Der 64-jährige Rechtsanwalt Frank Klein tritt für die SPD Bad Honnef bei der Bürgermeisterwahl am 14. September an.
KommunalwahlFrank Klein hält eine Teilbebauung im Bad Honnefer Süden für möglich

Frank Klein, Bürgermeisterkandidat SPD Bad Honnef, vor dem städtischen Siebengebirgsgymnasium.
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Er sieht sich als Familienpolitiker durch und durch, bietet seit Jahren zusammen mit seiner Frau eine kostenlose Sozialberatung an und weiß auch durch diese Tätigkeit: „Es gibt sehr viele arme Leute in Bad Honnef, nicht nur reiche.“
Seit 30 Jahren ist der Rechtsanwalt Frank Klein (64) Mitglied der SPD, seit etwa fünf Jahren engagiert er sich in der Kommunalpolitik unter anderem in drei Ausschüssen des Rates. Bei der Kommunalwahl ist Frank Klein nun Bürgermeisterkandidat der SPD Bad Honnef. Geboren wurde er im Mai 1961 in Westfalen.
Drei seiner fünf Töchter besuchten das Siebengebirgsgymnasium
Mehrere Jahre war er als Beamter der Bundeswehrverwaltung tätig, bevor er Jura studierte. 2005 kam er „der Liebe wegen“ nach Bad Honnef, wo er zusammen mit seiner Frau eine Rechtsanwaltskanzlei betreibt. Das Paar hat fünf Töchter. Drei von ihnen haben das Siebengebirgsgymnasium besucht. Frank Klein war dort in der Schulpflegschaft aktiv, kennt die Zustände am sanierungsbedürftigen Sibi also ziemlich genau.
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Es ist für den Sozialdemokraten mit das wichtigste Projekt für Bad Honnef, nachdem „20 Jahre nichts gemacht“ worden sei. Entsprechend hat er sich für den Termin mit der Redaktion fürs Sibi entschieden. Und hofft auf Geld von Bund und Land.
Durchaus als „zweischneidiges Schwert“ sieht er die Wohnbaupläne für den Selhofer Süden. Das Gebiet sei „wunderschön“. Aber zumindest eine Teilbebauung hält der SPD-Kandidat für nötig. Dort könne „ein Stadtteil im Grünen“ entstehen. Die Stadt Bad Honnef brauche bezahlbare Wohnungen. Junge Familien müssten auch die Chance auf ein Einfamilienhaus haben. Viele Menschen, die in Bad Honnef arbeiten, könnten sich eine Wohnung in der Stadt nicht leisten und zögen nach Rheinbreitbach.
Frank Klein warnt: „Der demografische Wandel kommt ungebremst auf Bad Honnef zu.“ Bei der Entwicklung der City sieht der Kandidat noch Luft nach oben. Sie sei nicht attraktiv. Wenn mit der Alanus-Hochschule rund 1200 Studenten nach Bad Honnef kommen, müsse man ihnen auch ein kulturelles und gastronomische Angebot machen.
ÖPNV zwischen Bad Honnef und Aegidienberg ausbauen
Für ein besseres Verhältnis zwischen Berg (Aegidienberg) und Tal (Bad Honnef) plädiert er für eine Verzahnung der Konzepte, sieht aber auch gewisses Desinteresse auf beiden Seiten. Vor allem müsse der ÖPNV zwischen Aegidienberg und Bad Honnef ausgebaut werden. Einen Berg-Tal-Radweg, der auf zwölf Millionen Euro geschätzt wird, sieht Frank Klein auf lange Sicht nicht. Aber: „Auch der ÖPNV kann fahrradfreundlich sein.“
Die „Initialzündung“ für sein politisches Engagement ist das Erstarken der AfD. Mit seiner Kandidatur wolle er auch ein Zeichen setzen: „Wir überlassen den Rechten nicht das Feld.“
Drei Fragen an den Kandidaten
Warum sollte man Sie wählen? Weil mit mir garantiert ist, dass niemand zurückgelassen und auch ärmere Teile der Bevölkerung gesehen werden. Und dass vor allem junge Familien Wohnungen finden, die sie bezahlen können, oder vielleicht sogar ein Haus bauen können.
Ihre erste Amtshandlung als Bürgermeister? Etwas für die Innenstadt tun. Ich würde versuchen, das bereits einmal durchgeführte Programm zur Belebung der leerstehenden Ladenlokale mit Landesmitteln neu aufzulegen.
Ihr Lösungsansatz für das Siebengebirgsgymnasium? Ganz einfach: Das Sibi muss gemacht werden, es ist marode. Da muss ein vernünftiger Weg für die Finanzierung gefunden werden und Bund und Land müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und die nötigen Mittel zur Verfügung stellen. (csc)