in Mülheim und später Schloss Gymnich. 2017 meldeten sie sich nach über zehn Jahren Pause zurück aus der Emigration und legten zwei Nummer-1-Alben vor.

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Dann war wieder Pause, die Familienmitglieder widmeten sich ihren Solo-Projekten, so wie Maite Kelly oder Paddy Kelly, die diesem Mal nicht dabei sind. Doch das Lagerfeuer, es lodert auch ohne sie. „Peace on earth“, den Frieden auf Erden, beschwört Jimmy Kelly. In seiner Anmoderation vergisst er nicht den Krieg in der Ukraine, aber müsse nicht der Frieden in den eigenen vier Wänden anfangen? „Wir haben gelernt, die Lieder gemeinsam zu singen und das Leben zu feiern. Jeden Tag, wenn die Familie vor dem Lagerfeuer zusammenkommt.“ Kelly müsste man sein, dann wäre das Leben einfacher.

Die Kelly Family bringt das Gefühl einer heilen Familienwelt, auch wenn es das nicht immer so gibt.“
Stefanie Künzel (28)

Und so feiern rund 7000 Besucher in der Arena mit „ihrer“ Familie. Einige kommen in Hippie-Kleidern, mit Blumenkränzen im Haar oder auch neckischem Elchgweih. Viele sind Dauergäste, kennen sich von den Terminen und grüßen sich herzlich. Stefanie Künzel kommt aus dem badische Rastatt, sie wird am Ende der Tour 13 der 27 Konzerte gesehen haben. Nach Köln hängt sie noch Dortmund und Oberhausen dran. „Die Kellys waren die erste Musik, die ich gehört habe“, sagt sie, dabei ist sie mit 28 Jahren deutlich jünger als die Band, die 1974 als Gründungsdatum ausweist. Und was fasziniert sie? „Die Kelly Family bringt das Gefühl einer heilen Familienwelt, auch wenn es das nicht immer so gibt.“

Und in diesem Gefühl rauschen die Kellys weiter über die Bühne. Marathon-Mann Joey gibt den wilden einsamen Wolf inmitten der großen Kinderschar, der nächsten Kelly-Generation, die auf die Bühne darf. Am Ende, in den Zugaben, spielt Paul „Stille Nacht“ auf dem Dudelsack. Und schon ist wieder etwas mehr Frieden auf Erden. 

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