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KommunalwahlBünyamin Yilmaz sieht für die Bad Honnefer Insel Grafenwerth großes Potenzial

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Ein junger Mann in blauem Sakko am Eingang zum Siebengebirgsgymnasium.

Bünyamin Yilmaz, parteiloser Bürgermeisterkandidat in Bad Honnef, am Eingang des Siebengebirgsgymnasiums.

Der 23-jährige Handelsfachwirt Bünyamin Yilmaz tritt als unabhängiger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Bad Honnef an.

Es ist gerade mal fünf Jahre her, dass Bünyamin Yilmaz sein Abitur am städtischen Siebengebirgsgymnasium (Sibi) gemacht hat. Dessen Sanierung, die nach letzten Angaben der Fachleute 75 Millionen Euro kosten soll, hält der parteilose Bürgermeisterkandidat denn auch für das drängendste Thema.

So hat er für den Termin mit der Redaktion das Sibi vorgeschlagen. Zur Finanzierung des Riesenprojekts setzt der 23-Jährige in erster Linie auf Bund und Land und erinnert an die Infrastrukturmilliarden der neuen Bundesregierung. Die verschuldeten Kommunen allein seien so gut wie gar nicht mehr handlungsfähig, meint der studierte Handelsfachwirt.

Für mehr Präsenz von Polizei und Ordnungsamt in Bad Honnef

Bünyamin Yilmaz wurde 2001 als Kind der vierten Generation einer türkischen Gastarbeiterfamilie in Bad Honnef geboren, ging hier zur Schule, machte am Sibi sein Abi und schloss in Rheinbreitbach sein duales Studium ab. Berufliche Stationen waren nach Angaben des Kandidaten die Filialleitung bei einem Handelskonzern und Projektmanager in der IT-Branche. Seit Anfang 2025 arbeitet er in der Strategie- und Marktentwicklung eines Unternehmens der Energiebranche.

Die vier Bereiche Infrastruktur, Barrierefreiheit, Bildung und junge Menschen nennt der 23-Jährige als seine Schwerpunktthemen. So gehören für ihn zum Thema Sicherheit – in seinem Programm fordert er mehr Präsenz von Polizei und Ordnungsamt – auch sichere Schulwege und sichere Straßen, betont Yilmaz. Die Straßen seien teilweise in einem katastrophalen Zustand und so auch nicht barrierefrei.

„Großes Potenzial“ sieht Yilmaz für die Insel Grafenwerth. Dort könnten mehr Schiffe anlegen, das Insel-Café müsse endlich saniert werden und allein durch das Aufstellen von zwei Toren könne man dort leicht eine Fußballwiese schaffen. Bessere Busverbindungen zwischen Bad Honnef-Tal und -Aegidienberg seien ihm wichtig; die Menschen in dem Berg-Stadtteil „fühlen sich ausgeschlossen.“

Öffentliche Plätze für Jugendliche in Bad Honnef schaffen

Was die jungen Leute angeht, plädiert er – neben dem Jugendtreff Aegidienberg und dem Haus der Jugend in Bad Honnef – vor allem für öffentliche Bereiche, an denen man mit Freunden zusammensitzen könne. Die „seniorenfreundliche Stadt“ (gezielte digitale Unterstützung), eine „Grüne Zukunft Bad Honnef“ (Radwege und Begrünung öffentlicher Flächen) und „schnelle und einfache Behördengänge“ (digitale Plattform) finden sich unter anderem auf Bünyamin Yilmaz` Internetseite.

Der mit 23 Jahren jüngste Bürgermeisterkandidat in Bad Honnef hat übrigens ausdrücklich Otto Neuhoff (parteilos) als Vorbild, wie er sagt. Dem Amtsinhaber, der nach elf Jahren nicht mehr kandidiert, bescheinigt er große Bürgernähe.


Drei Fragen an den Kandidaten

Warum sollte man Sie wählen? Ich bringe jungen und dynamischen Wind mit, ich bin der einzige unabhängige Kandidat. Ich habe Otto Neuhoff als Vorbild und werde seinen Weg fortführen. Ich bringe eine ganz neue Perspektive auf die Stadtpolitik mit.

Was ist Ihre erste Amtshandlung als Bürgermeister? Ich werde offene Flächen für Jugendliche und junge Menschen arrangieren, die wir eventuell zu Skateparks machen. Ich will Plätze zum Verweilen für Jugendliche schaffen.

Ihr Lösungsansatz für die Sanierung des Siebengebirgsgymnasiums? Wir müssen erstmal die Gelder besorgen, um das ganze Projekt zu realisieren. Dafür ist es ist wichtig, mit anderen Gemeinden, die ähnliche Probleme haben, ein Schreiben an Bund und Land zu verfassen. Die Kommunen sind nicht mehr handlungsfähig in Sachen Bildung und Infrastruktur. (csc)